In der Diskussion über das Für und Wider der Reaktivierung der Steigerwaldbahn haben sich Stefan Funk, CSU-Fraktionsvorsitzender im Schweinfurter Stadtrat, und sein Stellvertreter Bernd Weiß mit einer Pressemitteilung zu Wort gemeldet. Darin kritisieren sie SPD und Linke und fordern eine Teststrecke für Elektrobusse wie sie ZF im Programm hat anstatt der Reaktivierung als Eisenbahnstrecke.
Funk und Weiß hatten bei der Stadtratssitzung im April zum Thema Steigerwaldbahn gegen das Verkehrsgutachten gestimmt – damals gab es unter anderem von Befürwortern der Reaktivierung eine Demonstration vor dem Konferenzzentrum, nach einer langen kontroversen Debatte stimmte der Stadtrat mehrheitlich für das Gutachten und gegen Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU), der keine Zukunft für eine reaktivierte Steigerwaldbahn sieht.
Die CSU kritisiert nun die Forderung von SPD und Linken nach einem „Industriedialog" vor dem Hintergrund der Steigerwaldbahn-Debatte in deutlichen Worten als "an Doppelzüngigkeit nicht zu überbieten." Wenn Frank Firsching (Linke) und Ralf Hofmann (SPD) "dem Oberbürgermeister in Bezug auf die Industriepolitik die "Froschperspektive" vorwerfen, dann kann man nur erwidern, sie tun dies aus ihrem Tunnelblick heraus", heißt es weiter. Und zwar deshalb, weil es ihnen wie allen Stadträten zunächst nur um den Erhalt der Industriearbeitsplätze gehe. "Aber wenn es dann konkret darum geht, zukunftsfähige Entwicklungen und Produktionen nach Schweinfurt zu holen, steigen diese Herrschaften aus", kritisieren Weiß und Funk.
Bewusst polemisch erklärt man weiter: "Die einzige Antwort zum Erhalt von Arbeitsplätzen scheint zu sein: Die Unternehmen verdienen doch eh genug, sollen sie doch weniger Gewinn machen oder von der Substanz leben und davon die Löhne bezahlen. Wie weit man damit kommt, hat man am Ende des Sozialismus gesehen."
Aus Sicht der Schweinfurter CSU gibt es ein zukunftsfähiges Projekt, das die Firma ZF als größter Schweinfurter Arbeitgeber entwickelt habe und auch in Schweinfurt gerne erproben würde. Gemeint ist der autonom fahrende Elektrobus. Die Trasse der Steigerwaldbahn wäre die ideale Teststrecke, so die CSU, der Konzern "in hohem Maße interessiert." Die Gespräche zu diesem Thema seien von den CSU-Verantwortlichen geführt, "denen hier 'Froschperspektive' vorgeworfen wird."
Elektrobus aus Sicht der CSU ökologisch wie ökonomisch sinnvoll
Für Funk und Weiß ist das ZF-Konzept ökologisch sinnvoll, denn die Busse seien elektrisch angetrieben. Außerdem ökonomisch sinnvoll, "weil es prinzipiell straßengebunden ist und damit unserer am weitesten verbreiteten Verkehrsinfrastruktur folgt." Weiterhin habe aus Sicht der beiden CSU-Politiker die Bahn vor allem überregional und in Ballungsräumen Vorteile. In ländlichen Regionen sei die Erschließung der Fläche über die Schiene aber schwierig. "Es wird niemand ernsthaft glauben, dass sich der Bewohner eines Dorfes im Steigerwald ins Auto setzt, damit zum Bahnhof nach Gerolzhofen fährt und von dort aus mit der Steigerwaldbahn weiter nach Schweinfurt – oder dass sich in Schweinfurt nach der Wiedereröffnung der Nebenstrecke ein Zentrum der Diesellok-Industrie entwickelt."
Die Stellungnahme endet wie folgt: "Die Herren Firsching und Hofmann zusammen mit ihren Parteien sollten ihren Standpunkt zur Steigerwaldbahn und dem ZF-Projekt gründlich überdenken, wenn sie es ernst meinen damit, mit einem Industriedialog zukunftsfähige Produktionen nach Schweinfurt zu holen. Die Vertreter der CSU führen längst eine Vielzahl entsprechender Gespräche, oft im Hintergrund, aber zum Nutzen der Region."
Es kann doch nicht der Job der lokalen Politik sein, sich auf Biegen und Brechen (wie passend zum gewünschten Abriss von Eisenbahnschienen ) als Steigbügelhalter für eine Produktidee mit schon im Ansatz mit wenig Aussicht auf Erfolg zu machen - zu Lasten aller, die sich eine bewährte, erprobte und wirklich verlässliche, (bahn)systemkompatible Lösung wünschen und diese gerne nutzen möchten.
Und diese beiden essentiellen Charakteristika des Sytems Schiene sollen nun durch Beseitigung der Bahn ohne Not aufgegeben werden, um dann einen Bus fahren zu lassen, der beide Anforderungen, nämlich möglichst energiesparend (=umweltfreundlich) und auf immer exakt gleicher Route fahren, schlechter bzw. nur mit imensem störanfälligem Aufwand zu bewältigen vermag, zu ersetzen? Und dies bei gleichzeitig geringerer Akzeptanz durch die Nutzer und mit längeren Fahrzeiten??
Kann das irgendwer erklären?
Es gäbe sicher genügend andere neue Experimentierstrecken für die örtliche Industrie.
"...dass sich in Schweinfurt nach der Wiedereröffnung der Nebenstrecke ein Zentrum der Diesellok-Industrie entwickelt."
