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Schweinfurt
SPD-Abgeordneter Hümpfer: Industriestandort Schweinfurt braucht "Zukunftsinvestitionen der Unternehmen"
Angesichts der angespannten Lage in Schweinfurt sind Abgeordnete der CSU deutlich geworden. Ihre Kritik am Bund will MdB Markus Hümpfer so nicht stehen lassen.
Dass manche die 'deutsche Wirtschaft schlechtreden' stört den SPD-Bundestagsabgeordneten Markus Hümpfer.
Foto: Anand Anders | Dass manche die "deutsche Wirtschaft schlechtreden" stört den SPD-Bundestagsabgeordneten Markus Hümpfer.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 20:26 Uhr

Zu viel Bürokratie, die die Wirtschaft belastet, eine verfehlte Wirtschaftspolitik, auf die die Bundesregierung keine Antworten habe: Deutliche Kritik am Bund kam vor kurzem aus Richtung der CSU. Anlass: die aktuelle Lage am Industriestandort Schweinfurt. Dass die angespannt ist, bezeugen nicht nur die wiederholten Warnungen der IG Metall vor dem Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen, sondern auch der tatsächlich angekündigte Stellenabbau in Unternehmen.

Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber und ihre Kollegin im Landtag, Martina Gießübel, sowie Bezirkstagspräsident Stefan Funk hatten darauf reagiert und in einer Pressemitteilung den Bund nicht nur kritisiert, sondern auch die nötigen Rahmenbedingungen eingefordert, damit die Wirtschaft und auch der Industriestandort Schweinfurt gestärkt würden. SPD-Bundestagsabgeordneter Markus Hümpfer weist, ebenfalls in einer Pressemitteilung, die Kritik zurück.

Hümpfer erinnert an den "Widerstand" der CDU/CSU im Bundesrat, die ihr Ja zum Wachstumschancengesetz an Forderungen für die Landwirtschaft geknüpft hatte. Das Gesetz biete Unternehmen eine Entlastung von 3,2 Milliarden Euro durch steuerliche Anreize für Investitionen und Innovationen. In Sachen Bürokratieabbau sei man auf einem guten Weg, nicht zuletzt durch das Bürokratieentlastungsgesetz.

Hümpfer: Deutsche Wirtschaft nicht schlechtreden

"Für die Sicherung des Industriestandortes Schweinfurt braucht es neben den politischen Weichenstellungen vor allem Zukunftsinvestitionen der Unternehmen." Er sei zuversichtlich, so Hümpfer, dass dies gemeinsam mit den Gewerkschaften gelingen werde. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sei im März um 2,5 Punkte auf 87,5 Prozent gestiegen. "Firmen beurteilen ihre Geschäftslage und die Aussichten weniger skeptisch als zuletzt."

"Das Licht am Ende des Tunnels ist erkennbar", sagt Hümpfer. Der Arbeitsmarkt sei stabil, die Konsumlust steige. "Aus meiner Sicht tragen konservative Kräfte, auch Teile der Politik und Unternehmen dazu bei, die deutsche Wirtschaft schlechtzureden", so der SPD-Bundestagsabgeordnete. Forderungen der Union nach längeren Arbeitszeiten erteilt er eine Absage. "Es ist nicht die Aufgabe der Politik, sich in Tarifverhandlungen einzumischen. Gute Arbeit mit angemessenen Arbeitsbedingungen ist erforderlich, um eine moderne und zukunftsfähige Wirtschaftsleistung zu gewährleisten."

 
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  • Hans Schwinger
    Was weder Herr Hümpfer noch die Kommntare zur Problematik der drei Schweinfurter Großbetriebe zu kennen scheinen: die wesentlichen Entscheidungen werden in deren jeweiligen Zentralen, also in Höchstadt, in Göteborg und in Friedrichshafen getroffen. Es gibt somit nicht mehr als Kugelfischer oder als Fichtel und Sachs von Schweinfurt aus geführte Weltunternehmen und auch bei SKF war dies spätestens seit den 70er Jahren bereits Fakt. Dass wir in Deutschland uns zudem mit einer krebsartig wachsenden gefräßigen Bürokratie und mit den politischen Fehlentscheidungen unserer derzeitigen Regierung u.a. zu Energiefragen befassen müssen, macht es diesen Unternehmen mit ihren Betriebsstätten in Schweinfurt nicht leichter. Die hiesigen Politiker mögen über diese Situation in Schweinfurt schwätzen – ändern werden sie nichts.

