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Dingolshausen
Spaß haben, Schnäppchen finden und etwas für die Umwelt tun: der Ladiesflohmarkt in Dingolshausen ist besonders
Kleidung und Accessoires von Frauen für Frauen gibt es zweimal im Jahr beim Ladiesflohmarkt. Was der Reiz für Verkäuferinnen und Kundinnen ist.
Anette Rügamer (Mitte) und Adalgisa Eck (rechts) verkaufen zum ersten Mal auf dem Ladiesflohmarkt im Frei:Raum Dingolshausen. Für beide zählt vor allem der Nachhaltigkeitsaspekt.
Foto: Maria Reinhart | Anette Rügamer (Mitte) und Adalgisa Eck (rechts) verkaufen zum ersten Mal auf dem Ladiesflohmarkt im Frei:Raum Dingolshausen. Für beide zählt vor allem der Nachhaltigkeitsaspekt.
Maria Reinhart
 |  aktualisiert: 10.10.2024 02:40 Uhr

Ingrid Waldherr aus Brünnau verkauft bereits zum zweiten Mal gebrauchte Kleidung auf dem Ladiesflohmarkt im Frei:Raum in Dingolshausen. Im Vergleich zu anderen Flohmärkten habe die Beschränkung auf Frauenklamotten den Vorteil, dass sie ihre Ware zielgerichteter auswählen und sicherer sein kann, dieses auch zu verkaufen, sagt sie. Mehr Platz für ihre Ware und mehr Werbung für die Veranstaltung seien allerdings wünschenswert.

Über ihren Verkaufserfolg kann sie sich nicht beschweren: Etwa 40 Prozent ihrer Ware werde weggehen, ist sie sich sicher. "Eine Kundin hat über zehn Kleidungsstücke gekauft. Da haben Stil und Größe einfach gepasst", erzählt sie.

Jeder Stand hat seinen eigenen Stil

Auf dem Flohmarkt hat jeder Stand seinen eigenen Stil, bedient eine bestimmte Altersgruppe und bietet die jeweiligen Kleidergrößen der Verkäuferinnen an. Kundinnen zwischen 16 und Ende 70 finden eine gute Auswahl, zeigt sich bei einem Rundgang. 

Larissa Eichner (links) und Lisa Scholz (rechts) verkaufen gemeinsam aussortierte Kleidung beim  Ladiesflohmarkt in Dingolshausen.
Foto: Maria Reinhart | Larissa Eichner (links) und Lisa Scholz (rechts) verkaufen gemeinsam aussortierte Kleidung beim  Ladiesflohmarkt in Dingolshausen.

Ganz spontan kommen Mutter und Tochter Zirkelbach vorbei. Sie haben einiges gefunden, gehen vollbepackt nach Hause. Die Verkäuferinnen Larissa Eichner und Lisa Scholz freuen sich. Sie bieten wenig gebrauchten Schmuck, Kleidung und Schuhe an. "Das Meiste kostet unter zehn Euro, die teuersten Stücke bis zu 40 Euro", sagt Eichner. 

Wiederverwendung gebrauchter Kleidung der Umwelt zuliebe

Mit einem sehr bunten Angebot sticht der Stand von Adalgisa Eck und Anette Rügamer heraus. Die beiden legen Wert auf Nachhaltigkeit und freuen sich, wenn andere Frauen ihre gebrauchte Kleidung tragen können. Sie kommen allerdings nicht nur zum Verkauf, sondern freuen sich auch auf nette Gespräche und den Kuchen. Denn ein kleiner Kaffeeklatsch gehört mit zum Flohmarkt. 

Ingrid Waldherr verkauft regelmäßig auf Flohmärkten. Den Zweiteiler hat sie selbst genäht. 
Foto: Maria Reinhart | Ingrid Waldherr verkauft regelmäßig auf Flohmärkten. Den Zweiteiler hat sie selbst genäht. 

Auch Monika Streyt kauft der Umwelt zuliebe auf dem Flohmarkt ein. Sie freut sich über die Wiederverwendung gebrauchter Kleidung. Ihre Schwiegerenkelin Julia Hertlein möchte wegen der schlechten Umweltbilanz auf Onlineshopping verzichten. Sollte ihr die auf dem Flohmarkt gekaufte Kleidung nicht mehr gefallen, will sie die Teile bei Kleidertauschpartys an Freundinnen weitergeben. Was ihr gefällt: "Auf dem Flohmarkt sind die Preise erschwinglich und verhandelbar."

Sind Männer auch willkommen?

Das Publikum ist gemischt, Männer sind allerdings deutlich in der Unterzahl. Eine Gruppe Männer berichtet, sie kämen nur zum Kaffeetrinken – und wenn nötig, um zu zahlen, meint Horst Ganzdjarowski schmunzelnd.

Der  Ladiesflohmarkt in Dingolshausen ist auch ein Treffpunkt. 
Foto: Maria Reinhart | Der  Ladiesflohmarkt in Dingolshausen ist auch ein Treffpunkt. 

Kundin Monika Streyt hätte nichts dagegen, wenn mehr Männer zum Ladiesflohmarkt kämen. Kundin Ingrid Thierstein dagegen findet es schön, ohne Mann einkaufen zu gehen und befürwortet das Konzept "von Frauen für Frauen". Sie hätte mehr Geld mitnehmen sollen, scherzt sie begeistert vom Angebot, wünscht sich allerdings deutlich mehr Spiegel und Umkleidemöglichkeiten.

Organisator LWD erfreut über große Nachfrage

Organisator des Ladies-Flohmarktes ist die Lokale Wirtschaftsförderung Dingolshausen (LWD).  Die Idee dahinter sei, so Vorsitzende Sigrid Fessel-Walter, auf dem Land die Möglichkeit zum Kleiderverkauf zu schaffen. Flohmärkte in den Städten seien deutlich teurer und fast immer ausgebucht.

Ein Flohmarkt für Frauen sei angesichts zahlreicher Kinderkleidermärkte und Allgemeinflohmärkte eine Marktlücke. Von der Nachfrage her hätte man doppelt so viele Stände aufbauen können – nur sei das aus Platzgründen nicht möglich. Um die 200 Besucher seien heuer gekommen, jährlich würden es mehr werden.

Der Flohmarkt findet seit 2023 jeweils im Frühling und im Herbst am 3. Oktober im Frei:Raum Dingolshausen statt. Die Einnahmen verwendet der Verein zur Unterstützung der Dorfgemeinschaft und der lokalen Gewerbetreibenden, so Vorstandsmitglied Lothar Zachmann.

 
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