
Es wird die wohl größte Baustelle der Region seit Jahren: Bald werden Leitungen der sogenannten Stromautobahn SuedLink in die Erde gelegt. Über rund 130 Kilometer wird sich dann in Unterfranken eine bis zu 45 Meter breite Schneise durch die Landschaft ziehen.
Wie das aussehen wird und was die SuedLink-Bauarbeiten für die Gemeinden entlang der Strecke zwischen Bayerns Grenzen mit Baden-Württemberg und Thüringen bedeuten, kann man jetzt schon im Main-Tauber-Kreis sehen. Dort gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen zu dem Mammut-Projekt.
In Baden-Württemberg wird SuedLink schon gebaut. Wann wird das in Unterfranken geschehen?
SuedLink wird in vielen Abschnitten zu unterschiedlichen Zeiten genehmigt. In Unterfranken sei Ende April mit grünem Licht für die Strecke zwischen Oerlenbach und der Landesgrenze Bayern/Baden-Württemberg bei Altertheim im Westen von Würzburg zu rechnen, teilte die Bundesnetzagentur auf Anfrage mit. Die Arbeiten im benachbarten Main-Tauber-Kreis sind bereits genehmigt und haben Ende September 2024 begonnen.
Der Abschnitt von der Grenze zu Thüringen bei Mellrichstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) über Oerlenbach bis Bergrheinfeld bei Schweinfurt wird der Behörde zufolge "voraussichtlich Ende Juni 2025" genehmigt werden. In Bergrheinfeld wird seit Wochen der Bau eines Konverters vorbereitet, der den SuedLink-Gleichstrom in alltagstauglichen Wechselstrom umwandelt.

Was hat es mit den Baulagern entlang der SuedLink-Trasse auf sich?
Derzeit baut TransnetBW nach eigenen Angaben in Uettingen im Kreis Würzburg das erste von sieben Baulagern in Unterfranken. Sie sind Sammel- und Lagerplatz für die SuedLink-Arbeiter in der Nähe. Weitere Baulager sollen laut TransnetBW bei Leinach (Lkr. Würzburg), Greßthal (Lkr. Schweinfurt), Oerlenbach und Maßbach (Lkr. Bad Kissingen), Rheinfeldshof bei Strahlungen und Mellrichstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) entstehen.
Das Baulager für den tauberfränkischen SuedLink-Abschnitt zwischen Grünsfeld und Gerchsheim hat eine Fläche von zwei Fußballfeldern. Dort stehen mehrere Container, unter anderem für die Bauleitung und für Arbeiter.
Nach TransnetBW-Angaben wurde am Ortsrand von Grünsfeld eigens eine Straße zu dem Baulager gebaut. Auf dem Gelände liegen unter anderem die 13 Meter langen Leerrohre, in die später die SuedLink-Kabel gleichermaßen geschoben und gezogen werden.

Wie sehen die aktuellen SuedLink-Baustellen im Main-Tauber-Kreis aus?
Unter anderem bei Gerchsheim ist die erdbraune Schneise durch die Äcker gut zu erkennen. Auch von der Autobahn Würzburg-Heilbronn (A81) ist sie zu sehen, weil die SuedLink-Trasse streckenweise direkt daneben liegt. In Unterfranken werden die unterirdischen Kabel ebenfalls teilweise entlang einer Autobahn verlegt: zwischen Oerlenbach und Mellrichstadt an der A71 (Schweinfurt-Meiningen).
Der für die Bauarbeiten freigelegte Korridor ist im Main-Tauber-Kreis nach Angaben von TransnetBW 35 Meter breit, weil dort nur zwei SuedLink-Leitungen in die Erde gebracht werden. Zwischen Bergrheinfeld und Mellrichstadt wird die Schneise 45 Meter breit sein, da es dort um vier Kabel geht.
Was kommt wegen der SuedLink-Bauarbeiten auf die Gemeinden an der Strecke zu?
In Großrinderfeld laufen die SuedLink-Arbeiten weitgehend reibungslos. Das jedenfalls ist die Einschätzung von Bürgermeister Johannes Leibold. Der 38-Jährige ist überrascht, dass nach der Genehmigung des Abschnittes "alles so schnell losging". Das zeige, dass TransnetBW offenbar alles minutiös vorbereitet habe und "sehr professionell" vorgehe.
