Entschieden weist der CSU-Ortsverband Bergrheinfeld die Kritik der Grünen im Landkreis Schweinfurt am Auftreten der unterfränkischen CSU-Abgeordneten um Anja Weisgeber (Schwebheim) rund um den Bau geplanter Stromtrassen zurück. Sie hatten bei einem Treffen mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ihre Ablehnung weiterer Stromtrassen mit Endpunkt in Bergrheinfeld/Grafenrheinfeld im Rahmen des Ausbaus der Gleichstromtrasse Suedlink mitgeteilt. Der Garstadter Landtagsabgeordnete Paul Knoblach und Kreistagsfraktionschef Johannes Weiß hatten das kritisiert, weil die CSU "für die jetzige Misere mitverantwortlich" sei.
Das will der CSU-Ortsverband Bergrheinfeld so nicht stehen lassen. Vorsitzender Dieter Wagner lobt in einer Pressemitteilung das Engagement der Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber. Sie setze sich seit Jahren für die Entlastung des Netzverknüpfungspunktes in Bergrheinfeld ein.
Als im April 2013 das Bundesbedarfsplangesetz mit der Festlegung des Netzausbaus erstmals verabschiedet wurde, habe sich der CSU-Ortsverband Bergrheinfeld zusammen mit MdB Weisgerber sofort gegen einen massiven Ausbau von Stromtrassen im gesamten Gebiet des Landkreises ausgesprochen, heißt es. Und in all den Jahren habe sich Weisgerber mit Leidenschaft und Kompetenz für eine Entlastung bei den Stromausbauprojekten in der Region Schweinfurt und besonders für den Netzverknüpfungspunkt Bergrheinfeld/Grafenrheinfeld eingesetzt.
Wagner verweist auch auf den von Weisgerber gegründeten Runden Tisch, an dem überparteilich mit allen Parteien, Bürgerinitiativen und den betroffen Kommunen Lösungsmöglichkeiten für eine Entlastung des "Hotspots der Energiewende Bergrheinfeld" entwickelt werden sollen. Dankbar sei der CSU-Ortsverband Bergrheinfeld auch für die stete Unterstützung durch Landrat Florian Töpper, Altbürgermeister Peter Neubert und dem jetzigen Bürgermeister Ulrich Werner.
Alternativen für P43 und P44 sollen entwickelt werden
"Die Wechselstromprojekte P43 und P44 wurden und werden weiterhin von Anja Weisgerber und allen Beteiligten in der Region Mainfranken vehement abgelehnt", versichert Wagner. In einem Gespräch im Oktober 2018 mit Bürgermeister Ulrich Werner sowie Vertretern des Gemeinderates und der Verwaltung mit der Spitze der Bundesnetzagentur in Bonn sei auch zugesichert worden, dass Alternativen für P43 und P44 entwickelt würden. Hier sei die Bundespolitik gefordert, dies umzusetzen.
Der CSU-Ortsverband Bergrheinfeld sei "sehr irritiert" über die Art und Weise der unterschiedlichsten Presseerklärungen von Knoblach und den Grünen-Kreisvertretern in der letzten Zeit, schreibt Wagner. Und weiter: "Gerne kann sich die Partei von Bündnis 90/Die Grünen nachhaltig einsetzen. Öffentliche Stellungnahmen alleine reichen nicht." Wagner wünscht sich ein "wertschätzendes Miteinander" im täglichen Reflektieren der politischen Arbeit. "Für uns alle sollte die Verpflichtung gelten, im fairen Wettstreit um die bestmöglichsten Lösungen zu werben, mit Respekt, Toleranz, Anerkennung und mit guten sachbezogenen Argumenten."