Das Foyer des Frankfurter Literaturhauses ist an diesem Mittag voll. Mehr als 50 Personen, darunter Journalistinnen und Journalisten sowie Vertretende der Etappenorte, sind gekommen, um bei der Streckenpräsentation für die Deutschland Tour 2024 dabei zu sein, die am 21. August in Schweinfurt startet. Und ein Hund.
Beim ersten Blick durch die Räumlichkeiten wird dann auch der neue Namenssponsor schnell sichtbar. Es ist die Discounter-Kette Lidl. Jedenfalls lassen das zunächst die aufgebauten Obst-Kisten im blau-gelb-roten Design vermuten. Der Veranstalter bestätigt die Vermutung dann auch offiziell.
Die Stimme des Veranstaltungs-Moderators ist Sportfans nicht unbekannt. Vorne am Pult steht Marcel Meinert, der unter anderem für den Pay-TV-Sender Sky die Fußball-Bundesliga kommentiert.
Los geht es bei der Deutschland Tour mit dem Prolog (2,9 km) am 21. August in Schweinfurt, einen Tag später steht die erste Etappe an: Von der unterfränkischen Stadt aus geht es nach Heilbronn (177 km). Es folgen Etappen von Heilbronn nach Schwäbisch Gmünd (23. August/173 km) sowie von dort aus nach Villingen-Schwenningen (24. August/212 km). Nach einem Transfer der Fahrer führt die Tour dann am Finaltag, dem 25. August, von Anweiler am Trifels nach Saarbrücken (172 km). Insgesamt stehen 737 Kilometer und 8663 Höhenmeter auf dem Programm.
Die Entscheidung über den Gesamtsieg dürfte auf den anspruchsvollen Etappen zwei und drei fallen. Auf dem Weg von Heilbronn nach Schwäbisch Gmünd sind 2300 Höhenmeter zu bewältigen. Tags darauf stehen zwischen Schwäbisch Gmünd und Villingen-Schwenningen 2850 Höhenmeter an. Explosive und kletterfeste Fahrer, die sich auch bei den Ardennen-Klassikern wohlfühlen, dürften hier die größten Siegchancen haben.
OB Sebastian Remelé erwartet "sportliches Volksfest" in Schweinfurt
Fabian Wegmann, Sportlicher Leiter der Deutschland Tour, beurteilt die Strecke zusammenfassend als "anspruchsvoll". Vom Prolog in Schweinfurt erwartet er "120 Minuten voller Spannung". Jeder der Fahrer werde sich auf seinen etwa drei bis dreieinhalb Minuten auf der Strecke voll auspowern können.
Der fast drei Kilometer lange Prolog beginnt auf dem Schweinfurter Markt. Das erste Drittel bietet dabei eine lange gerade zum Tempoaufbau, anschließend gibt es einen Richtungswechsel und die Fahrer biegen auf die Gegengerade ab. Nach der letzten 90-Grad-Kurve führt ein langer Abschnitt leicht ansteigend zum Ziel am Fichtelgarten.
Vor Ort ist am Mittwoch auch Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé, der sich zunächst über die Neugründung eines dritten Radsport-Vereins in der Stadt zu Jahresbeginn freut. Die Tage in Schweinfurt sollen ein "sportliches Volksfest" werden, sagt er dann und betont: "Schweinfurt ist dem Fahrrad eng verbunden."
Wegmann verrät anschließend weitere Details zu den Streckenverläufen. So werde es auf der ersten Etappe nach Heilbronn beispielsweise Sprints um Bonuspunkte sowie herausfordernde Anstiege geben. Zum Start in Schweinfurt wird das Feld neutralisiert auf der Maxbrücke den Main überqueren und dann südwärts zum Stadtrand fahren, wo der scharfe Start erfolgt. Der genaue Streckenverlauf werde erst vier bis sechs Wochen vor der Veranstaltung festgelegt, teilt der Veranstalter mit. Am kommenden Tag warte eine "sehr schwere Etappe" nach Schwäbisch Gmünd. Den Schlussanstieg werden die Fahrer dort dreimal zu bewältigen haben.
Spannendes Finale in Saarbrücken
Die dritte Etappe von Schwäbisch Gmünd nach Villingen-Schwenningen ist mit 212 Kilometern laut Wegmann die längste Etappe der vergangenen fünf Jahre bei der Deutschland Tour, dazu kommen die knapp 3000 Höhenmeter. Auf der Finaletappe nach Saarbrücken werde der Start "sehr spannend", sagt Wegmann und spricht von "schönen, langen Anstiegen" auf der Strecke im Pfälzer Wald. In Saarbrücken habe man dann eine "schöne Schlussrunde" mit einem "knackigen Anstieg" gefunden, die zweimal zu fahren ist.
"Wir werden mehr World-Tour-Teams am Start haben als vergangenes Jahr", betont Wegmann zum Abschluss. Die Deutschland Tour liege terminlich sehr gut, sodass die größten Teams dabei sein werden. Zu den Favoriten zählen für ihn Nils Politt (Deutschland), Mads Pedersen (Dänemark) oder auch Mathieu van der Poel (Niederlande).
Auffällig für alle bei der Pressekonferenz in Frankfurt übrigens: Es geht durch diverse Weingebiete. Ob das auf die Fahrer Einfluss hat? Auf die Crews mutmaßlich eher.
(mit Material der dpa)
Bezüglich des Prologs hat Herr Hagmann die Infos dankenswerterweise ja schon gepostet. Was die ersten Etappe nach Heilbronn angeht, kann ich Ihnen noch sagen, dass das Fahrerfeld neutralisiert, also nicht im Renntempo, auf der Maxbrücke den Main überquert und anschließend südwärts zum Stadtrand fährt, wo der scharfe Start erfolgt.
Viele Grüße
Lukas Eisenhut
Viele Grüße
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