Rund acht Prozent – um so viel sei die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den acht öffentlichen Schweinfurter Grundschulen in den letzten fünf Jahren gestiegen, verkündete René Gutermann, Leiter des Amts für Sport und Schulen der Stadt Schweinfurt, in der jüngsten Sitzung des Schul- und Kulturausschusses.
"Die Schullandschaft der Stadt Schweinfurt gerät in Bewegung", so Gutermann. "Das führt dazu, dass wir jetzt zum ersten Mal seit vielen Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten wieder überlegen müssen: Wie bringen wir unsere Schüler unter?"
Zählten die acht Schweinfurter Grundschulen im Schuljahr 2017/18 noch rund 1600 Kinder, seien es mittlerweile mehr als 1700. Ein Plus von knapp 130 Kindern, das die Schulen nun stemmen müssen – Tendenz steigend. Die Situation könnte sich also weiter verschärfen.
Mehrere Schweinfurter Grundschulen fordern: Es braucht mehr Klassenräume
Denn: Nach den Prognosen des Staatlichen Schulamtes in Stadt und Landkreis Schweinfurt könnte die Zahl hiesiger Grundschulkinder bis zum Jahr 2030 auf rund 2000 anwachsen. Erst danach sei wieder mit sinkenden Zahlen zu rechnen, so Gutermann.
Um das Mehr bewältigen zu können, hätten bereits mehrere Grundschulen (Friedrich-Rückert, Albert-Schweitzer und Schiller) bei der Stadt zusätzlichen Raumbedarf geltend gemacht.
Grundsätzlich sei nun darüber nachzudenken, ob die Bedarfe durch Anbauten oder Schulcontainer bedient werden könnten. An der Gartenstadt-Grundschule habe man die Situation etwa mittels einer Faltwand gelöst und so den Musikraum in zwei Klassenzimmer geteilt.
Im Fall der Friedrich-Rückert-Grundschule werde geprüft, inwieweit mittelfristig das Dachgeschoss ausgebaut werden könne. Die Albert-Schweitzer-Grundschule arrangiere sich bei der Bereitstellung von Klassenräumen nun mit der Albert-Schweitzer-Mittelschule.
"Hülle" der Körnerschule soll als neunte Schule weitergenutzt werden
An der Schillerschule falle das Dachgeschoss aufgrund des Ausbaus für die Ganztagesschule temporär weg. Für die Dauer des Ausbaus im Schuljahr 2024/25 werde deshalb über eine Interimslösung mittels Containern nachgedacht.
Alles in allem sei es "eng" an Schweinfurter Grundschulen, so Amtsleiter Gutmann. Noch sei die Unterbringung auch ohne Container gesichert: "Ich vermute aber, dass dies heute das letzte Mal ist, dass ich mit dieser Botschaft angeben kann."
Besonders stark sei der Anstieg an der Körner-Grundschule zu spüren (circa 27 Prozent in den vergangenen fünf Jahren). Hier werden sich die Klassen wohl vergrößern müssen, denn trotz steigender Zahlen soll es bei den bisherigen zehn Regelklassen bleiben.
Um dem Anstieg Herr zu werden, eröffnete die Stadt Schweinfurt in ihrem Beschlussvorschlag nun ein neues Vorhaben: Nach dem zum Schuljahr 2025/26 geplanten Umzug der Körnerschule in den Neubau in Bellevue soll das alte Schulgebäude in der Körnerstraße temporär als weiterer, neunter Grundschulstandort erhalten bleiben.
Weiternutzung der Körnerschule bringt erneute Sprengeländerung
Bislang war geplant, das Gebäude nach dem Umzug für sonstige Schulzwecke freizugeben, angedacht war eine Nutzung durch den Zweckverband FOS/BOS. Seitens der Schulleitung und des Zweckverbandes herrsche für den Vorschlag aber "großes Verständnis", so Gutmann.
Stadtrat Adi Schön (Freie Wähler) erkundigte sich nach dem lange kritisierten Zustand der Container, die die FOS/BOS in diesem Fall weiter würde nutzen müssen. Nach der Modernisierung vor einigen Jahren "stinkt es dort offenbar nicht mehr und uns liegen auch keine Beschwerden vor", so Gutermann. Dennoch sei nach wie vor geplant, den so genannten Ofra-Bau durch einen Neubau zu ersetzen.
Mit Weiternutzung der "Hülle" der alten Körnerschule müsste auch die Sprengeleinteilung, die bereits in Hinblick auf den Bellevue-Neubau geändert wurde, erneut angepasst werden. Laut Beschlussvorschlag entstünden der Stadt dafür Kosten in Höhe von etwa 11.000 Euro.
Um Verwirrung in der Elternschaft zu vermeiden, bat Stadtrat Oliver Schulte (CSU) darum, den bislang vorgesehenen Sprengel vor der Öffentlichkeit zurückzuhalten.
Der Beschlussvorschlag wurde einstimmig angenommen.
Warum reißt man nicht die Stadthalle ab bzw. baut sie um/erweitert zu Klassenräumen. Diese
können dann flex. für alte Körnerschule + FOS/BOS genutzt werden, denn die Stadt wollte ja als Ersatz für die Stadthalle ja in der Ledward eine Eventhalle bauen... wird ja wahrscheinlich ja wohl wieder mal nix..... wozu teuere und sinnlose Architektenwettbewerbe? Stadt SW und Bauen.... a never ending Story.......
2022 wuchs SW um über 1000 Einwohner.
Ursache allen Übels: man denkt viel zu klein von der eigenen Stadt, erkennt nicht ihr großes Potenzial und ihre gute Lage und erwartet viel zu wenig. Gudrun Grieser ist leider schon lange weg und Pia Jost ging auch.
In Mitte & Westen gab es nach den Statistiken der Stadt SW starkes Einwohnerwachstum von 2015 bis 2022:
> 12,1 % Innenstadt (Bezirke 11–13) von 10.814 auf 12.122
> 21.4 % Musikerviertel (Bez. 22) von 3.103 auf 3.768
> 6,3 % Nordwestlicher Stadtteil (Bez. 31) von 3.314 auf 3.523
> 8,8 % Gartenstadt (Bez. 32) von 2.787 auf 3.031
Das war seit Jahren absehbar - aber die Stadt plante mit Einwohnerabnahme!
Durch Ihre Partei, Grüne, gerät die Stadt zudem in eine soziale & finanzielle Schieflage. Die SWer Grünen waren im Koalitionsvertrag gegen die Erschließung der Mönchkutten, als das Bauen noch nicht so teuer war und viele junge Familien in SW vergeblich Grundstücke suchten. Bürgertum setzte man vor die Türe, das Umland wurde weiter zersiedelt, SW ging Einkommensteuer verloren, bekam aber in der Kernstadt starken Zuwachs, meist durch sozial schwächere Mitbürger - sozialer Ausgleich wurde verhindert, mit Neuköllner Verhältnissen & Niveau(!) in Grundschulen.