Gemäß der Devise "Runter vom Sofa, rein in die Stadt", strömten die Schweinfurter am Sonntag in Scharen in die Fußgängerzone, in die Stadtgalerie, ins Gewerbegebiet Hainig oder auf den Volksfestplatz. Dort präsentierten die regionalen Autohändler die neuesten Modelle und technische Innovationen im Rahmen der Messe "Auto–Freizeit–Sport". Die schon fast sommerlichen Temperaturen boten ideale Bedingungen für den verkaufsoffenen Sonntag.
Geänderte Rechtsgrundlagen rund um verkaufsoffene Sonntage hatten zur Folge, dass erstmals die großen Geschäfte und Baumärkte, zum Beispiel im Hafen, diesmal nicht Teil des verkaufsoffenen Sonntags waren. Fischmarkt und Automesse waren die Grundlage für den offenen Sonntag. Gemäß der geänderten Rechtssprechung dürfen aber nur Geschäfte im Umfeld dieser Veranstaltungen öffnen.
Geöffnet hatten dennoch mehr als 250 Geschäfte, an und in denen zahlreiche Sonderaktionen , stattfanden, von der Teeverkostung über die E-Bike-Probefahrt bis zur Gravur-Aktion. Zentrum des Geschehens war naturgemäß der Marktplatz. Geduldig in der Warteschlange auf seine Makrele warten und dabei den Verkaufsprofis lauschen, die Käse, Obst oder Wurst körbe- oder eimerweise unters Volk bringen wollen, gehört auch zu so einem Tag.
Immer wieder ein besonderes akustisches Erlebnis, wenn sich die Händler lautstark entweder die Bälle zuwerfen oder sich gegenseitig auf die Schippe nehmen. So mancher schleppte dann nicht schlecht an seiner Großfamilienration Obst, Wurst oder Käse. Bis auf den letzten Platz besetzt waren nicht nur die Tische und Bänke am Marktplatz, sondern auch die Eisdielen und Cafés, so dass Schweinfurt regelrecht maritimes Flair ausstrahlte.
Infos und Kunst im Verborgenen
Dazwischen immer wieder Infostände wie zum Beispiel der für das Landesturnfest. Es sind nur noch wenige Wochen bis zu diesem Großereignis. Junge Turnerinnen der TG Schweinfurt machten die Bürger der Stadt darauf aufmerksam, wieviel Bewegung ab dem 30. Mai in die Stadt kommt.
Wer eine Auszeit vom Trubel wollte, fand auch jenseits der Shopping-Schlagadern der Stadt noch so manche kleine Attraktion. In der Neuen Gasse unweit des Zeughauses zeigte Mélanie Richet in ihrem Ladenatelier ein altes und sehr selten gewordenes Kunsthandwerk. Ihre Leidenschaft gehört der Strohmarketerie. Ähnlich wie bei Einlegearbeiten mit feinem Furnierholz, werden hier eben mit Stroh äußerst filigrane Kunstwerke geschaffen oder Gebrauchsgegenstände wie Möbel veredelt. In ganz Deutschland gebe es nur vier vergleichbare Läden, sagt sie. Das Stroh aus einer speziellen Roggensorte stammt von einem Bauern aus dem französischen Burgund. Halm für Halm wird geglättet, geschnitten geklebt und es entstehen Unikate die eines gemeinsam haben – das Licht tanzt förmlich auf ihrer Oberfläche.
war mit sicherheit entspannter als in einer überfüllten stadt, aber jedem so wie er es mag. :D
Online-Shopping ist, was das Erlebnis betrifft, Einkaufen auf Armutsniveau.