Eine neue, beängstigende Dimension nimmt der Konflikt um die Passionsspielbühne in Sömmersdorf (Lkrs. Schweinfurt) an. Einige der Anwohner, die sich gegen die Bespielung der Waldbühne außerhalb der Passionsspielzeit alle fünf Jahre zur Wehr setzen, erhielten Drohbriefe mit schlimmen Anfeindungen und Beleidigungen. Sie haben Strafanzeige erstattet. Die Polizei ermittelt.
Im Dezember, kurz vor Weihnachten, waren erstmals anonyme Drohbriefe an verschiedene Anwohner der Freilichtbühne verschickt worden. Die Verantwortlichen des Passionsspielvereins hatten sich damals sofort öffentlich von diesen Schreiben distanziert und den Verfasser aufgefordert, "derartige Aktionen zukünftig zu unterlassen". Damit glaubte man, die Sache sei vom Tisch. Nun sind erneut Drohbriefe an einige Anwohner versandt worden. In der örtlichen Faschingssitzung wurde es publik gemacht. Der Redaktion liegt ein solches Schreiben vor. Von "Verräterschwein" ist darin die Rede. Dem Adressaten wird Krankheit gewünscht und unverhohlen gedroht, dass er und seine Familie in Sömmersdorf keine Ruhe mehr finden werde.
"Das erfüllt ganz klar den Tatbestand der Beleidigung und Nötigung", sagt die Polizei. Das ist kein Kavaliersdelikt mehr. "Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft", heißt es im Strafgesetzbuch. Die Polizei steht aktuell noch am Anfang ihrer Ermittlungen, vernimmt Zeugen, sichert Spuren an den mit der Post verschickten Briefen. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter aus dem Ort kommt.
Was ist los in dem 700-Einwohner-Dorf? Seit dem Bau der neuen Überdachung des Passionsspielgeländes im Jahr 2018 schwelt ein Interessenskonflikt zwischen einigen Anwohnern und der Dorfgemeinschaft. Das 3,4 Millionen Euro teure gewölbte Zeltdach ist mit hohen Fördergeldern von EU, Freistaat, Bezirk, Landkreis, Diözese und Gemeinde gebaut worden und deshalb mit einer Zweckbindung versehen. Die Anlage muss regelmäßig kulturell genutzt werden, und zwar nicht nur wie bislang alle fünf Jahre für die Fränkischen Passionsspiele, sondern jährlich mit eigenen Inszenierungen oder anderen kulturellen Veranstaltungen. Das aber wollen einige Anwohner verhindern, weil für sie die mit den Aufführungen einhergehenden Lärmbelastungen nicht tolerierbar sind und sie ihre Gesundheit bedroht sehen.
Dass die unliebsamen Anwohner nun aber auf diese Weise eingeschüchtert und bedroht werden, das geht den Sömmersdorfern zu weit. In den sozialen Netzwerken verurteilten viele Bürger die anonyme Aktion. Der Passionsspielverein verweist auf seinen schon im Dezember an alle Sömmersdorfer Haushalte verschickten Brief, in dem er sich "in aller Deutlichkeit von den schlimmen Beleidigungen und Anfeindungen" distanziert. Hier seien "viele Grenzen weit überschritten" worden, heißt es darin. Auch wenn verschiedene Ansichten aufeinander prallten, sei es wichtig, anständig und respektvoll miteinander umzugehen.
"Lasst bitte die Kirche im Dorf!", appellieren die Verantwortlichen an die Bevölkerung. Unterzeichnet haben den Brief die drei neuen Vorsitzenden Dieter Mergenthal, Johannes Gessner und Norbert Mergenthal, die seit November 2019 im Amt sind und das "ehrgeizige Ziel" haben, die unterschiedlichen Standpunkte zu verbinden. Ein wertschätzender Umgang miteinander ist ihnen dabei wichtig.
Dass der Interessenkonflikt solche Auswüchse treibt, macht auch den ehemaligen Vorsitzenden des Passionsspielvereins, Robert König, tief betroffen. "Ich verabscheue das. Das geht zu weit." Der anonyme Briefeschreiber habe dem Verein damit einen Bärendienst erwiesen. Denn solche Aktionen machten es nun noch schwieriger, zwischen Anwohnern und Dorfgemeinschaft zu vermitteln. Diese Entwicklung sei für das ganze Dorf nicht gut. Dass die Betroffenen Anzeige erstattet haben, sei völlig richtig.
Bei den Anwohnern geht nun die Angst um. Angst um das eigene Wohl, um das der Familie, um das der Haustiere, um Haus und Hof. "Es geht um Leib und Leben", sagt ein Betroffener.
Nach den Recherchen dieser Redaktion ist die Gemeinde über die kursierenden Drohbriefe informiert. Bürgermeister Arthur Arnold konnte trotz mehrfacher Versuche für eine Stellungnahme aber nicht erreicht werden.
Konnten Sie eruieren wie viele Veranstaltungen in 2020 durchgeführt werden?
Gruß
können Sie noch ergänzen wie viele Aufführungen im Jahr durchgeführt werden und an welchen Wochentagen!
Und, da Ihnen doch ein ANONYM geschriebener Brief, den letztendlich sogar ein Gegner der Freilichtbühne verfasst haben kann, vorliegt können Sie noch ergänzen ob er mit der Hand oder maschinell geschrieben ist.
Vielen Dank.
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Und, da Ihnen doch ein ANONYM geschriebener Brief, den letztendlich sogar ein Gegner der Freilichtbühne verfasst haben kann, vorliegt können Sie noch ergänzen ob er mit der Hand oder maschinell geschrieben ist.
Vielen Dank.
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