    Hans Schwinger
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  • Robert Grünewald
    Lieber Herr Schwinger, es ist unbestritten, dass die unternehmerischen Entscheidungen in den Konzernzentralen gefällt werden. Das ist heute so und es war schon zu Kaisers-Zeiten so.

    Die Politik, egal ob kommunal oder föderal, kann aber auf die Standortfaktoren, die unternehmerische Entscheidungen bedingen, sehr wohl Einfluss nehmen. Wenn man aber nur auf den Bund zeigt und als Stadt oder Freistaat ansonsten nichts unternimmt, ist das auch nicht zielführend.

    Bezüglich der Beschwerden über die Bürokratie ist mein Eindruck, dass manche, nicht Sie, wohlgemerkt, das Wort einfach nur so benutzen und wiederum andere, etwas ganz anderes im Sinn haben, wenn sie sich über "Bürokratie" beklagen.

    Wie auch immer, ich wünsche allseits frohe Ostern!
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  • Robert Grünewald
    Ich denke, dass er genau den Punkt trifft.

    Die CDU/CSU meint, dass man doch in Berlin mal machen soll, obwohl sie es in 16 Jahren nicht geschafft hat, dringend notwendige Reformen anzugehen. Mehr noch, aus taktischen Gründen sorgt sie dafür, dass das Wachstumschancengesetz erst verzögert und dann verkleinert wird, um im Anschluss zu sagen, dass alles zu wenig ist. Die hiesige Stadtregierung ist kaum sichtbar und drängt sich auch nicht mit Vorschlägen auf.

    Die Stimmung ist mies, weil interessierte Kreise alles schlechtreden und das tut der Stimmung und mithin der Wirtschaft erst recht nicht gut.

    Es wird doch mal Zeit, dass wir mit dem meckern aufhören und anfangen, mal wieder anzupacken. In diesem Land ist bestimmt nicht alles schlecht, wir sollten daher auch nicht so tun, als wäre es so.
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  • Hubert Endres
    Herr Grünewald. Weil interessierte Kreise alles schlecht reden ist die Stimmung schlecht . Wo leben Sie denn ? Augen auf im Straßenverkehr und selbst mal eine Firma gründen und Arbeitsplätze schaffen. Dann werden Sie selbst erleben, welche Bürokratie und sonstigen unsinnigen Auflagen und Vorgaben es gibt. Und viele haben mittlerweile die Schnauze voll.
    Und dieser Herr Hümpfner und seine SPD , Grüne usw. haben keine Ahnung und leben in einer anderen Welt. Siehe Berichte von Kommunalpolitikern bei Markus Lanz, ZDF. Aber ich gebe Ihnen auch recht, dass die Vorgänger sich in die Reihe der Bl... und Ta.... nahtlos einreiht.
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  • Robert Grünewald
    Lieber Herr Endres, um auf Ihre Frage zu antworten: ich lebe in Schweinfurt.

    Mir ist auch durchaus bewusst, was es für Anforderungen für Unternehmen gibt. Allerdings bin ich auch der Auffassung, dass sich der von Ihnen angesprochene Aufwand in den letzten Jahren nicht so erhöht hat, wie es die Klagen darüber vermuten lassen würden. Ich denke, dass die Vehemenz der Klagen, eher andere Gründe haben dürfte.

