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Waigolshausen
Spekulationen um die OB-Kandidatur in Frankfurt: Wie Manuela Rottmann vor den Unterfranken-Grünen reagiert
Beabsichtigt Manuela Rottmann einen Wechsel in die Main-Metropole? Viele Grüne in Unterfranken sind hin- und hergerissen zwischen Stolz und Schmerz.
Staatssekretärin Manuela Rottmann auf der Bühne bei der Grünen-Bezirksversammlung in Waigolshausen.
Foto: Michael Czygan | Staatssekretärin Manuela Rottmann auf der Bühne bei der Grünen-Bezirksversammlung in Waigolshausen.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 09.02.2024 00:38 Uhr

Nein, Manuela Rottmann hat sich am Samstag vor der Bezirksversammlung der unterfränkischen Grünen in Waigolshausen (Lkr. Schweinfurt) nicht erklärt. Es darf also weiter spekuliert werden, wie ernsthaft die Ambitionen der 50-Jährigen aus Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen) sind, für die Grünen als Oberbürgermeisterin in Frankfurt zu kandidieren.  

Eine kurze ironische Bemerkung zum ungewohnten medialen Interesse an der routinemäßigen Grünen-Versammlung, das war's dann schon. Eine Stellungnahme in eigener Sache wollte die Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium vor den Parteifreundinnen und -freunden nicht abgeben. Auf Nachfrage der Redaktion verwies sie einmal mehr auf das Statement, mit dem sie dieser Tage in der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zitiert wurde. Sie halte es für richtig, heißt es dort, dass die Frankfurter Grünen "das beste Angebot für einen Neuanfang" sorgfältig prüfen wollen. Sie hänge an Frankfurt und sei offen dafür, "einen Beitrag zu leisten". 

Schon an diesem Montag will eine vom Frankfurter Kreisverband einberufene Findungskommission ihren Personalvorschlag oder ihre Personalvorschläge verkünden, über die dann eine Grünen-Mitgliederversammlung am Samstag, 19. November, abstimmen soll.

Derweil bestätigten Akteure der unterfränkischen Grünen auf Nachfrage, dass die Personalie Rottmann in ihren Reihen natürlich diskutiert werde. "Die Frage lässt keinen kalt", berichtete eine Mandatsträgerin. Man sei sich einig, dass eine OB-Kandidatur in Frankfurt eine große Chance für die 50-Jährige wäre. Der mögliche Abschied der Staatssekretärin aus dem Bezirksverband, wäre "schmerzhaft für die Grünen in Unterfranken", betonte ein anderer Parteifreund, man könne gleichzeitig aber auch stolz sein, wenn einer Politikerin aus den eigenen Reihen so ein Spitzenjob zugetraut werde.

Diskussionsrunde mit Experten

Auf der Bühne in Waigolshausen diskutierte Manuela Rottmann derweil unter der Überschrift "Wie kommen wir gut durch den Winter?" mit Andreas Schrappe, dem Leiter des evangelischen Beratungszentrums und stellvertretenden Geschäftsführer der Diakonie Würzburg, Stefan Wolfshörndl, dem Landesvorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt in Bayern, und Norbert Zösch, dem Leiter des Stadtwerks Haßfurt.

Während die Staatssekretärin die bisherigen Entlastungspakete der Bundesregierung erwähnte und die Notwendigkeit einer zeitnahen ökologischen Transformation weg von Atom, Kohle und Gas unterstrich, machten die Vertreter der Sozialverbände klar, wie sehr ihre Klientel unter den hohen Preisen nicht nur für Energie leidet. Gerade arme Menschen hätten große Sorgen, diesen Winter überhaupt durchzustehen, sagte Schrappe. An "gut durch den Winter kommen" sei für viele nicht zu denken. 

 
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  • R. B.
    Ich bin ja wahrlich kein Freund grüner Politik (zumindest in weiten Teilen), aber auch Grüne haben kompetente Leute, und zu diesen gehört ohne Zweifel Frau Rottmann. Ich halte sie für intelligent genug zu wissen, warum sie sich für dieses Amt bewirbt. Sollte sie scheitern, wird dies sicherlich nicht ihr politisches Aus bedeuten. Es wäre wünschenswert, wenn mehr Grüne eine gute Ausbildung und Berufspraxis vorweisen könnten. Dann würde so mancher verstehen wovon er spricht.
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  • M. S.
    Zitat:
    "Schon an diesem Montag will eine vom Frankfurter Kreisverband einberufene Findungskommission ihren Personalvorschlag oder ihre Personalvorschläge verkünden, über die dann eine Grünen-Mitgliederversammlung am Samstag, 19. November, abstimmen soll."

    Warum ist es der Mainpost nicht möglich wenigstens die Nominierung am 19. November abzuwarten; von der anstehenden Wahl will ich ja gar nicht sprechen?

    Hätte zum jetzigen Zeitpunkt nicht ein kleiner Artikel genügt? Stattdessen der Samstagsbrief, der Artikel hier und noch weitere Artikel zum Thema. Den Platz in der Zeitung hätte man sicher zum jetzigen Zeitpunkt besser nutzen können und im Falle einer Nichtnominierung komplett einsparen können.
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  • R. E.
    Was wird hier für ein Hype geschürt. Wenn Frau Rottmann sich für die OB-Kanditatur in Frankfurt bewirbt, dann ist da ihre Sache. Und was passiert, wenn Sie dann scheitern sollte, ist auch wiederum ihre Sache. Also: was soll dieses Hochputschen dieser Thematik? Kann eine 50-jährige Frau nicht SELBST entscheiden, WAS sie anstrebt?
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  • F. S.
    Geht Frau Rottmann in das Rennen um das Amt des Frankfurter Oberbürgemeisters, wird es spannend, wen die Grünen Cem Özdemir als NachfolgerIn an die Seite stellen wollen. Jemand aus der Praxis in der ökologischen Land-und Forstwirtschaft auszuwählen, wäre nicht schlecht. Es steht
    die dem Klimawandel geschuldete Konversion der Landwirtschaft von der fleisch- und milchzentrierten Methanwirtschaft hin zur bio- und sozialverträglichen, ökologischen pflanzen- und waldzentrierten Bewirtschaftung unserer Böden an. Wenn Frau Rottmann gehen will, soll sie nach Frankfurt gehen. Ob sie das auch nach verlorener OB-Wahl tun wird? Verliert sie die Kandidatur oder gar die Wahl als OB, gilt sie als angeschlagen. Ihre Autorität in der Ernährungs-, Landwirtschafts- und Forstwirtschaftspolitik würde einen Riss bekommen. Wenn man erst ins BMfELF hinein und so bald wieder hinaus strebt, muss man sich nicht wundern, wenn gefragt wird: "Warum Martina? Was gefällt dir nicht bei dem guten Cem? Sag doch was!"
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