Ein "großes, sportliches Volksfest", das verspricht sich Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) vom Start der Deutschland-Tour der Rennradfahrer am 21. und 22. August in Schweinfurt. Die Stadt hatte sich im vergangenen Jahr als Etappenort beworben und gleich den Zuschlag bekommen, den Prolog und den Start der ersten Etappe auszurichten.
Erwartet werden bei der sogenannten Lidl-Deutschland-Tour laut Veranstalter, der Gesellschaft zur Förderung des Radsports (GFR), bis zu 10.000 Besucherinnen und Besucher. Die bekommen "das Flaggschiff des deutschen Radsports", wie es GFR-Geschäftsführer Matthias Pietsch bezeichnet, aus sportlicher Sicht geboten. Und rundherum ein Event mitten in den Sommerferien, das nicht nur Radfans interessieren wird.
Wie viele Radsportler kommen und wer sind die Spitzenfahrer?
An der Deutschland-Tour nehmen 20 Teams teil, mit insgesamt 120 Fahrern. Das Starterfeld ist noch nicht komplett bekannt gegeben, es kann bis 72 Stunden vor dem Start noch Nachmeldungen geben. Klar ist, dass an der Deutschland-Tour zwölf sogenannte World-Teams teilnehmen, fünf Pro-Teams, zwei Continental-Teams und die deutsche Nationalmannschaft, die Kapitän Simon Jeschke anführt. Sportlich ist das Teilnehmerfeld hochwertig, denn 14 der 20 Mannschaften waren bei der Tour de France dabei und verzeichneten alleine in diesem Jahr neun Etappensiege.
Wie sind die Strecken der Deutschland-Tour in Schweinfurt?
Am 21. August beginnt die Deutschland-Tour mit einem Prolog durch Schweinfurt. Damit ist ein kleines Zeitfahren auf einer 2,9 Kilometer langen Strecke gemeint, die am Marktplatz beginnt und über die Obere Straße und den Kornmarkt auf die Deutschhöfer Straße führt. Von dort geht es über die Straße am Friedhof und die Nikolaus-Hofmann-Straße zur Niederwerrner Straße, wo am Fichtelsgarten das Ziel ist. Der erste Start von der Zeitfahrrampe am Marktplatz ist um 13.48 Uhr, für die 2,9 Kilometer brauchen die Sportler rund zwei Minuten.
Am 22. August ist der Start der ersten Etappe, die von Schweinfurt aus nach Heilbronn führt. Die Deutschland-Tour endet nach 737 Kilometern und 8830 Höhenmetern am 25. August in Saarbrücken. Das Feld startet am Marktplatz in Schweinfurt um 12.35 Uhr, fährt über die Maxbrücke in Richtung Grafenrheinfeld, wo um 12.48 Uhr der scharfe Start erfolgt. Über Werneck und Eßleben geht es dann in den Landkreis Würzburg nach Rieden und weiter nach Main-Spessart.
Was wird für die Zuschauerinnen und Zuschauer geboten?
Das Programm ist sehr vielfältig und soll nicht nur Radsport-Enthusiasten ansprechen, "wir wollen ein Radsport-Festival bieten", sagt Organisatorin Maren Hopf von der GFR. Eine Besonderheit im Vergleich zu anderen Profi-Sportarten ist, dass man die Sportler bei ihren Vorbereitungen im Fahrerlager beobachten kann, Autogramm oder Selfies bekommt.
Es gibt zwei große Bereiche für die Zuschauerinnen und Zuschauer neben den Strecken: der Marktplatz und der Fichtelsgarten. An beiden Orten gibt es große Ausstellungsflächen zu den Themen Sport und Freizeit, natürlich auch mit großem Kinderprogramm. Außerdem bietet der Veranstalter die Möglichkeit für Hobby-Radlerinnen und Radler, auf der Prolog-Strecke zu fahren und zu testen, wie schnell man ist. Das Programm am 21. August läuft von 10 bis circa 16 Uhr. Darüber hinaus gibt es für Kinder zwischen zwei und fünf Jahren ein Laufradrennen auf der Zielgeraden. Alle Informationen und die notwendigen Anmeldungen findet man unter www.deutschland-tour.com
Das Stadtarchiv bietet allen, die an der Radsportgeschichte Schweinfurts interessiert sind, eine Bannerausstellung mit vielen historischen Bildern am Rückert-Bau an.
