Dass die teils extremen Trockenperioden der Vorjahre den Buchen im Steigerwald zu schaffen machen, ist längst bekannt. Auch aktuell, trotz eines vergleichsweise feuchten Frühjahrs, zeigen sich an vielen Stellen die Folgen. Jüngstes Beispiel ist ein Abschnitt des beliebten Wanderwegs M6, der Teil des Weinpanoramas Steigerwald ist.
Auf einem knapp einen Kilometer langen Teilstücks des Wanderwegs zwischen dem Murleinsnest und dem Steinernen Kreuz im Gemeinsamen Bürgerwald Gerolzhofen-Dingolshausen, zwischen Michelau und Geusfeld, hat der zuständige Förster Jochen Schenk aus Gerolzhofen teils mächtige Buchen entfernen lassen. Zum Einsatz kam eine Holzerntemaschine, ein Harvester.
Normalerweise, sagt Schenk, würden solche Fällarbeiten mit der Motorsäge durchgeführt. Doch hier wäre es viel zu gefährlich gewesen, die Buchen mit den abgestorbenen Kronen per Hand zu fällen. Das Problem ist laut Schenk, dass jederzeit große Äste abbrechen und Waldarbeiter schwer, wenn nicht tödlich verletzten könnten.
Es geht um die Sicherheit der Menschen
Deshalb hat er sich für den Einsatz des schweren Harvesters entlang des Wanderwegs entschieden. Die Verkehrssicherungspflicht verlange es, möglichst alle Trockenschäden, die Menschen auf dem Wanderweg gefährden können, zu entfernen, bevor etwas passiert.
Bewusst nahm der Förster in Kauf, dass die Maschine auf dem Weg an Stellen, die noch feucht waren, Spuren hinterlässt. Dies sei nicht zu vermeiden gewesen, berichtet Schenk, der meint, dass die Spuren bis zum Herbst kaum noch sichtbar sein werden. Die Arbeiten sollten unbedingt vor Pfingsten erledigt sein. Denn mit den steigenden Temperaturen und dem schönen Wetter kommen mehr Menschen in den Wald.
Dass solche Arbeiten im Wald, zumal dann, wenn Maschinen diese ausführen, nicht bei allen auf Verständnis stoßen, ist dem Förster bewusst. Was er nicht versteht, sind Reaktionen, die manche seiner Mitarbeiter erleben mussten, als sie den Weg während der Fällarbeiten absperrten, damit sich niemand in Gefahr begibt. Insbesondere ein Mountainbiker sei einem jungen Kollegen gegenüber ausfällig geworden, wofür Förster Schenk kein Verständnis hat. Schließlich sorgten die Waldarbeiter nur dafür, dass alle – egal ob Wanderer oder Radler – den Wald auf ausgewiesenen Wegen möglichst sicher nutzen können.
Absichtlich viel Totholz im Wald gelassen
Vom gefällten Holz ließ Schenk einen vergleichsweise hohen Anteil im Wald zurück. Wo dies möglich war, wurden Baumstämme auf einer Höhe von vier bis fünf Metern über dem Boden abgeschnitten. Die Baumstümpfe blieben stehen und sollen Vögeln, wie dem Specht, und anderen Organismen einen Lebensraum bieten. Deshalb ließ man weitere Stämme und Äste als Totholz liegen.
Beim Blick in die Kronen der weiteren Bäume und auf die Wetterprognose, die vorerst keinen Regen vorsieht, kann der Gerolzhöfer Förster nicht ausschließen, dass im Lauf dieses Jahres weitere absterbende Bäume gefällt werden müssen. Ihm ist klar: Die Trockenschäden an den Buchen, die sich in diesem Frühjahr beim Austreiben der Bäume gezeigt haben, sind die Folgen des vorjährigen Trockensommers. "Die Bäume haben hier ein negatives Gedächtnis", sagt Schenk.
Dies bedeutet im Umkehrschluss: Ein paar feuchte Monate allein reichen nicht aus, um das sich anbahnende Waldsterben im Zuge der Klimaerwärmung zu stoppen. Um wenigstens bestimmte Bereiche des Waldes halbwegs sicher zu halten, werden wohl weitere Bäume weichen. Schenk glaubt: Allein die Gefahr, die von Trockenschäden in Baumkronen ausgeht, könnte dafür sorgen, dass künftig einige Bereich des Steigerwalds nicht mehr betreten werden können, wegen der Gefahr für Leib und Leben.
die Logik des Herrn Schenk ist, dass normale Naturliebhaber auf den Wegen bleiben und somit nicht der gesamte Steigerwald gerodet wird.
Wer die Natur mit den Pflanzen und Tieren liebt bleibt auf den Wegen.
Nach der Logik des Herrn Schenk müsste man eigentlich den gesamten Steigerwald abholzen um ihn begehbar zu machen.