Mehr als 600 Neufahrzeuge, darunter 25 mit Elektroantrieb, aber auch Wohnmobile, E-Bikes, Liegeräder und vieles mehr: Die 43. Auflage der Automesse "Auto – Freizeit – Sport" hat viel zu bieten. Am Freitag wurde diese Leistungsschau der regionalen Fahrzeughändler auf dem Volksfestplatz eröffnet. Noch bis Sonntag können Interessierte bei freiem Eintritt, täglich von 10 bis 17 Uhr, begutachten, welche Marken mit neuen Modellen glänzen, oder testen, wie es sich anfühlt, im Überschlagsimulator kopfüber im Auto zu sitzen.
Zur Eröffnung waren neben Vertretern der 38 beteiligten Autohäuser unter anderem auch Staatssekretär Gerhard Eck, Landrat Florian Töpper, OB Sebastian Remelé, der Obermeister der KFZ-Innung Unterfranken, Roland Hoier, sowie Adi Schön von der Verkehrswacht gekommen. Peter Leisentritt, Vorsitzender des die Messe ausrichtenden Vereins "Auto – Freizeit – Sport", begrüßte die Gäste.
Kritik an der Deutschen Umwelthilfe
Beherrschendes Thema der Eröffnungsreden waren die drohenden Dieselfahrverbote. "Die Dieselfahrer dürfen nicht zum Spielball der Deutschen Umwelthilfe werden", betonte Roland Hoier im Hinblick darauf, dass die DUH nun auch in Würzburg zugeschlagen habe. Betroffen sei eine Strecke gleich neben den Bahngleisen, wodurch sich die Frage stelle, was eigentlich mit den Dieselloks sei, oder den großen dieselbetriebenen Containerschiffen auf den Wasserstraße neben betroffenen Autostraßen. Auch die E-Mobilität sei nur auf den ersten Blick umweltfreundlich. Hoier nannte den enorm hohen Wasser-, Rohstoff- und Energieverbrauch, der vor allem im Zusammenhang mit der Herstellung der Batterien anfalle.
Auch Staatssekretär Gerhard Eck brach eine Lanze für die modernen Diesel – "Ich habe mir erst einen gekauft" – und betonte, dass die Menschen in vielen Bereichen, zum Beispiel in den Büros, viel höheren Schadstoffwerten ausgeliefert seien, als sie für vielbefahrene Straßen gefordert sind. Forschung, Industrie und denen, die sich täglich damit beschäftigen, müsse man es überlassen, vernünftige Konzepte für die Zukunft zu erarbeiten. Sich gnadenlos auf nur eine Alternative zu stürzen sei wenig ratsam. Außerdem sei man weit davon entfernt, über die nötige Infrastruktur für die massenhafte Nutzung von E-Autos zu verfügen. Mit seinem klaren Bekenntnis zu Mobilität und Flexibilität untermauerte Eck auch die Bedeutung des Autos für den Wohlstand der Gesellschaft. "Wir brauchen das Automobil um wirtschaftlich zu überleben".
Zulieferindustrie: Das Auto und seine wirtschaftliche Bedeutung für die Region
Landrat Töpper betonte die wirtschaftliche Bedeutung des Autos für die Region, befinden sich doch hier zahlreiche Zulieferbetriebe. Er riet, bewährte Antriebe mit neuen zu mischen. Auch OB Remelé riet Verbrennungs- und Elektromotor nicht gegeneinander auszuspielen und nicht zu vergessen, dass hier nach wie vor das Zentrum der europäischen Wälzlagerindustrie sei. "Es ist gefährlich an dem Ast zu sägen, auf dem die Gesellschaft sitzt, ohne dass sich ein Netz darunter befindet".
Stehende Ovationen für seine geleistete Arbeit gab es zum Ende der Eröffnungsveranstaltung für Peter Leisentritt, der ankündigte, aus gesundheitlichen Gründen nach 19 Jahren als Vorsitzender nicht mehr für dieses Amt zur Verfügung zu stehen.