Der Einsatz schlug auf Facebook hohe Wellen: In der Nacht zum Mittwoch kreiste ein Polizeihubschrauber im Tiefflug über Schweinfurt und unterstützte dabei die mehrstündige Suche nach einer vermissten 19-Jährigen aus Augsburg (wir berichteten). Die junge Frau, die nach Angaben der Polizei täglich auf Medikamente angewiesen ist, wurde am frühen Mittwochnachmittag schließlich unversehrt aufgegriffen.
Die Fragen unserer Leserinnen und Leser haben wir Polizeioberkommissar Markus Trieb, Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums Schwaben Nord gestellt, das für den überregionalen Einsatz zuständig war.
Markus Trieb: Ein Hubschrauber ist bei Vermisstensuchen ein probates Mittel, um beispielsweise in kurzer Zeit einen größeren Bereich nach einer Person abzusuchen. Bei einer Person, die dringend auf Medikamente angewiesen ist, muss grundsätzlich eine Gefahr für deren Gesundheit angenommen werden. In einem solchen Fall ist der Einsatz eines Hubschraubers sicherlich eine erfolgversprechende Maßnahme, um die Chancen eines schnellen Auffindens der Person zu erhöhen.
Trieb: Wenn eine Gefahr für Leib oder Leben besteht, muss die Polizei alle erfolgversprechenden Maßnahmen ergreifen, die möglich sind. Die Erfahrung zeigt, dass der Einsatz eines Polizeihubschraubers regelmäßig eine hervorragende Unterstützung für den Gesamteinsatz – und auch für die Einsatzkräfte am Boden – ist.
Trieb: Der Einsatz eines Polizeihubschraubers ist grundsätzlich auch bei Dunkelheit für eine Personensuche – auch im städtischen Bereich – geeignet. Es findet dabei ein enges Zusammenspiel mit der Einsatzzentrale und den Einsatzkräften am Boden statt.
Trieb: Die Polizei setzt immer dann einen Polizeihubschrauber ein, wenn dessen Einsatz notwendig, erfolgversprechend und überhaupt – zum Beispiel aufgrund der Witterung und Verfügbarkeit – möglich ist. Grundsätzlich werden Polizeihubschrauber regelmäßig bei der Suche nach Vermissten oder auch Tatverdächtigen eingesetzt. In Bayern gibt es zwei Standorte der Hubschrauberstaffel, und zwar in München sowie der Außenstelle in Roth.
Trieb: In Schwaben haben wir eine Drohne, die speziell ausgestattet ist und auch bei Nacht eingesetzt werden kann (die unterfränkische Polizei verfügt aktuell noch über keine Drohnen, es laufen jedoch entsprechende Vorbereitungen, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Würzburg mitteilte. Anmerkung der Redaktion). Wie der Hubschrauber wird sie zur Suche nach Vermissten und Tatverdächtigen verwendet. Wobei man sagen muss, dass der Hubschrauber technisch gesehen schon deutlich mehr Möglichkeiten bietet. Eine Drohne ist trotzdem ein sehr gutes Einsatzmittel, auf das wir häufig zurückgreifen. Und wenn der Einsatz eines Hubschraubers aufgrund der Witterung zu gefährlich ist, kann man es mit der Drohne eher versuchen, weil dann schlimmstenfalls ein paar tausend Euro dahin sind anstatt eines Hubschraubers und vor allem der zwei Polizeibeamten im Hubschrauber.
Vielleicht war es ja auch nur ein nächtlicher Gruß des dortigen Polizeipräsidenten (Schwaben) an seine Heimatstadt??