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Schweinfurt
Turnfest hautnah: Mal wieder Kind sein
Mit trendigen Sportarten lädt das Landesturnfest zum Mitmachen ein. Unsere Reporter Aaron Niemeyer und Irene Spiegel haben sich mit Eifer ins Getümmel gestürzt.
Redakteurin Irene Spiegel (links) stürmt beim 'Juggern' mit Schwert und Schild auf das gegnerische Team los.
Foto: Aaron Niemeyer | Redakteurin Irene Spiegel (links) stürmt beim "Juggern" mit Schwert und Schild auf das gegnerische Team los.
Irene Spiegel
 und  Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:46 Uhr

Mit entschlossenem Blick stehen sich die beiden Teams gegenüber. Sie sind bis an die Zähne bewaffnet – einige haben sich mit Schwert und Schild ausgerüstet, andere halten martialisch eine Lanze in die Höhe. Wie auf ein geheimes Zeichen fangen die Teams an zu brüllen: "3,2,1... Jugger!" Mit geschwungenen Waffen stürmen die Kontrahenten aufeinander zu, prallen in der Mitte des Spielfeldes aufeinander. Mittendrin: Tagblatt-Redakteurin Irene Spiegel.

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Mit zahlreichen, teils adrenalingeladenen Aktionen lädt der Trendsportpark an den Wehranlagen im Rahmen des Landesturnfestes zum Mitmachen ein. Juggern, Slackline, Parkour – es sind vor allem "trendige" und neue Sportarten, die Besucher ausprobieren können. Die Schweinfurter Redaktion ist der Einladung zum Mitmachprogramm gefolgt. Die Reporter Aaron Niemeyer und Irene Spiegel versuchten sich an verschiedenen Stationen und haben – so viel können wir verraten – sich nicht gescheut, auch waghalsige Sachen zu machen. Wie sie das Mitmachprogramm erlebt haben.

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Irene Spiegel beim Juggern

Startklar: Redakteurin Irene Spiegel ist mit Schwert und Schild gerüstet.
Foto: Aaron Niemeyer | Startklar: Redakteurin Irene Spiegel ist mit Schwert und Schild gerüstet.

An der Station des Schweinfurter Jugendtreffs "kom,ma" herrscht Gedränge. Juggern, eine Mischung aus Rugby, Fechten und American Football, ist die Trendsportart schlechthin. Die zehnjährigen Knirpse vom Turnverein Heilsbronn kennen das skurille Laufspiel, für mich und mein Team, die Turnmädels vom TSV Wolfratshausen, ist es völliges Neuland. Im Grunde geht es darum, den Jugg, eine Art Spielball aus Schaumstoff, ins gegnerische Tor zu bringen. In jeder Mannschaft gibt es einen Läufer, der dafür zuständig ist. Die Mitspieler schaffen ihm mit ihren Schaumstoffschwertern den Weg frei und wehren die gegnerischen Angreifer ab. Sieht sehr martialisch aus, ist aber eine lustige Angelegenheit und macht richtig Spaß. Die erste Runde geht an die Knirpse, weil unsere Läuferin ausgeknockt wurde. Wir haben sie nicht gut genug beschützt. Okay, jetzt legen wir uns eine Taktik zu: Zwei schirmen die Läuferin ab, die anderen greifen an. Bingo! Punkt und Sieg geht an das Mädelsteam. Cool, das macht Spaß! Bewertung: unbedingt mitmachen!

Aaron Niemeyer beim Blinden-Tischtennis

Reporter Aaron Niemeyer beim Blinden-Tischtennis.
Foto: Irene Spiegel | Reporter Aaron Niemeyer beim Blinden-Tischtennis.

Wie machen eigentlich Menschen Sport, die nichts sehen können? Dieser Frage ging der Aktionsstand des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS) nach. Die einfache Antwort: Sie verlassen sich auf ihr Gehör und können somit gängige Sportarten in leicht abgewandelter Form praktizieren. So etwa beim "Blindentischtennis". Ausgerüstet mit einem Schläger, verteidigen die Spieler ihr Tor gegen einen Gegner, der versucht, mit einem "Geräuschball" Treffer zu erzielen. Sehenden Spielern werden die Augen mit einer Maske verbunden. Laut Thomas Bösch vom BVS ist die Sportart bei Blinden sehr beliebt, es gibt sogar eine deutsche Meisterschaft. Für Sehende stellt der Sport hingegen eine echte Herausforderung dar. Den "Geräuschball" kann man zwar hören. Ihn gezielt zu treffen und damit auch ein Tor zu erzielen, kostet einiges an Konzentration. Bewertung: interessante Erfahrung.

Reporterin Irene Spiegel testet den Parkour.
Foto: Aaron Niemeyer | Reporterin Irene Spiegel testet den Parkour.

Irene Spiegel beim Parkour

Auf Bäume klettern, von Ast zu Ast hangeln – als Kind hat man so etwas oft gemacht. Klappt es auch im Alter noch? Im Parkour kann man es ausprobieren. Der vom Bayerischen Turnverband aufgebaute Parkour ist ein Gebilde aus verschieden hohen Turnstangen, über die man möglichst effizient von Punkt zu Punkt gelangen muss. Die Technik kann jeder selbst wählen, wichtig ist ein flüssiger Bewegungsablauf. Das klappt bei mir schon mal nicht. Das Hochklettern gelingt noch ganz gut, aber wie geht’s nun weiter? Also kopfüber nach unten, nun hänge ich an der Stange und muss wieder hochschwingen. Das ist anstrengend. Nach einer Runde reicht es. Bewertung: nichts für ältere Semester.