    In einer Sache möchte ich Ihnen ganz offen widersprechen: Politiker, und hier schließe mal die meisten ein, haben schon Ahnung von der Wirklichkeit des Lebens. Die meisten sind sicherlich auch daran interessiert, gute Politik für ihre Mitmenschen zu machen. Ihnen Ahnung per se und gute Absichten ganz abzusprechen, halte ich für unrealistisch.
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  • Hubert Endres
    Lieber Herr Grünewald. Bürokratie, unsinnige und weltfremde Vorschriften und Auflagen sind leider tägliche Realität. Und diese werden nicht weniger sondern es kommen neue dazu. Erleben ich täglich als Inhaber einer kleinen Firma und in meinem politischen Amt. Und diese Ansichten bekomme ich von vielen Firmenchefs, Landwirten und anderen Bereichen zu hören. Viele Politiker leben in einer anderen Welt. Sie müssen ja nicht selbst ihre Gesetze und Vorschriften ausbaden. Sie beschließen und die Politiker vor Ort müssen dies ausbaden. Wer nie in seinem Leben einer richtigen Arbeit nachgegangen ist ( nur Studium oder nie eine Firma geleitet ) wie z. B. Künert, Ricarda Lang und weitere aller Parteien kann doch gar nicht wissen, was er anrichtet. Und wenn man mit üppigen Diäten und späterer enormen Renten ausgesorgt hat, kann nicht ermessen was es heißt mit einer kleinen Rente auskommen zu müssen. Und darf ich Sie fragen was dieser Herr Hümpfner bisher großes geleistet hat ?
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  • Robert Grünewald
    Lieber Herr Endres, dass die Führung eines Unternehmens nicht ohne einen gewissen administrativen Aufwand vonstatten geht, ist absolut richtig. Sicher wäre es wünschenswert, wenn derlei Dinge effizienter oder digitaler abzuhandeln wären. Ich denke, dass wir uns hier absolut einig sind. Ich bin mir nur nicht sicher, ob sich die heutige Situation von der von vor fünf oder zehn Jahren so massiv unterscheidet.

