Bei Tauben wird Freie-Wähler-Stadtrat Stefan Labus schwach, das gibt er gerne zu. Aber Labus, der schon als Kind mit Tauben zu tun hatte – sein Vater war Taubenzüchter – geht es nicht nur um die Stadttauben, nicht nur um Tierliebe. Es geht ihm auch um die Menschen, wie er sagt, die Schweinfurter Bürger. Und vor allem geht es ihm darum, das Problem endlich zu lösen.
Mittlerweile streitet man seit Jahren in Schweinfurt darüber, ob man mehr für die Stadttauben machen muss und will. Regelmäßig kocht das Thema auch im Stadtrat hoch. Erst vor kurzem entschied die Staatsanwaltschaft Schweinfurt über eine Strafanzeige, bei der Regierung von Unterfranken liegen einige Beschwerden gegen die Stadt. Für Sommer 2022 hatte die Verwaltung angekündigt, ein Konzept vorlegen zu wollen. Denn eines will die Stadt ebenso wie die Tierschützer: betreute Schläge.
Zu spät, fand Labus schon im Dezember und warf einen Vorschlag in den Raum: Er werde einen Taubenturm bauen lassen. Hat er auch getan. In der Zimmerei von Hans Feser in Kützberg fand er jemanden, der sich in das Thema eingearbeitet hat, unterstützt von zwei Experten aus der Region, einer davon ein Taubenzüchter aus dem Raum Schweinfurt.
Gemeinsam entwickelten sie einen Taubenturm, der äußerlich ein wenig den Türmen ähnelt, die in Würzburg stehen. Allerdings: Von ihnen gab es keine Baupläne mehr. Und so fuhr Hans Feser einfach hin, nahm die Maße und entwickelte alles weitere mit seinem Expertenduo.
Entstanden ist ein achteckiger Taubenturm mit Einflugöffnungen an vier Seiten. 2,30 Meter hoch, 1,50 Meter breit. Steht er auf seinem Pfosten, wird der Turm etwa 4,50 Meter bis zur Spitze messen. Ausgelegt ist er für etwa 65 Stadttauben, sagt Labus. Er schätzt die Zahl der Stadttauben in Schweinfurt auf insgesamt 500. Mindestens acht solcher Türme würde man brauchen, schätzt der Stadtrat. Schweinfurts Umweltreferent Jan von Lackum hatte in einem früheren Statement erklärt, man werde nicht alleine mit Taubentürmen auskommen, brauche wohl auch noch einen betreuten Taubenschlag.
Tierschützer und Stadtverwaltung treffen sich am 15. Februar zum Runden Tisch
Mit der Stadtverwaltung ist Labus in Kontakt. Dort hat sich vor einiger Zeit ein Arbeitskreis zum Thema Stadttauben formiert. Beraten wird darin auch über mögliche Standorte für betreute Taubenschläge. Ob und wann sie allerdings kommen, das hängt wesentlich von einem Termin ab, der an diesem Dienstag stattfindet: dem runden Tisch zwischen Verwaltung und Tierschützern. Für den 15. Februar ist er angesetzt.
Zuvor hatte sich der Verein Pro animale für Tiere in Not aus Schweinfurt bereit erklärt, das Taubenmanagement zu übernehmen. Für ein Jahr würde der Verein nicht nur artgerechtes Futter bezahlen, sondern auch die Kosten für zwei Tierpfleger tragen, die sich um die Fütterung der Stadttauben und den Austausch von Eiern gegen Attrappen kümmern.
Möglicher Standort für den ersten Taubenturm: Am Paul-Rummert-Ring
Der Taubenturm, den Stefan Labus zusammen mit anderen Sponsoren finanziert, wird dann schon bereit stehen. Die letzten Arbeiten am "Taubenhotel Nummer 1", wie Labus es nennt, laufen in der Zimmerei in Kützberg. Der Turm war schon vor dem Wochenende fertig, nur das Titanzinkblech auf dem Dach fehlte. 450 Kilogramm wird das ganze Teil wiegen, sagt Feser. Ohne Fundament geht da nichts, aber auch das hat Labus schon geklärt. Die Baufirma Riedel stehe bereit. Sein Vorschlag für den ersten Standort: ein Platz am Paul-Rummert-Ring.
Der Freie-Wähler-Stadtrat will Tempo machen in der Sache, damit man endlich zu einer Lösung kommt, wie er sagt. Nach dem Modell des ersten Turms könnten problemlos weitere gebaut werden. Den ersten Turm hat Labus gemeinsam mit weiteren Sponsoren bezahlt, wie er sagt. Dass die Stadt etwas tun muss, in der Verantwortung steht, ist für ihn klar. Und im Grunde, sagt er, geht es ja um Kleinigkeiten. Am Ende müsse eine gute Lösung stehen – und zwar bald.
Kann er auch noch andere Dinge in Schweinfurt so schnell angehen ?
Zum Beispiel mehr Bolzplätze, mehr Spielplätze, mehr Sportplätze, mehr Bäume, mehr Sitzgelegenheiten im Grünen, bessere WC´s in den Schulen, mehr Platz für die Jugend im Zentrum er Stadt, Kulturforum, ach es gäbe noch so vieles....
Vielleicht ist die Energie von Herrn Labus ja ansteckend und springt auf die Stadträte und die Verwaltung über - das wäre doch wünschenswert !
Aber ich weise gern noch mal darauf hin, dass ich in einer Stadt,
in der die Nachkommen verwilderter Haustiere als Paria-Kreaturen bezeichnet werden,
keinen einzigen Cent ausgebe.
Nicht in der Gastro,
auch nicht im Einzelhandel,
und ganz bestimmt nicht in
irgendwelchen Kulturdingens
wie Stadttheater oder ähnlichem.
Diese lebensverachtende Stadt brauche ich für garnix!
Trotzdem Kompliment an den Stadtrat, der auf Eigeninitiative stetzt, weil auch Stadttauben Mitgeschöpfe sind!
Ich hoffe, dass noch mehr Leute diese Stadt meiden werden, die offenbar von fehlender Empathie geplagt ist!
da haben Biologen herzlich wenig mit zu tun, und Jäger noch viel weniger - Stadttauben unterliegen nicht dem Jagdrecht. Nachkommen von Zucht- und Rassentauben(Brieftauben, Hochzeitstauben, etc.) bedürfen nun einmal durch ihre züchterischen Einschränkungen (reine Körnerfresser, extremer Bruttrieb, Prägung auf Menschen) auf die Fürsorge der Menschen.
Dies geht am besten mit ausreichend betreuten Taubenschlägen in denen artgerecht und ausreichend gefüttert wird und eine sanfte Geburtenkontrolle betrieben wird.
So kann die Taube ein wenig besser das Leben als Friedens- Treue- und Heilig-Geist-Symbol führen.