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Bergrheinfeld
Stromtrassen: Grüne kritisieren Weisgerber
Ironie wohne dem Umstand bei, dass sich Anja Weisgerber von der CSU beim Wirtschaftsminister gegen neue Stromtrassen in Bergrheinfeld aussprach. Das finden die Grünen.
Gegen neue Strommasten bei Bergrheinfeld machen sich die Kreisgrünen stark. Ebenso wie CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber. Dennoch kritisieren die Grünen sie und die CSU.
Foto: Daniel Naupold/dpa | Gegen neue Strommasten bei Bergrheinfeld machen sich die Kreisgrünen stark. Ebenso wie CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber. Dennoch kritisieren die Grünen sie und die CSU.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:34 Uhr

Kritik äußern die Grünen im Landkreis Schweinfurt am Auftreten der unterfränkischen CSU-Abgeordneten um Anja Weisgeber (Schwebheim) rund um den Bau geplanter Stromtrassen bei Bergrheinfeld. Weisgerber, Dorothee Bär (Wahlkreis Bad Kissingen) und Alexander Hoffmann (Main-Spessart) hatten bei einem Treffen mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ihre Ablehnung weiterer Stromtrassen mit Endpunkt in Bergrheinfeld/Grafenrheinfeld im Rahmen des Ausbaus der Gleichstromtrasse Suedlink mitgeteilt. In einer Pressemitteilung nennen Landtagsabgeordneter Paul Knoblach (Garstadt) und Kreistagsfraktionschef Johannes Weiß diese Initiative der Parlamentarier "großartig", weisen aber gleichzeitig aufrauf hin, dass die CSU "für die jetzige Misere mitverantwortlich" sei, weil 2013 von der CSU mitgetragene Regierungen den Entschluss gefasst hätten, Bergrheinfeld als Endpunkt der Trassen P43, P44 und Suedlink auszuwählen.

Mitschuld der CSU an der Misere

Die Notwendigkeit, Strom vom Norden in den Süden zu transportieren, sei maßgeblich auch dem umstrittenen 10H-Gesetz der bayerischen Staatsregierung geschuldet (Windräder müssen einen Mindestabstand zur Wohnbebauung vom Zehnfachen ihrer Höhe einhalten). Laut Branchenverband BWE sei im Freistaat kein Antrag für eine neue Anlage bei den Genehmigungsbehörden eingegangen. Zudem würden genehmigte Anlagen verhindert. "Von der Klimabeauftragten Weisgerber hat man dazu nichts gehört, weshalb in der erfreulichen Initiative des CSU-Trios auch Ironie steckt", erklärt Knoblach. Wie Weiß äußerte, seien die Kreisgrünen gegen zusätzliche Strommasten in Bergrheinfeld.

Kreisrat Thomas Vizl erinnert an einen Antrag der Grünen vom März 2015 im Kreistag, nach dem Leitungen in die Erde verlegt werden sollen. 

Knoblach: "Scheuklappen ablegen"

Die Grünen drücken in der Mitteilung ihr Bedauern aus, dass Aktionen gegen die Stromtrasse P43 nicht parteiübergreifend abliefen. "Auch die örtlichen Abgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen und der SPD hätten sich beteiligt. Und das wäre in jedem Fall wirkungsvoller gewesen", so Vizl. Es sollten nicht Teilaspekte diskutiert, sondern mit einer Gesamtplanung die Belastung für die Bevölkerung verringert werden. Knoblach appelliert an Anja Weisgerber, "Scheuklappen" abzulegen, da es um die Bevölkerung vor Ort und die Umwelt gehe.

 
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