Dass die Feuerwehr ausrücken muss, um eine Katze von einem Dach oder einem Baum zu retten, ist nicht alltäglich, aber auch keine absolute Seltenheit. "Es kommt schon immer wieder mal vor", sagt Eltmanns Feuerwehrkommandant Fabian Hümmer. In Eltmann sei das in den letzten Jahren im Schnitt einmal im Jahr der Fall gewesen, schätzt er. Am Freitag hatten er und seine Kameraden es aber mit einer Katzenrettung der besonderen Art zu tun. Denn ungewöhnlich war das Verhalten des Tieres, das die Feuerwehr in der Straße "In den Weingärten" in Eltmann von einem Dach holte.
Kommt eine Katze überall wieder runter, wo sie raufgekommen ist?
In der Nacht gegen 4 Uhr hatte eine Nachbarin die Katze auf dem Dach bemerkt. Nach mehreren Stunden saß das Tier noch immer dort, so dass sich die Frau sicher war, dass es nicht mehr alleine nach unten kommen würde. Also alarmierte sie um 7.41 Uhr die Feuerwehr.
"Wir gehen normalerweise davon aus: Wo eine Katze rauf kommt, da kommt sie auch wieder runter", sagt Fabian Hümmer. Oft komme es daher vor, dass ein Tier in dem Moment, in dem die Feuerwehr anrückt und die Drehleiter ausfährt, sich dann doch von alleine an den Abstieg macht, um vor der ungewohnten Situation zu flüchten. In diesem Fall habe sich aber dann doch gezeigt, dass das Tier Angst hatte und es nicht mehr ohne Hilfe vom Dach schaffen würde.
Wenn ein Tier mit der ausgestreckten Pfote um Hilfe bittet
Wenn das passiert, seien die Stubentiger in den meisten Fällen sehr "unkooperativ", sagt Hümmer. "In der Regel wehren sie sich massiv", berichtet er. "Das ist oft ein Kampf." In diesem Fall sei es dagegen ganz anders abgelaufen. "Das ist etwas, das wir so noch nicht erlebt haben", sagt der Feuerwehrkommandant, denn statt sich ängstlich und aggressiv gegen Hümmers Kameraden auf der Drehleiter zu wehren, schien das Tier ihn praktisch um Hilfe zu bitten. "Sie hat die Pfote nach ihm ausgestreckt, nach dem Motto: 'Ich würde gerne mitfahren.'"
So kletterte die Katze bereitwillig auf den Rücken des Feuerwehrmannes. "Sie hat dann den Ausblick genossen bei der Runterfahrt", berichtet Hümmer. Für ihn und seine Kameraden sei es ein recht kurzer Einsatz gewesen: "Das war eine Sache von zehn Minuten."