Was verspricht sich die Stadt Schweinfurt von der Deutschland-Tour?
Die Stadt, so der OB, will sich aufgrund ihrer Tradition als Fahrradstadt ebenso positionieren wie als Sportstadt und Anziehungspunkt für Touristen. "Wir wollen einen deutlichen Impuls für die Region setzen", so Sebastian Remelé. Erwartet wird, dass rund sechs Millionen Menschen vor dem Fernseher die Deutschland-Tour verfolgen. Traditionell stehen natürlich vor allem die Etappenorte bei den Übertragungen im Fokus. Alleine durch die Mannschaften und die Logistik gibt es 500 zusätzliche Hotel-Übernachtungen pro Tag in Schweinfurt. Dazu kommt natürlich noch der Konsum in der örtlichen Gastronomie und im Handel.
Warum wird vor allem die nördliche Innenstadt weiträumig abgesperrt?
Die Strecke des Prologs führt am 21. August wie beschrieben durch die Stadt, am 22. August geht es ab dem Marktplatz über die Maxbrücke Richtung Grafenrheinfeld. Aus diesem Grund teilt die Stadt mit, dass es zwischen Dienstag, 20. August (ab 16 Uhr), und Donnerstag, 22. August, (bis 16.30 Uhr) in verschiedenen Bereichen der Stadt zu Sperrungen für den Verkehr kommt.
Besonders betroffen sind die Bewohner in der nördlichen Innenstadt. Ab der Friedhofstraße bis zur Niederwerrner Straße sowie von der Nikolaus-Hofmann-Straße bis zur Deutschhöfer Straße und von der Niederwerrner Straße bis zur Zehntstraße bzw. von der Neutorstraße bis zum Kornmarkt gibt es am 21. August, von 5 bis 20 Uhr, eine Vollsperrung.
In dieser Zeit kann kein Auto hinein oder herausfahren und niemand dort parken, auch im Parkhaus Graben nicht. Die Stadt, betont Sportreferent Jürgen Montag, hat alle 4000 Bewohnerinnen und Bewohner dort sowie rund 1000 Firmen angeschrieben. Es wurden zahlreiche Gespräche geführt, um vor allem für die Firmen individuelle Lösungen zu finden. Wichtig: Als Fußgänger kann man sich die gesamte Zeit in dem Bereich bewegen.
Für Rückfragen gibt es eine Hotline unter (09721) 514300, sie ist aber nur zwischen 8 und 12 Uhr erreichbar. Weitere Informationen unter www.schweinfurt.de/deutschlandtour
Wo kann man in Schweinfurt sein Auto parken und kostet das etwas?
Autofahrerinnen und Autofahrer müssen zwar die verschiedenen gesperrten Straßen beachten, doch das Parken auf den öffentlichen überirdischen Parkflächen und in den städtischen Parkhäusern am Museum Georg Schäfer, der Kunsthalle sowie am Schillerplatz ist während der Deutschland-Tour am 21. August kostenlos, der Parküberwachungsdienst ist nicht in der Stadt unterwegs.
Kommt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Deutschland-Tour nach Schweinfurt?
Ja, auf verschiedenen Wegen. Die Stadtbusse fahren natürlich, nur im Bereich rund um den Marktplatz und der Niederwerrner Straße gibt es während der Sperrung Einschränkungen. Mit dem 49-Euro-Ticket kommt man per Bahn zum Bahnhaltepunkt Schweinfurt Mitte, von dem aus die Rennstrecke und das Event-Areal innerhalb weniger Minuten zu Fuß erreichbar sind.