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Schweinfurt
SPD-Antrag abgelehnt: Es bleibt beim Ausbau der Schweinfurter Bauerngasse erst im Jahr 2024
Zweimal nacheinander wird die Bauerngasse aufgerissen. Zuerst wird Fernwärme verlegt, dann die Straße saniert. Warum die beiden Projekte nicht gleichzeitig erfolgen.
Die Bauerngasse in Schweinfurt soll 2024 saniert werden. Die SPD-Fraktion im Stadtrat hatte beantragt, die Baumaßnahme um ein Jahr vorzuziehen, weil 2023 die Stadtwerke hier Fernwärmeleitungen verlegen.  
Foto: Oliver Schikora | Die Bauerngasse in Schweinfurt soll 2024 saniert werden. Die SPD-Fraktion im Stadtrat hatte beantragt, die Baumaßnahme um ein Jahr vorzuziehen, weil 2023 die Stadtwerke hier Fernwärmeleitungen verlegen.  
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 24.09.2022 02:35 Uhr

Nicht realisierbar ist aus Sicht der städtischen Bauverwaltung der Antrag der SPD, die für 2024 geplante Neugestaltung der Bauerngasse bereits 2023 im Zuge der Verlegung der Fernwärmeleitungen durch die Stadtwerke durchzuführen und zusätzlich die Bauerngasse einspurig auszubauen. Die SPD hatte bereits im Ferienausschuss diesen Dringlichkeitsantrag gestellt, der nun in der Sitzung des Bauausschusses beraten und vom Rest des Gremiums abgelehnt wurde.

SPD-Fraktionssprecher Johannes Petersen hatte noch einmal die Forderungen der SPD-Stadtratsfraktion begründet, die beiden Maßnahmen gleichzeitig durchzuführen und die Sanierung der Bauerngasse vorzuziehen. So müsse die Straße nicht zweimal aufgerissen werden, es würden Kosten gespart und die Anwohner nicht jahrelang belastet.

Mit dem Vorschlag, nur einspurig auszubauen und den Fußgängerbereich auf der Nordseite so weit wie möglich zu verbreitern, solle die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. 

Keine Gelder im Haushalt 2023 für Ausbau der Bauerngasse

Laut Tiefbauamtsleiter Christian Meckel sind die beiden Projekte nicht parallel durchzuführen. Terminlich nicht, planungstechnisch nicht, personell nicht. Und auch, weil im Haushaltsjahr 2023 dafür keine Gelder vorgesehen sind. Größter Knackpunkt aber sei, dass es noch keine klare Vorstellungen über die im Nahverkehrsplan vorgesehene Haltestelle "Roßmarkt Nord" im Bereich nördlich des Zeughauses gibt. Deshalb könne nicht mit den weiteren Planungsschritten begonnen werden. Da die Stadtwerke bereits im Frühjahr 2023 mit der Verlegung der Fernwärmeleitung beginnen wollen, sei selbst bei sofortiger Klärung der Haltestellenfrage die Zeit nicht mehr ausreichend, die Bauplanung zu erstellen, die Fördergelder zu beantragen, die Leistungen auszuschreiben und den Auftrag zu vergeben.

Die Alternative, die Verlegung der Fernwärmeleitung um ein Jahr nach hinten zu verschieben, haben die Stadtwerke laut Meckel abgelehnt. Zum einen, weil bereits mehrere Hausanschlüsse beauftragt worden seien, zum anderen weil bei einem späteren Leitungsbau mit Mehrkosten zu rechnen sei.        

Stadtwerke lehnen Einbahnregelung in der Bauerngasse ab

Auch den von der SPD geforderten einspurigen Ausbau der Bauerngasse mit Einbahnregelung sieht der Stadtbaumeister kritisch. "Die Straße wird dadurch schmaler und der Verkehr verlagert sich dann in andere Bereiche." Die Stadtwerke als Betreiber des Öffentlichen Nahverkehrs würden eine Einbahnstraßen-Regelung ebenfalls ablehnen, weil "die Busse die Bauerngasse in beide Richtungen brauchen", so die Begründung. Denn sonst müssten diverse Linien über die Obere Straße geführt werden, was zu inakzeptablen Fahrzeitverlängerungen führen würde. Laut Stadtwerke werden zudem alle bestehenden Zu- und Abfahrten zum Roßmarkt benötigt, für regelmäßig vorkommende Sperrungen wegen Baustellen oder Veranstaltungen.

"Unser Herz hängt nicht an der Einbahnstraße", betonte SPD-Fraktionssprecher Johannes Petersen. Wichtig sei, dass endlich in der Bauerngasse etwas gemacht werde. Ärgerlich sei aber trotzdem, dass die beiden Projekte nicht gemeinsam durchgeführt werden können und die Koordination zwischen Stadt und Stadtwerke nicht besser gelinge.  

Ordnungsreferent Jan von Lackum wollte das so nicht stehen lassen. Die Vorläufe bei den Stadtwerken seien kürzer und die Planungen für einen Straßenausbau größer. Zudem fehlten dem Bauamt drei Bauingenieure, was die Arbeit obendrein erschwere.

 
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