Widerstand gegen das Projekt habe es in seiner Gemeinde im Vorfeld nicht gegeben. Auch jetzt sei die Stimmung in der Bevölkerung ruhig, abgesehen von einigen Beschwerden über verschmutzte Straßen und Feldwege wegen der Baufahrzeuge.
Der Bürgermeister hat beobachtet, dass es gerade an den Wochenenden Schaulustige gebe. Es seien dann "etliche Spaziergänger" entlang der Baustelle unterwegs. Viele seien überrascht, dass die Schneise "so ein Riesending" geworden sei.
Wovon profitiert eine Gemeinde wie Großrinderfeld bei den SuedLink-Arbeiten?
"Eigentlich von gar nichts", sagt Bürgermeister Leibold. Es könne sein, dass der eine oder andere Arbeiter im Ort mal seine Brotzeit kaufe oder eine Übernachtung buche.
Das mit der Übernachtung sei aber eher selten, sagt Steffen Kazmaier. Er leitet für TransnetBW die Arbeiten im Main-Tauber-Kreis und hat erfahren, dass die Beschäftigten des Bauunternehmens Leonhard Weiss überwiegend aus der Umgebung kommen und zu den Baustellen pendeln.

Von Vorteil könnte für manchen Ort entlang der Trasse sein, dass mit den Stromkabeln auch Glasfaserleitungen verlegt werden. Sie dienten zum einen dem Transport von Daten zur Überwachung der Stromkabel, zum anderen auch für die spätere Privatnutzung, erklärt TransnetBW-Sprecher Christopher Göpfert.
Sein Unternehmen werde zwar nicht Betreiber von Glasfaser-Anschlüssen werden. Doch entsprechende Anbieter könnten sich an die Leitungen andocken, schreibt TransnetBW.
Wie kommen die SuedLink-Leitungen unter Hindernissen durch?
Autobahnen wie die A81 und die A71 sowie Wälder, Flüsse oder Gräben sind Hindernisse, an denen SuedLink-Leitungen nicht wie in Äckern oder Wiesen einfach in die Erde gelegt werden können. An der A81 bei Großrinderfeld werden sie unter dem Hindernis hindurchgebohrt.

Ähnlich ist das bei Wäldern. TransnetBW-Sprecher Göpfert versichert, dass für SuedLink keine Schneisen durch den Wald geschlagen werden. Zwischen Strahlungen und Maria Bildhausen stehe in dieser Hinsicht eine große Herausforderung an: Dort muss laut Göpfert auf 1,6 Kilometern ein Wald unterbohrt werden. Das sei eine ungewöhnlich lange Strecke.
Was wird nach Ende der Bauarbeiten noch von der SuedLink-Schneise zu sehen sein?
Nichts, sagen die Stromnetzbetreiber Tennet und TransnetBW, die für den Bau verantwortlich sind. Die Felder seien später wieder wie bisher für die Landwirtschaft nutzbar, so TransnetBW-Sprecher Göpfert. "Das war mal Acker – und das wird wieder Acker." Er rechne damit, dass in Unterfranken spätestens 2031 nichts mehr von der einstigen Riesenbaustelle zu sehen sein wird.
Ist ein Kabelgraben zugeschüttet, müssen die Bauern noch etwa drei Jahre warten, bis sie die Felder wieder wie vorher nutzen können. Nach den Worten von Göpfert und Kazmaier hat der sogenannte baubegleitende Bodenschutz ein Auge darauf, dass die weggeräumte Erde wieder wie im Ur-Zustand auf die Felder zurückgebracht werde. Anschließend müssten drei Jahre Ruhephase verstreichen, bevor der Boden wieder landwirtschaftlich nutzbar sei.
Zu diesem Zweck lagert die ausgebaggerte Erde immer in zwei Reihen entlang des Kabelgrabens: Der vordere Wall ist die untere Schicht, der hintere Wall die Deckschicht. Der von Fachfirmen ausgeführte baubegleitende Bodenschutz ist nach Darstellung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt für solche Eingriffe in den Erdboden vorgeschrieben.
Eingeschränkte überirdische Nutzung der Stromtrasse.
Bei Störungen muss zunächst gebaggert werden, statt schneller freie Zugang zu Freileitungen.
