Gut eine Stunde dauerte der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Greßthal am Samstagmorgen, der alles andere als alltäglich war. Die Floriansjünger mussten nämlich kein Feuer löschen, sondern Enten-Babys retten. Sie irrten orientierungslos im Altort von Greßthal umher.
Kommandant Marcel Sommer hatte am Samstagmorgen einen Anruf bekommen, dass im Ortsbereich eine Gruppe junger Wildenten von Katzen gejagt werde und die Tiere verängstig herumrennen würden. Sommer, der seit September 2021 Kommandant der Greßthaler Feuerwehr ist, wusste sofort, was zu tun ist. Er löste innerhalb seiner Mannschaft den sogenannten stillen Alarm aus. Das ist eine Alarmierung über tragbare Funkmelder. Ein Sirenenalarm hätte möglicherweise die kleine Enten-Schar noch mehr verschreckt.
Ein halbes Dutzend Feuerwehrmänner war dann im Einsatz. Unter ihnen auch stellvertretender Kommandant Lothar Nöth. Er hatte sich wie die anderen sofort auf den Weg gemacht.
Mit Besen ausgerüstet, hielten drei Feuerwehrmänner die Jungtiere in Schach und geleiteten sie dann durch die Gassen von Greßthal zur Kläranlage, wo der Enten-Nachwuchs in Sicherheit gebracht werden sollte. Schaulustige an den Straßen verfolgten das Spektakel. Auch die Enten-Eltern wachten mit Argusaugen über ihren Nachwuchs. Während des gesamten Einsatzes kreisten sie über den Köpfen der Feuerwehrmänner.
An der Einsatzstelle angekommen, setzten die Wehrmänner die Horde junger Wildenten unter strenger Aufsicht der Enten-Eltern am Becken der örtlichen Kläranlage ab, das sie als neue und zudem äußerst geeignete Heimat der Tiere ausgesucht hatten. Als die Floriansjünger am DJK-Sportgelände in Greßthal ihren Einsatz schließlich erfolgreich beendeten, konnten sie der niedlichen jungen Tierfamilie genüsslich beim sprichwörtlichen Ententanz auf den letzten Metern Richtung Kläranlage zuschauen.