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Schweinfurt
Neue Wechselstromleitung: Abgeordnete aus der Region sind dagegen
CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber und weitere unterfränkische Abgeordnete trafen sich mit dem Bundeswirtschaftsminister. Warum man die Leitung P43 ablehnt.
Ein Strommast bei Hergolshausen: Vor allem die geplante Wechselstromleitung P43 stößt in der Region auf Kritik. Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber sprach diesbezüglich mit den Abgeordneten-Kollegen Dorothee Bär und Alexander Hoffmann beim Bundeswirtschaftsminister vor.
Foto: Horst Breunig | Ein Strommast bei Hergolshausen: Vor allem die geplante Wechselstromleitung P43 stößt in der Region auf Kritik. Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber sprach diesbezüglich mit den Abgeordneten-Kollegen Dorothee ...
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:40 Uhr

Das Thema neue Stromtrassen – ob SüdLink oder die Wechselstromleitung P43 – stößt vor allem in Bergrheinfeld und Grafenrheinfeld auf großen Widerstand in der Bevölkerung und der Kommunalpolitik. Die Region hatte schon im Oktober 2017 ihren Widerstand gegen weitere Stromtrassen mit Endpunkt in Bergrheinfeld/Grafenrheinfeld in einer gemeinsamen Resolution manifestiert. 

Zuletzt war der Sachstand, dass SüdLink als Erdverkabelung kommt und statt zwei geplanter Wechselstromleitungen nur eine, nämlich die so genannte P43 von Hessen kommend mit Endpunkt in Bergrheinfeld. Die CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber aus Schwebheim hatte sich immer wieder stark gemacht, auch P43 zumindest im Landkreis Schweinfurt erdverkabelt zu bauen.

Weisgerber ist sich in der Ablehnung der Pläne mit ihren unterfränkischen Bundestags- und Parteikollegen Dorothee Bär (Wahlkreis Bad Kissingen) und Alexander Hoffmann (Main-Spessart) einig. Kürzlich waren sie, wie Weisgerber in einer Pressemitteilung informierte, zu einem Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in Berlin und brachten erneut die ablehnende Haltung der Region gegen das Wechselstromprojekt vor.

Dieser 'Protest-Anhänger' zeigt die kritische Haltung in der Region gegen die geplanten Stromtrassen und begleitete die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber bei ihrer Sommertour, im Bild bei der Gärtnerei Benkert in Waigolshausen.
Foto: Oliver Schikora | Dieser "Protest-Anhänger" zeigt die kritische Haltung in der Region gegen die geplanten Stromtrassen und begleitete die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber bei ihrer Sommertour, im Bild bei der Gärtnerei Benkert in ...

„Gemeinsam haben wir an höchster Stelle im Wirtschaftsministerium nochmals unsere Argumente vorgetragen und deutlich gemacht, dass wir die Wechselstromleitung P43, die als Freileitung von Mecklar bei Fulda durch die Rhön nach Bergrheinfeld verlaufen soll, nach wie vor ablehnen“, erklärten die Abgeordneten in der Mitteilung. Zudem habe man gefordert, die geplante Wechselstromleitung P44 von Thüringen über den Raum Coburg bis Grafenrheinfeld – entsprechend der Zusagen der Wirtschaftsminister – endgültig aus dem Bundesbedarfsplan zu streichen. Das ist bisher noch nicht geschehen.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatte sich 2019 mit seinen Ministerkollegen aus Thüringen, Hessen und vom Bund darauf geeinigt, P43 mit Endpunkt in Bergrheinfeld zu bauen. Das, schreibt Anja Weisgerber, sei aber nicht das, worauf man sich 2015 geeinigt habe, nämlich dass die Bundesnetzagentur Alternativen entwickeln solle, "damit die beiden als Neubau geplanten Freileitungen P43 und P44 entfallen können." Deshalb, so Weisgerber, "müssen wir weiterkämpfen.“

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Aiwanger habe außerdem im Juni 2019 erklärt, dass wenn P43 gebaut werde, dann erdverkabelt. „Wir stellen auch weiterhin den Bedarf der Wechselstromtrasse P43 in Frage. Staatsminister Aiwanger hat P43 nicht verhindert und vollmundig eine Erdverkabelung der Leitung versprochen. Jetzt muss der Minister seinen Worten auch Taten folgen lassen“, fordern die Abgeordneten in ihrer Mitteilung. Zudem solle beim Netzausbau die Bündelung mit bestehender Infrastruktur noch stärker in den Fokus genommen werden, heißt es.

In ihrem Kampf gegen den Bau der Wechselstromtrasse könne man auch auf den Rückhalt aus der Kommunalpolitik, insbesondere der Landräte der betroffenen Kreise, zählen, freut sich Weisgerber. Bei dem ersten Gespräch waren jetzt nur die Abgeordneten dabei, allerdings informierte die Abgeordnete den Schweinfurter Landrat Florian Töpper (SPD) gleich nach dem Gespräch.

Töpper sowie seine Landrats-Kollegen Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld), Thomas Bold (Bad Kissingen) und Sabine Sitter (Main-Spessart) treffen sich auf Vermittlung von Anja Weisgerber Mitte September gemeinsam mit den Bundestagsabgeordneten im Bundeswirtschaftsministerium mit Peter Altmaier, um ihren Standpunkt darzulegen und aufzuzeigen, dass man in der Region mit den Plänen nicht einverstanden ist.

 
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