Aaron Niemeyer beim Sport-Stacking

Reporter Aaron Niemeyer versucht sich beim Stacking.
Foto: Irene Spiegel | Reporter Aaron Niemeyer versucht sich beim Stacking.

"Sport Stacking" nennt sich ein ungewöhnlicher Geschicklichkeitssport, der sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit erfreut. In möglichst kurzer Zeit muss eine fest definierte Anzahl von Bechern auf- und wieder abgebaut werden. Die Zeit wird dabei gestoppt. "Man wird dabei viel ruhiger", sagt Philipp Reithe vom TV Trennfurt, der zusammen mit seiner Kollegin Janina Jung Deutscher Meister im Special Stacking ist. Bestätigen kann ich das bislang leider nicht. Die Becher machen, was sie wollen und purzeln nur so durch die Gegend. Fünf Sekunden war meine Bestleistung bei drei mal drei Bechern – bei den Kids vom TV Trennfurt gilt eine Zeit von etwa zwei Sekunden als passabel. Bewertung: bietet einen gewissen Suchtfaktor.

Mit Hilfestellung klappt's: Reporterin Irene Spiegel auf der Slackline.
Foto: Aaron Niemeyer | Mit Hilfestellung klappt's: Reporterin Irene Spiegel auf der Slackline.

Irene Spiegel beim Slacklinen

Sieht einfach aus, ist es aber nicht. Slackline ist eine Trendsportart, die aus dem Klettern kommt. Man balanciert über ein flexibles Nylonband, das kniehoch zwischen zwei Bäumen gespannt wird. Anfänger wie ich brauchen schon beim Hochsteigen Hilfe. Das ist eine echt wackelige Angelegenheit. Stationsbetreuer Florian Grasl reicht zur Sicherheit die Hand und ich schaffe es, über das ganze Band zu balancieren. Wow! Bewertung: ausprobieren!

Aaron Niemeyer beim Trampolin-Springen

Hoch hinaus ging es für Reporter Aaron Niemeyer beim Trampolin-Springen.
Foto: Irene Spiegel | Hoch hinaus ging es für Reporter Aaron Niemeyer beim Trampolin-Springen.

Hoch hinaus ging es für alle ohne Höhenangst beim Trampolin-Turnen – das übrigens seit dem Jahr 2000 eine olympische Disziplin ist. Zugegeben: Ums Preise gewinnen ging es den Teilnehmern des Trendsportparks weniger. Die meisten Trampolin-Turner versuchten möglichst hoch zu springen, ohne dabei die Balance zu verlieren und das ganze noch mit einem möglichst eleganten Salto abzurunden. So auch bei mir, wobei ich den Verdacht habe, dass die Show von außen weniger glorreich aussah, als sie sich in dem Moment anfühlte. Bewertung: witzig, aber unbedingt auf die Balance achten!

Irene Spiegel an der Boulderwand

Gar nicht so einfach: Reporterin Irene Spiegel an der drehenden Kletterscheibe.
Foto: Aaron Niemeyer | Gar nicht so einfach: Reporterin Irene Spiegel an der drehenden Kletterscheibe.

Bouldern bedeutet gefahrloses Klettern in Absprunghöhe. Für Kinder ein Riesenspaß, für kletterunerfahrene Erwachsene eine Herausforderung. Am Stand der Bundeswehr steht eine solche Boulderscheibe. Sie dreht sich nicht nur mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in beide Richtungen, sondern ist auch in der Neigung verstellbar. Okay, ich versuch’s. Die Anfängerversion bitte, also nicht so schnell und nur eine leichte Neigung. Es klappt besser als gedacht, auch wenn’s bestimmt nicht elegant aussieht. Mit etwas Übung, könnte es aber richtig Spaß machen. Bewertung: testen.

Irene Spiegel auf dem Smoothie-Bike

Für ein Smoothie in Pedale strampeln: für Rennradfahrerin Irene Spiegel kein Problem.
Foto: Aaron Niemeyer | Für ein Smoothie in Pedale strampeln: für Rennradfahrerin Irene Spiegel kein Problem.

Wer alle Stationen am Trendsportpark ausgetestet hat, darf sich am Ende mit einem selbst gemachten Smoothie belohnen. Doch dafür muss man erst einmal kräftig in die Pedale strampeln, denn der Früchtemixer wird über einen Fahrrad-Dynamo angetrieben. Die Smoothie-Bikes am Edeka-Stand sind für mich als Rennradfahrerin genau die richtige Disziplin. Bewertung: sportlich und gesund.

Trendsportpark: Insgesamt gibt es 18 Stationen im Trendsportpark, an denen Jung und Alt, Klein und Groß sich ausprobieren können. Das Mitmachprogramm gibt es noch am Freitag und Samstag von 10 bis 18 Uhr.

 
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