Nach dem Scheitern der achten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des bayerischen Groß- und Außenhandels Ende November in München, macht die Gewerkschaft Verdi ihre Ankündigung ernst. Bis einschließlich 9. Dezember befinden sich die Beschäftigten im Kaufland-Zentrallager in Donnersdorf (Lkr. Schweinfurt) erneut im Streik um höhere Löhne in der Logistik.
"Dass die Arbeitgeber nach zwei Verhandlungstagen, intensiven stundenlangen Sondierungen und verschiedenen Lösungsvorschlägen unsererseits, die Verhandlungen abbrechen und weiterhin darauf bestehen, dass es nur einen Tarifabschluss geben darf, der für die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben weitere hohe Reallohnverluste zur Folge hätte, ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten", erklärt Verdi-Streikleiter und Gewerkschaftssekretär Peter König in einer Pressemitteilung an die Redaktion.
Bereits vergangene Woche hatte Verdi weitere Streiks in der Branche angekündigt. So befinden sich Teile der Belegschaft im Edeka-Zentrallager in Gochsheim seit einigen Tagen ebenfalls wieder im Streik. Seit sieben Monaten verhandeln Verdi und Vertreterinnen und Vertreter der Handelsunternehmen über eine neue Tariferhöhung aller Angestellten im bayerischen Großhandel. Bislang ohne Ergebnis. Verdi fordert 13 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, eine steigende Ausbildungsvergütung von 250 Euro sowie allgemein verbindliche Tarifverträge für alle Angestellten.
Gewerkschaft will Druck vor Jahresende erhöhen
Angesichts des wichtigen Weihnachtsgeschäfts im Handel versprechen sich Gewerkschaft und Streikende eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern. Im Logistikzentrum in Donnersdorf lagert Kaufland, das seinen Hauptsitz in Neckarsulm (Baden-Württemberg) hat, hauptsächlich Gebrauchsgüter wie CDs, Haushaltsgeräte und Werkzeuge. Laut Verdi handle es sich dabei um das einzige Lager, welches deutschlandweit alle 790 Filialen mit Nonfood-Waren beliefert.
Ob und wie weit sich die Streiks vor Weihnachten noch ausweiten werden, ist laut Gewerkschaft noch nicht abschließend geklärt. "Zum derzeitigen Standpunkt gehe ich davon aus, dass dieser Streik noch länger dauern kann", sagt König.