In Südthüringen sollen bis 2028 alle Nebenbahnen mit Wasserstoff fahren!
"Es wird niemand ernsthaft glauben, dass sich der Bewohner eines Dorfes im Steigerwald ins Auto setzt, damit zum Bahnhof nach Gerolzhofen fährt und von dort aus mit der Steigerwaldbahn weiter nach Schweinfurt."
Der Verkehrsverbund Mainfranken wird demnächst von der Fläche größer als der MVV! Mit Steigerwaldbahn gäbe es eine 100 km lange N-S-Schiene Mellrichsstadt-KT, für die sich auch OB Remele in der Podiumsdiskussion vor der Wahl aussprach und die Wähler belog! Große Verbünde brauchen Schienen als Hauptachsen!
Von der CSU hören wir zur Steigerwaldbahn und zur Vernachlässigung wichtiger Projekte infolge der LGS NUR NOCH AUSREDEN !
Grauenhaft was in den letzten Jahren seitens der CSU in SW verschlafen wurde.
In der Zeit hätte Fr. Grieser die Altstadt dreimal sarniert!
in keinster Weise umweltfreundlich sind, was uns die EU und die Politik immer
weismanchen wollen .
Zu wenig Reichweite , Rohstoffklau von armen Ländern welche nichts davon haben
weil Großfirmen den Rahm abschöpfen , Entsorgung von Batterien usw. usw.
Mein Vorschlag wäre eine Versuchsstrecke zwischen der Bayerischen Staatskanzlei und dem Maximilianeum.
Dann kann sich unser Staatssekretär täglich ein Bild über die "Fortschritte" machen.
Als jahrzehntelanger Nutzer des ÖPNV kenne ich die Vorzüge der Bahn gegenüber den Bussen.
Ich habe diese Diskussion so unendlich satt!!
Na klar ist das praktisch, wenn man vom Dorf nach GEO und dann mit der Steigerwaldbahn nach SW fährt. Man kann dann nämlich mitten in der Stadt aussteigen und hat keine Parkplatzprobleme.
Und natürlich muss man wieder das Bild von der Diesellok bemühen (= Rauch, Krach, Dreck, hässlich) und die berühmt-berüchtigte Hinterzimmerpolitik verteidigen (= zum Nutzen der Region, hahaha).
CSU
Was glauben eigentlich einige in der CSU? Da versucht man schon per intrige scheinbar die Potenzialanalyse zu beeinflussen und nun so. Ende April war da schon einmal ein Versuch, der gescheitert ist! Aber Herr Funk und Weiß riskieren auf Eck geheiß alles. Was die Grünen in SW dazu sagen? Warum muss man mit Lügen und Intrigen schaffen liebe CSU'ler? Habt ihr Angst das die Steigerwaldbahn kommt. Wir hoffen Sie kommt!
Nochmal an sämtliche Leser nervt die CSU Granten. Erinnert Sie an Demokratie und Aufrichtigkeit. Wenn nicht nächstes Jahr sind die Bundestags Wahlen. Der berühmte Denkzettel folgt hoffentlich! 😈
So ein Schmarren 👎
„Keiner will die Bahn“ - dann gäbe es diese ganzen Kommentare nicht, dann wäre schon lange die Schiene weg, dann hätte sie niemanden interessiert, würde sich niemand dafür einsetzen- dass das Gegenteil der Fall ist, kann man hier leicht feststellen!
„Technologie aus dem voreiligen (sie meinen sicher vorigen?) Jahrhundert - von dieser Technologie (eine Diesel-Lok und zwei ratternde, klappernde Waggons, unklimatisiert, unbequeme Sitzbänke mit Plastikbezug) - DAS will wirklich niemand, aber Zugverkehr im 21. Jahrhundert hat mit solchen Verhältnissen nichts, aber auch GAR NICHTS mehr zu tun, solche Züge fahren noch auf Museumsstrecken!
Überall in Verkehrsverbünden (Mainfranken wird bald der nach Fläche zweitgrößte Bayerns!) gibt es an Bahnhöfen P & R-Plätze. Man könnte dann an den Bahnhöfen der Steigerwaldbahn parken und am Sennfelder Bf. (Hafen-Ost & Innenstadt) und Hbf (Schaeffler und via Steg ZF & SKF) aussteigen. Zehntausende Arbeitsplätze wären mit P&R erreichbar! Wird das in der (CSU-nahen?) Potenzialprognose der BEG berücksichtigt? Mit dem Vorschlag nach Karlsruher Modell wären zudem die ganze Innenstadt, FH & Schulzentrum-West mit P&R erreichbar!
Die Einwände von G. Eck & Stefan Funk zeugen von tiefster Provinzialität. Sie wollen die Region gestalten und waren offensichtlich noch nie in einem Verkehrsverbund unterwegs bzw. kennen grundlegende Dinge nicht. Eine solche politische Führung hat die Region SW nicht verdient!
oder einfach mal Euch die Strecke ansehen. was Ihr da in ein Papier gegossen habt sind Wunschträume.
ich habe stattdessen mir mit Freunden den Gautalbahnrahadweg angesehen ... sooo geht Naturschutz. muss mal die Bilder auch veröffentlichen.
wir brauchen einen ÖPNV, der den Menschen hilft. die Bahn tut es nicht. der Radweg wäre Schritt 1 in die richtige Richtung. Der Ausbau der Buslinien Schritt 2 und die autonomen Busse Schritt 3
die Bahn wären 5 Schritte rückwärts