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Bad Königshofen
Sechs Wochen nach Fehlalarm: Unbekannte sprengen Geldautomaten in Sparkasse in Bad Königshofen
In der Nacht zum Montag wurde ein Geldautomat in Bad Königshofen gesprengt. Die Täter sind auf der Flucht. Das Landeskriminalamt ermittelt - und sucht Zeugen.
In Bad Königshofen haben Unbekannte in der Nacht einen Geldautomaten in der Sparkasse gesprengt. Das Landeskriminalamt ermittelt.
Foto: Symbolbild: Marijan Murat, dpa | In Bad Königshofen haben Unbekannte in der Nacht einen Geldautomaten in der Sparkasse gesprengt. Das Landeskriminalamt ermittelt.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 15.07.2024 17:19 Uhr

Mit lautem Knall haben Unbekannte am Montag gegen 2 Uhr einen Geldautomaten in der Sparkasse in Bad Königshofen (Lkr. Rhön-Grabfeld) gesprengt. Laut Landeskriminalamt flüchteten die Täter in einem dunklen Fahrzeug, möglicherweise der Marke Audi, Typ RS6, in Richtung der nahegelegenen B279.

Fehlalarm in der Sparkasse vier Wochen vor der Sprengung

Nach bisher vorliegenden Erkenntnissen ist von insgesamt vier Tätern auszugehen. Genauere Untersuchungen des Sprengstoffs sollen in den kommenden Tagen im Kriminaltechnischen Institut des Bayerischen Landeskriminalamtes in München stattfinden.

Auffallend an dem Fall ist: Erst Anfang Januar hatte es in der Sparkasse in Bad Königshofen einen spektakulären Fehlalarm gegeben. Damals ging man davon aus, dass ein Stromausfall die Sicherheitsvorkehrungen, die bei einem Einbruch greifen, ausgelöst habe. Das führte zu einem Einsatz der Feuerwehr.

Größter Fall in Franken: Bande steht in Bamberg vor Gericht

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr vier Fälle von Automatensprengungen in Unterfranken, zuletzt in Abtswind und Rüdenhausen (beide Lkr. Kitzingen). Seit 2018 registrierte die Polizei 23 Fälle in der Region.

In Bamberg steht in einem der größten Fälle in Franken gerade eine Bande aus Holland vor Gericht, der 27 Sprengungen in Bayern und Baden-Württemberg vorgeworfen werden. Sie erbeuteten dabei rund drei Millionen Euro, der angerichtete Schaden an Gebäuden lag bei über fünf Millionen.

Der Anklage zufolge sollen die mutmaßlichen Täter dieser Bande "höchst professionell und arbeitsteilig" vorgegangen sein. Vor den Sprengungen hätten sie die jeweiligen Banken ausgespäht. Bei den Taten seien sie dann "mit einer Besetzung von Sprengsatzbauern, Logistikern, Fluchtwagenfahrern und Sprengern" tätig geworden, so die Ermittler.

LKA: Hinweise auf Täter im Fall der Automatensprengung in Bad Königshofen gesucht

Im Fall der aktuellen Automatensprengung in Bad Königshofen steht die Polizei noch ganz am Anfang der Ermittlungen. Dabei bittet das Landeskriminalamt die Bevölkerung um Mithilfe: Wem sind in den Nachtstunden im Bereich der Sparkassenstraße in Bad Königshofen verdächtige Personen oder dunkle Fahrzeuge aufgefallen? Wer hat im Vorfeld in der näheren Umgebung verdächtige Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit der Sprengung des Geldautomaten stehen könnten? Und wer kann sonst sachdienliche Hinweise zur Tat, den Tätern oder dem Fluchtfahrzeug geben?

Hinweise nimmt das Bayerische Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 089 12120 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

 
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  • Barbara Fersch
    Die Täter fühlen sich anscheinend sehr sicher, weil Deutschland nichts unternimmt!
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  • Olaf Schlemmer
    Das Problem besteht ja schon einen ganze Weil. Aber unsere Banken ignorieren es einfach. Dabei wäre es so einfach zu beseitigen oder zu mindestens stark zu reduzieren. Die Niederland hatte das gleiche Problem und hat es auch gelöst. Nur kosten diese Sicherheitsmaßnahmen Geld. Aber dazu sind unsere Banken nicht bereit. Sie bauen lieber die Geldautomaten ab. Bargeld ist bei den Banken sowie so verpönt weil es Arbeit macht. Die Leute sollen mit Karte bezahlen. Das ist besser und man kann es für den Notfall auch nachvollziehen wo, wer, was eingekauft hat. Und mit diesen Daten kann man sogar noch Geld verdienen.
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  • Und was auch außer Acht gelassen wird: Die Gefährdung der Anwohner. Im Sparkassengebäude ist auch eine Mietswohnung. 2m hohe Fassadenteile sind meterweit geflogen. Es gab vor den 2 massiven Detonationen (die zweite ließ unser Haus erzittern) keinen Alarm, kein gar nichts. Ein bisschen merkwürdig finde ich das schon, dass es den Tätern so leicht gemacht wird.
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