Wenige Tage nachdem am 21. Mai dieses Jahres ein Verkehrsunfall an der B22-Kreuzung bei Siegendorf ein Todesopfer gefordert hatte, hat sich eine Unfallkommission getroffen. Ein Ergebnis des Treffens war: Eine ganze Reihe zusätzlicher Verkehrszeichen soll die Aufmerksamkeit von Verkehrsteilnehmern im Bereich der Kreuzung erhöhen und für mehr Sicherheit sorgen. An der Kreuzung hatten sich in den Jahren zuvor mehrere Unfälle ereignet. Dabei sind mehrere Menschen teils schwer verletzt worden.
Zwischenzeitlich sind etliche Wochen vergangenen. Doch von den angekündigten Maßnahmen ist bislang nur ein kleiner Teil umgesetzt worden. Nina Marder, Pressesprecherin des Staatlichen Bauamts in Schweinfurt, das für die Bundesstraße zuständig ist, bestätigt auf Nachfrage dieser Redaktion, dass nach dem Beschluss der Unfallkommission Anfang Juni umgehend damit begonnen worden sei, die entsprechende Straßenausstattung in Auftrag zu geben.
Keine besonderen Gefahren zu erkennen
Die Kommissionsmitglieder hatten während ihres Treffens vor Ort "keine wesentlichen Mängel an der Straßenlage" festgestellt, hieß es im Juni. Der Kreuzungsbereich und dessen Umfeld sei so ausgebaut, wie es die Richtlinien verlangten. Der Fahrbahnbelag an der Kreuzung sei in einem guten Zustand, ebenso die Beschilderung und die Straßenmarkierung. Auch sei die Kreuzung als solche für Autofahrer von Weitem gut erkennbar und übersichtlich.
Um weiteren Unfällen vorzubeugen beschloss die Kommission dennoch folgende Maßnahmen: Die Geschwindigkeit auf der B22 im Kreuzungsbereich wird auf 70 Stundenkilometer beschränkt. Ein Zusatzzeichen soll zudem auf potenzielle Gefahren durch Vorfahrtsverletzungen hinweisen. Um die Verkehrszeichen besser sichtbar zu machen, werden diese auf einer weißen Trägertafel beiderseits am Fahrbahnrand aufgestellt.
An den beiden Straßen, die von Oberschwarzach und Siegendorf her zur Kreuzung führen, sollen zusätzliche Stopp-Schilder als sogenannte Überkopfbeschilderung besonders auffällig montiert werden. Hierzu werden die Stopp-Schilder auf weißen Trägertafeln auf Tragkonstruktionen über der Fahrbahn geschraubt.
Zulässige Höchstgeschwindigkeit wurde reduziert
Um die neu angeordneten Verkehrszeichen dauerhaft im Kreuzungsbereich zu platzieren, ist es nach Auskunft der Pressesprecherin nötig, neue Fundamente und sogenannte Tragkonstruktionen herstellen zu lassen. "Aufgrund der hohen Auftragsauslastung der Fachfirmen muss hierfür eine gewisse Zeit eingeplant werden", berichtet Marder ohne Angabe von Liefer- und Fertigstellungfristen. Aus diesem Grund habe sich das Staatliche Bauamt übergangsweise dazu entschieden, provisorisch das Verkehrszeichen für die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 Stundenkilometer sowie das Hinweiszeichen "Gefahrenstelle" in beiden Richtungen aufzustellen.
Auch für die zusätzlichen Stoppschilder als Überkopfbeschilderung in den Einmündungsbereichen der Kreisstraße SW 48 und der Staatsstraße 2272 sind laut der Pressesprecherin neue Fundamente herzustellen und spezielle Tragkonstruktionen mit Kragträgern zur Aufnahme der Stoppschilder auf weißen Trägertafeln erforderlich. "Auch hier nimmt die Beschaffung und Herstellung eine gewisse Zeit in Anspruch", begründet Marder, weshalb davon vor Ort noch nichts zu sehen ist. Immerhin: "Die schon vorhandenen Stoppschilder wurden bereits erneuert und dabei in einer höheren Reflektionsklasse ausgestattet."