Enormer Energieverbrauch und Umweltbelastung durch die (unnötigen) Bauarbeiten.
Bevölkerung und Medien störten sich an überirdischer "Monstertrasse".
Grüne und Umweltorganisationen hielten sich in der Diskussion vornehm zurück und überliessen die Entscheidung damals Seehofer.
Dieser knickte vor dem Druck der Öffentlichkeit ein.
Jetzt nachträgliches Besserwissen durch Duckmäuser.
Eine Nord- Südstromleitung und die Kosten dafür werden mit dem tatsächlich höheren Seewindaufkommen begründet.
Im windarmen Bayern sind Windkraftwerke (WKW) nur an windexponierten Stellen ökologisch und ökonomisch vertretbar.
Kein Zupflastern der bayerischen Landschaft mit uneffektiven WKW. Bayern hat schwachen Wind aber hohe Berge. Letztere zu Pumpspeicherwerken (statt Batterien) nutzen.
Jetzt sind also an der Unfähigkeit von Seehofer und der CSU wieder die Grünen schuld, na klar, wer den n sonst?
Hätten sie es verhindert, wären sie schuld gewesen, jetzt sind sie wieder schuld, weil Seehofer die Entscheidung getroffen hat, die Leitung unterirdisch zu verlegen, weil sie sich "weggeduckt" hätten.
Was für ein Unsinn. Wie hätte das gehen sollen? Regieren denn die Grünen in Bayern?
Das CSU Mantra: alles was gut läuft war die CSU, alles was schlecht läuft waren die Grünen.
Wer soll das glauben? Die Grünen haben in Bayern nichts zu sagen. Die war noch nie an der Regierung. Fehlentscheidungen hat hier eine Partei getroffen. Die heißt CSU!
Meines Wissens legt die Bundesnetzagentur die Notwendigkeit im Bundesbedarfsplan für ganz Deutschland fest und nicht die jeweiligen Netzbetreiber.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Welche-Auswirkungen-haben-Erdkabeltrassen-auf-die-Landwirtschaft,stromtrasse392.html
https://www.merkur.de/politik/horst-seehofer-zufrieden-mit-energie-gipfel-kanzleramt-stromtrassen-keine-monstrasse-bayrn-meta-zr-5196447.html
Heute wäre bei Freileitungen die Klagewellen noch nicht entschieden.
Genau wie bei Windrädern.
Wieviele Windräder wurden gebaut oder geplant ohne Einsprüche und Klagen von Weitsichtigen, Anliegern und Umwelt-/Naturschützern.
Es gab sogar Ablehnung wegen der Blinklichter nachts.
Da wollte Seehofer seinen Bürgern mal was gutes tun.
Wenn man jetzt die Umsetzung sieht, nicht nur finanziell eine Katastrophe.
Richtig! Die CSU war und ist auch gegen Windräder ("Verspargelung") und auch gegen hohe Strompreise.
Sie haben also vollkommen Recht. Es waren die selben Leute.
Jetzt sollen die Strompreise mit Steuergeldern reduziert werden. Würde die Windkraft in dem Ausmaß ausgebaut wie vom Grünen Wirtschaftsminister geplant, würden die Strompreise nachhaltig um 2 Cent /Kwh sinken.
Traurige Realität, dieses Jahr bis jetzt in Betrieb genommen:
Bayern 4 WKA mit 14 MW
Deutschland ohne Bayern 216 (1097 MW)
https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR/Einheit/Einheiten/OeffentlicheEinheitenuebersicht?filter=Energietr%C3%A4ger~eq~%272497%27~and~Inbetriebnahmedatum%20der%20Einheit~gt~%2701.01.2025%27~and~Bundesland~neq~%271403%27~and~Bruttoleistung%20der%20Einheit~gt~%275%27~and~Betriebs-Status~eq~%2735%27
https://www.br.de/nachrichten/bayern/mehr-hochspannungsleitungen-statt-erdkabel-soeders-neuer-kurs,UFxp4RQ
https://www.zeit.de/wirtschaft/2015-10/energiewende-erdkabel-bundeskabinett
Das hat nur die Bayer. Regierung gemacht.
Kosten lt. Erdkabel Tennent ca. 4-8x höher als eine Überlandleitung ...
Und dazu den Konverter vor Ihrem Ort.