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Schweinfurt
Stadtwerke Schweinfurt: Coronakrisen-Modus und Zukunftspläne
Geschäftsführer Thomas Kästner und seine Kollegen sehen die Stadtwerke für die Zukunft gut aufgestellt. Was man während Corona beachten musste und welche Pläne es gibt.
Die Stadtwerke sehen sich als erster Anbieter in der Stadt bei allem rund um das Thema Klimaschutz . Im Bild die Zentrale in der Bodelschwingstraße.
Foto: Oliver Schikora | Die Stadtwerke sehen sich als erster Anbieter in der Stadt bei allem rund um das Thema Klimaschutz . Im Bild die Zentrale in der Bodelschwingstraße.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 11.02.2024 17:53 Uhr

Die Corona-Pandemie seit Anfang März 2020 war auch für die Stadtwerke Schweinfurt eine echte Herausforderung, "wir sind im Krisenmodus", betont Geschäftsführer Thomas Kästner im Jahresgespräch und meint damit keinen hektischen Aktionismus, sondern die Konzentration darauf, die notwendige Infrastruktur als Stromlieferant sowie Gas-, Fernwärme- und Wasserversorger aufrecht zu halten.

Herausforderungen gibt es viele. Zum einen geht es darum, das Personal bestmöglich zu schützen, damit sich niemand mit dem Coronavirus infiziert. Das Silvana-Schwimmbad ist schon seit Monaten geschlossen, im ÖPNV gibt es ebenfalls bei den Stadtbussen erhebliche Einbußen bei den Einnahmen, weil wie überall in Deutschland deutlich weniger Menschen unterwegs sind.

Kästner ist stolz auf das, was die 350 Mitarbeiter im vergangenen Jahr geleistet haben und noch leisten, auch wenn klar ist, dass die Bilanz – zuletzt 147 Millionen Euro Umsatz 2019 und ein Gewinn von 4,7 Millionen Euro – für 2020 nicht mehr diese Werte erreicht hat. "Unsere Übungsszenarien schon Jahre vor der Pandemie haben sich ausgezahlt", resümiert der Stadtwerke-Chef.

Eine Pleitewelle vor allem bei Firmenkunden gibt es bisher nicht, so Kästner. Man finde immer gemeinsame Lösungen, auch mit Privatkunden, die wegen Corona finanziell in Schwierigkeiten geraten seien. Man kenne seine Kunden vor Ort, "das ist die Stärke eines regionalen Versorgers".

Schnelltests auf Corona in der Stadtwerke-Geschäftsstelle am Roßmarkt

Flexibel waren die Stadtwerke auch mit einem neuen Angebot in der Geschäftsstelle am Roßmarkt, wo eigens geschulte Mitarbeiter, die im Moment nicht im Silvana arbeiten können, Corona-Schnelltests anbieten.

Testfahrt mit dem Elektrobus eines von insgesamt vier Herstellern bei den Stadtwerken Schweinfurt. Das Bild entstand im März 2020 kurz vor den Kommunalwahlen. Im Bild (v.r.) Finanzreferentin Anna Barbara Keck, OB Sebastian Remelé, Hannah Schesink (Stadtwerke) und Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Kästner.
Foto: Anand Anders | Testfahrt mit dem Elektrobus eines von insgesamt vier Herstellern bei den Stadtwerken Schweinfurt. Das Bild entstand im März 2020 kurz vor den Kommunalwahlen.

Kästner erklärt, trotz Krisenmodus und der Herausforderung Corona habe man alle für 2020 geplanten Projekte abgeschlossen, zum Beispiel den Bau von Wasserleitungen. Einen Schub, vor allem auch durch die neue Zusammensetzung im Stadtrat mit einer schwarz-grünen Koalition, hat der Klimaschutz-Aspekt in allen Bereichen bekommen.

Der Aufbau der E-Ladesäulen-Infrastruktur geht weiter, der Test von Elektro-Bussen – insgesamt wurden Busse von vier Herstellern im Realbetrieb Probe gefahren – sei durchaus erfolgreich gewesen und werde nun ausgewertet. Einen Schwerpunkt setzen die Stadtwerke auf den Ausbau des Fernwärme-Angebots, wo man eine Verkaufsoffensive starten möchte.

Bei den E-Ladesäulen "liegen wir im Vergleich zu anderen Städten vorne", betont Andreas Göb, Bereichsleiter Technik. Man kümmere sich auch um das wichtige Thema Ladesäulen in Tiefgaragen von Wohnanlagen, "80 Prozent der Ladevorgänge bei Elektroautos sind zu Hause", so Göb.

Contracting-Modelle für Photovoltaik-Anlagen vorantreiben

Ein neuer Schwerpunkt sind sogenannte Contracting-Modelle für Photovoltaik-Anlagen: Die Stadtwerke bauen und vermieten die Anlagen dann an den Eigentümer der Fläche oder des Gebäudes. "Wir haben auch unsere eigenen Dächer angeschaut und alles mit PV-Anlagen belegt, was möglich war", so Kästner. Geplant sind auch neue Freiflächen-PV-Anlagen außerhalb des Stadtgebietes zur Erzeugung grünen Stroms. In diesem Zusammenhang, aber noch mehr bezogen auf die Planung von Windkraftanlagen in Bayern, wünscht sich Kästner "eine Straffung der Planungs- und Genehmigungsverfahren", die sehr kompliziert und aufwändig seien.

Erfolgversprechend ist auch das Projekt "Mieterstrom", das man mit der Städtischen Wohnbaugesellschaft SWG gemeinsam ausbauen möchte.

 
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