    Was Ihre Frage bezüglich Herrn Hümpfer anbelangt, so muss ich sagen, dass seine Vita von einer nicht zu leugnenden Zielstrebigkeit zeugt. Mittelschulabschluss, Lehre in der Industrie, Studienabschluss und jetzt, junger Abgeordneter. Damit hat er so viel geleistet, wie Schäuble, Söder oder Schröder zu ihren Zeiten. Was er als Politiker noch leisten wird, werden wir sehen. Man mag eine andere Partei bevorzugen, aber ich kann an Herrn Hümpfer zum jetzigen Zeitpunkt nichts Schlechtes oder Deffizitäres erkennen.
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  • Bernd Heilmann
    Dieser Mann ist genau so weit weg von der Realität wie seine Partei
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  • Christian Scheller
    Diese Einschätzung zeigt die Inkompetenz vieler Politiker in Sachen Wirtschaftspolitik. Herr Hümpfer wirft den Unternehmen vor, dass sie die Wirtschaft schlecht reden. Warum sollte das ein Unternehmen tun? Leider bezieht man sich immer auf die Arbeitsmarktzahlen. Erst heute haben die fünf bedeutendsten Wirtschaftsinstitute eine sehr ernste Prognose ausgegeben. Das entspricht auch der realen Wahrnehmung der meisten Unternehmen. Diese werden aber ignoriert. Stattdessen schlägt man sich auf Seiten der Gewerkschaften und fordert gute Arbeitsbedingungen. Solange man in der Gesellschaft dieses Bild zeichnet und die Unternehmen als Feindbild darstellt, werden kaum mehr gute Arbeitsplätze entstehen. Sie entstehen automatisch wenn, man als Gesellschaft wettbewerbsfähig ist. Aber nicht im nationalen, sondern internationalen Vergleich.
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  • Silke Müller
    Doch. Deutschland wird schlechtgeredet. Beispiel heute auf BR 24: Überschrift 'deutsche Wirtschaft im Sinkflug '. Im Bericht hieß es dann, dass die Wirtschaft 2024 weniger stark wächst, als letztes Jahr angenommen. Das ist kein Sinkflug!
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  • Hubert Endres
    Frau Müller. Sie scheinen wenig Ahnung von Wirtschaft und Wachstum zu haben. Auch Herr Hümpfner ist hier fehl am Platz. Na ja für einen Sitz im Bundestag braucht man leider keine Qualifikation. Bekommt diese Person nicht mit, dass täglich Firmen Mitarbeiter entlassen ? Er meinst die Firmen sollten investieren ? Und wie soll das möglich sein bei immer mehr Bürokratismus, hohen Lohnkosten und Nebenkosten, geringeren Arbeitszeiten, teure Energie ? Warum eröffnet dieser Mensch nicht mal selbst eine Firma und zeigt wie es geht ? Weil er es nicht kann. Da lieber Diäten als Abgeordneter beziehen. Die Wirtschaft wird schlecht geredet ? ist leider der Fall und die aktuelle Regierung passt da vollkommen dazu. Es würden schon früher Fehler zu Merkels Zeiten gemacht, aber was wir jetzt haben ist wirklich nur noch zum schämen und Kopfschütteln.
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  • Margit Kempf
    Werter Herr Endres und sie sollten von ihrem Schwarzdenken etwas abrücken und neutral und loyal die Sache angehen. Wäre wohl ein kleiner Fortschritt für unseren Staat und unsere Demokratie! Und die aktuelle Regierung, ist natürlich an allem schuld und unfähig. Was jetzt gerade in unserem Land passiert, dass ewige Hetzen bestimmter Parteien kommt nur einer Partei zugute, schon mal darüber nachgedacht ?Es scheint so, dass viele Bürger/innen die Demokratie nicht vertragen! Und wer Ahnung von Wirtschaft und Wachstum hat, darüber könnte man diskutieren !Immer nur meckern und alles besser wissen, dass ist nicht schwer! Vielleicht sollten sich manche unserer so klugen Gesellschaft politisch einbringen und versuchen etwas besser zu machen! Miteinander wäre ein Stichwort für ein gewisses Klientel der Politischen Landschaft. Und die Einkünfte aus der Poltischen Arbeit, nehmen sie doch Alle gerne an, egal ob im Bezirkstag oder Landtag oder Bundestag!
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  • Christian Scheller
    Das hat nichts mit Schwarzdenken zu tun. Als Unternehmer muss man sich permanent mit sämtlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzen, daraus eine realistische Gesamteinschätzung machen, um unternehmerische Entscheidungen treffen zu können. Man bekommt schließlich täglich Reaktionen die man managen muss. Daraus entstehen Empfindungen, die man ernst nehmen sollte, vor allem wenn sie aus dem Mittelstand kommen, auch wenn sie nicht immer positiv sind.
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  • Christian Scheller
    Sie Frau Kempf fordern, dass sich „manche der so klugen der Gesellschaft“ politisch einbringen sollen. Da kann ich Ihnen sagen, dass einem hierfür schlicht und ergreifend immer mehr die Zeit genommen wird (Bürokratie, Ausgleich von steigenden Kosten etc.). Außerdem sind Unternehmen gesellschaftlich in der Minderheit. Da immer mehr Unternehmer die Lust verlieren, nimmt diese Tendenz weiter zu. Ich ziehe meinen Hut vor jedem Unternehmen, die dennoch diesen Spagat schaffen. Im Bundestag ist diese aussterbende Spezies meines Wissens nur mit ca. 5% vertreten. Man kann sich vorstellen, wie schwer es sein muss, den notwendigen Einfluss zu nehmen. Um so schlimmer, dass Politiker und Gewerkschaften die es besser wissen müssten, die Wettbewerbsfähigkeit weiter verschlechtern und so tun als ob die Unternehmen einfach nur die Gelddruckmaschinen anschmeißen müssten. Das ist zu einfach! Ich kann Ihnen die Komplexität anhand der Automobilindustrie erläutern, aber dafür genügen die verfügbaren Zeichen
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  • Hubert Endres
    Werte Frau Kempf. Sie scheinen meinen Artikel nicht verstanden zu haben. Ich habe geschrieben, dass auch die Vorgängerregierung Schuld trägt. Schwarzdenken ? Wo leben Sie denn. Leider erleben ich dieses Chaos täglich selbst. Als Betreiber einer kleinen Firma mit Mitarbeitern und einem politischen Amt. Ich versuche etwas zu ändern und übernehme Verantwortung. Und wie schaut es bei Ihnen aus ?
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