
Mit einem großen Aufgebot an Einsatzkräften rückten Polizei und Bereitschaftspolizei an diesem Donnerstag, 6. Juli, im Bereich der Hauptbahnhofstraße und der Adolph-Kolping-Berufsschule an. Eine Schülerin hatte bei Schulbeginn eine beängstigende WhatsApp-Nachricht erhalten. Darin hatte ein 19-Jähriger eine Gewalttat angekündigt, sagte Polizeisprecher Enrico Ball.
Schülerin informierte Schulleitung über die Bedrohung
Die Schülerin reagierte schnell und informierte die Schulleitung, die sofort die Polizei alarmierte, so Polizeisprecher Ball. Der junge Mann habe in der Nachricht mitgeteilt, dass er bewaffnet in die Schule kommen wolle. Außerdem teilte er mit, dass er kein Auto habe und anders nach Schweinfurt kommen werde. Die Polizei nahm daraufhin den in der Nähe der Schule gelegenen Hauptbahnhof ins Visier. Dort wurde der 19-Jährige gegen 9.30 Uhr festgenommen. Waffen wurden keine bei ihm gefunden.
Wie hat die Polizei den Verdächtigen identifiziert? Mit Handy-Ortung? Nein, das ging einfacher, so Ball. Die Polizei hatte ein Foto des 19-Jährigen und konnte ihn so sofort beim Aussteigen aus dem Zug identifizieren. "Das war klassische Polizeiarbeit."
Schulbetrieb ist planmäßig weitergelaufen
Gleichzeitig habe man die Schule abgeriegelt, um sicherzustellen, dass kein Unbefugter das Gebäude betritt. Der Schulbetrieb lief währenddessen planmäßig weiter. In dieser Zeit liefen auch Prüfungen. Die Schülerinnen und Schüler scheinen wenig mitbekommen zu haben. Während die Pressevertreter nach dem Einsatz auf Pressesprecher Enrico Ball warten, kommen ab und an Schüler vorbei und fragen: "Wisst ihr, was da los war?"

Viel ist über den 19-Jährigen im Moment nicht bekannt. Er ist gebürtiger Würzburger, soll aktuell kein Schüler der Adolph-Kolping-Schule sein und nicht in Schweinfurt leben. Ob er früher an der Schule unterrichtet wurde, werde noch geprüft. Über das Motiv gibt es noch keine Klarheit, die Ermittlungen laufen. Eine Vermutung ist, dass sich der Jugendliche eventuell von einer Schülerin gemobbt gefühlt habe und er sich rächen wollte. Ob das die Schülerin war, die die WhatsApp-Nachricht bekommen hat, stehe nicht fest.
Gefährdungslagen ständig Thema von Übungen
Man habe die Situation schnell im Griff gehabt, sagt Polizeisprecher Ball. Deswegen seinen Gefährdungslagen wie dieser angedrohte Angriff auf die Schweinfurter Kolping-Schule auch immer wieder Szenarien von Großübungen. Erst am Mittwoch hatte ein Einsatzzug der Bereitschaftspolizei Würzburg in Schweinfurt eine unangekündigte Übung im Bereich der ehemaligen Ledward-Kaserne abgehalten und für einige Aufregung bei Anwohnern und Passanten gesorgt.