
Unbekannte sprengten am Montagmorgen, 26. Februar, um 3.10 Uhr zwei Geldautomaten einer Sparkassen-Filiale in Stadtlauringen (Lkr. Schweinfurt) am Kirchplatz. Die Täterinnen oder Täter sind der Polizei zufolge auf der Flucht. In der Nacht fahndete die Polizei unter anderem mit einem Hubschrauber nach den bislang Unbekannten.
Zur Höhe der Beute konnte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums am Montagmorgen noch keine Angaben machen, weil die Ermittlungen dazu noch andauern. "Die Täter flüchteten in einem dunklen Fahrzeug, vermutlich der Marke Audi", teilt die Polizei mit.
Wohnhaus in Stadtlauringen musste kurzzeitig evakuiert werden
Kurzzeitig musste das Wohnhaus über der Sparkassen-Filiale evakuiert werden, weil das Gebäude bei der Automatensprengung der Polizei zufolge stark beschädigt wurde. Die Bedenken hinsichtlich der Statik des Gebäudes konnten jedoch ausgeräumt werden und die Bewohnerinnen und Bewohner durften zurückkehren.
Durch zwei aufeinanderfolgende Sprengungen der beiden Automaten sei in der Filiale ein "erheblicher Sachschaden" entstanden, sagt Thomas Engert, Pressesprecher der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge. Wie viel und ob die Täterinnen oder Täter überhaupt etwas erbeuten konnten, sei jedoch noch unklar. Beide Automaten seien mit zusätzlichen Farbpatronen gesichert gewesen, "die unseres Wissens nach auch ausgelöst haben", so Engert. Diese sollen im Falle einer Beschädigung des Automaten die Banknoten einfärben und somit unbrauchbar machen.
Auch wie sich die Unbekannten Zutritt zu den Räumen der Sparkasse verschafft haben, sei noch nicht geklärt. Engert betont, dass wegen der Zunahme der Geldautomatensprengungen die vom Bundeskriminalamt empfohlenen Präventionsmaßnahmen für Banken, wie ein Nachtverschluss des Selbstbedienungsfoyers zwischen null und fünf Uhr, in der Filiale bereits umgesetzt worden seien.
Kundinnen und Kunden können auf VR-Bank ausweichen
"Wann der Geschäftsbetrieb in Stadtlauringen wieder aufgenommen werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar", sagt Sparkassensprecher Thomas Engert. Man prüfe nun zeitnah alle Möglichkeiten, ob beispielsweise, ähnlich wie nach der Automatensprengung in Bad Königshofen vor wenigen Tagen, Ausweich-Container vor dem Gebäude zur Erledigung der Bankgeschäfte denkbar wären. Kundinnen und Kunden könnten aber voraussichtlich bereits ab Mittwoch bis auf Weiteres kostenfrei Geld am Geldautomaten der VR-Bank in Stadtlauringen abheben, gibt die Sparkasse bekannt.

In der Gemeinde sorgt der Zwischenfall indes für Aufsehen. Am Vormittag stehen immer wieder Grüppchen Schaulustiger am Straßenrand gegenüber der beschädigten Filiale. Eine Anwohnerin berichtet im Gespräch mit dieser Redaktion, dass sie in der Nacht zwei kurz aufeinanderfolgende Knallgeräusche gehört habe. "Ich konnte das in dem Moment aber gar nicht zuordnen. Ich dachte nicht, dass das Explosionen waren", sagt sie. Später habe sie dann das Blaulicht gesehen.
Polizei bittet Zeuginnen und Zeugen um Mithilfe
Am Morgen seien die Spuren der Tat dann nicht zu übersehen gewesen. "Hier lag alles voll mit Glasscherben", sagt die Anwohnerin und deutet auf eine nahe Straßenkreuzung. "Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas hier bei uns passiert", sagt sie.
Erst Anfang der vergangenen Woche haben Unbekannte einen Geldautomaten in der Sparkasse in Bad Königshofen (Lkr. Rhön-Grabfeld) gesprengt. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr vier Fälle von Automatensprengungen in Unterfranken, zuletzt in Abtswind und Rüdenhausen (beide Lkr. Kitzingen). Seit 2018 registrierte die Polizei mehr als 20 Fälle in der Region.
Hinweise zu verdächtigen Personen und dem dunklen Fahrzeug nimmt das Bayerische Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 089/1212-0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.