Im Dezember 2017 hat der Stadtrat beschlossen, dass das Friederike-Schäfer-Heim am Rusterberg in der Innenstadt zu marode ist, um es zu sanieren. Ein Neubau sollte auf dem Gelände des jetzigen Verkehrsübungsplatzes in der Friedrich-Stein-Straße her. Der Zeitplan mit Baubeginn in diesem Frühjahr ist schon passé, es könnte auch sein, dass das ganze Projekt neu bewertet wird.
In diese Richtung muss man die Aussagen von Sozialreferent Jürgen Montag und Baureferent Ralf Brettin beurteilen, die im Rahmen einer Hauptausschuss- und der jüngsten Stadtratssitzung ein wenig verklausuliert getätigt wurden. Auslöser vieler Nachfragen der Stadträte war die Feststellung des Jahresabschlusses 2016, der aufgrund der zeitverzögerten Rechnungsprüfung der Stadt erst jetzt vorgelegt wurde. Dieser schließt mit einem deutlichen Minus von 459 177 Euro ab.
Dass die schlechten Zahlen und der schlechte Bauzustand in Zusammenhang stehen, ist kein Geheimnis und zieht sich auch durch die als Zwischenbilanz dem Stadtrat vorgelegten Abschlüsse von 2017, 2018 und der Prognose für 2019, wo man weitere Verluste von 114 000 bis 329 000 erwartet. Dazu kommen unerwartet höhere Personalausgaben aufgrund geänderter gesetzlicher Vorschriften. Montag betonte darüber hinaus, dass alle Angestellten nach Tarif bezahlt werden. In der Branche nicht unbedingt üblich.
Analyse der Finanzkraft der Hospitalstiftung für Stadtrat geplant
Auf Dauer geht das natürlich nicht so weiter, zumal der Betreiber des Friederike-Schäfer-Heims bekanntlich die seit 1364 bestehende Hospitalstiftung ist. Die Nachfragen der Räte haben bewirkt, dass sich die Verwaltung entschlossen hat, im Herbst die Finanzlage der Hospitalstiftung nach vielen Jahren wieder einmal ausführlich darzulegen, um auch Handlungsoptionen für das grundsätzlich mit über 95 Prozent sehr gut ausgelastete Pflegeheim aufzuzeigen.
Finanzreferentin Anna Barbara Keck betont, das Ziel für das Heim sei immer "die schwarze Null". Man durchleuchte mit der Hospitalstiftung die Strukturen und das strukturelle Defizit, zumal bei einem Neubau auch Kredite aufgenommen werden müssen. Außerdem sei man sich bewusst, dass man mit modernen Pflegeheimen anderer Träger in Stadt und Landkreis in Konkurrenz stehe. Jürgen Montag bestätigte, man habe schon die richtige Richtung eingeschlagen, "das Haus ist auf dem Weg, wirtschaftlich zu arbeiten".
Bleibt die Frage, wie es in Sachen Neubau weitergeht. Baureferent Brettin hatte in der Stadtratssitzung nicht genau ausgeführt, was es bedeutet, dass man nicht mehr nur den Standort Friedrich-Stein-Straße im Auge habe, sondern "auch wieder Standorte in der Innenstadt prüft." Die Wählergruppe proschweinfurt beantragte im November 2018, zu prüfen, den Altbau in der Innenstadt zu erhalten und ihn für studentisches Wohnen in Verbindung mit seniorengerechten Wohnungen umzubauen. Eine Antwort darauf steht noch aus.
Wohin wird der Verkehrsübungsplatz im Falle eines Neubaus verlegt?
Ebenso ungeklärt ist die Frage, wo der Verkehrsübungsplatz hin soll, wenn man wie vorgesehen in der Friedrich-Stein-Straße neu baut. Der Stadtrat hat zur Bedingung gemacht, dass erst der Verkehrsübungsplatz neu gebaut sein muss, bevor mit dem Bau des neuen Pflegeheims begonnen werden kann. Der Trend geht wohl dahin, eine Fläche im Stadtteil Bergl an der Heisenbergstraße zu nutzen.
CSU-Fraktionschef Stefan Funk hatte im Hauptausschuss betont, seine Fraktion werde einem Neubaukonzept nur zustimmen, "wenn wir ein langfristiges, stabiles finanzielles Konzept für das Heim haben". Bis zu den Haushaltsberatungen im November erwarte er entsprechende Vorlagen der Verwaltung.
Der Charme des in den 1960er-Jahren in der Altstadt zwischen Judengasse, Petersgasse, Fischerrain und Rusterberg gebauten Altersheimes liegt in seiner Lage in der Stadt. Es wurde mehrmals umgebaut und erweitert, zuletzt vor 14 Jahren. Das Seniorenheim hat 127 Plätze, davon 55 Einzelzimmer und 36 Doppelzimmer.
Der Bauunterhalt pro Jahr liegt aber im niedrigen sechsstelligen Bereich. Der Sanierungsbedarf ist hoch, vor allem hinsichtlich barrierefreien und rollstuhlgerechten Zimmern, der Haustechnik und der Zentralküche. Das Gutachten einer Planungsgesellschaft aus Bielefeld, die die Stadt zu Rate zog, war 2017 eindeutig: Ein Neubau wäre mit 13,3 Millionen Euro deutlich billiger als eine bis zu 16,5 Millionen Euro teure Sanierung im Bestand. Beim Neubau fehlen aber die Kosten für die geplante Tiefgarage.
Für einen Neubau spricht auch die Planung, in Zukunft das Wohngruppen-Konzept anzuwenden, bei dem maximal 15 Bewohner in einer Art Wohngemeinschaft leben und gemeinsam betreut werden. Das Personal hält viel von dieser Form der Betreuung, die aber wegen der räumlichen Enge und baulichen Gegebenheiten in den bestehenden Gebäuden kaum umzusetzen ist.
Die SWer Skyline mit Hochregallagern, Kraftwerken, Schornsteinen, Silos und klobigen Hochhäusern der Nachkriegszeit braucht unbedingt eine Bereicherung mit schicken Hochhäusern der neuen Generation! Die SWer Skyline ist von gestern, unattraktiv von A 70 & A 71 und verkörpert in keiner Weise den positiven Wandel der Stadt seit den 90er Jahren, sondern sie täuscht!
Ein Vielreisender sagte mir, wenn er SW von der Autobahn sieht, fährt er immer möglichst schnell vorbei.
Das sollte möglichst schnell geändert werden! Den derzeitigen Wohn-Bedarf, auch im Luxussegment, sollte man ausnutzen!
Hochhäuser fördern nach Studien hingegen Wind in der Umgebung. Die Twintowers könnten ggf. in den unteren Etagen das Schäferheim beherbergen und darüber viele Luuswohnungen mit Steigerwaldblick. Zudem bliebe mehr Parkfläche übrig, mit Platz für einen langen, schmalen Teich, der im Idealfall sogar, mit Unterbrechung der Gg.-Schäfer-Str., bis zur Grünanlage Schuttberg reichen könnte. Mit Rad- & Fußweg entlang Ufer. Über kühle Wasserflächen könnte so frischer Westwind in die Innenstadt wehen! Zudem im angestrebten grünen Band zur LGS: dieser Abschnitt wäre städtebaulich sehr sinnvoll, eine LGS-Hauptanforderung!