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Schweinfurt
SKF: Schleiffunken lösten Brand im Werk 3 aus
Sieben Wochen nach dem Brand im SKF-Werk 3 im Hafen ist die Ursache klar: Funken einer Schleifmaschine, die normalerweise sofort gelöscht werden. Was ging schief?
Brand in Halle 310 im SKF-Werk 3 am 22. Oktober: Jetzt steht die Ursache fest.
Foto: Aaron Niemeyer | Brand in Halle 310 im SKF-Werk 3 am 22. Oktober: Jetzt steht die Ursache fest.
Stefan Sauer
Stefan Sauer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:06 Uhr

Die Ursache für das Feuer im Werk 3 der SKF GmbH in Schweinfurt am 22. Oktober ist ermittelt, wie das Unternehmen mitteilt. Die gutachterliche Stellungnahme zur Brandursache liege nun vor. „Demnach können wir davon ausgehen, dass der Brand durch eine Funkenbildung in einer Schleifmaschine während des Schleifvorganges ausgelöst wurde“, sagt Andreas Lang, Chef der SKF-Werksfeuerwehr.

Glühend in den Abluftkanal

Diese Funken sind laut Lang "glühend in einen Abluftkanal geraten und haben dort brennbare Ablagerungen entzündet". An der Stelle, an der das Abluftrohr der Maschine in den Abluftkanal eingeführt war, hätten die Gutachter auch den Brandschwerpunkt ausgemacht. "Durch die Sogwirkung hat sich das Feuer dann auf den Sammelkanal in den Keller und auf die Maschinen ausgeweitet."

Naturgemäß entstehen laut dem Chef der Werksfeuerwehr beim Schleifvorgang Funken. Diese würden normalerweise durch ständige Zuführung einer wässrigen Emulsion als Kühlschmierstoff sofort gelöscht. „Wenn aber die Emulsionszufuhr zum Beispiel durch Luftblasen in der Leitung unterbrochen wird, kann es passieren, dass mit dem Abluftstrom nicht gelöschte Schleiffunken in die Abluftkanäle befördert werden und hier Ablagerungen in Brand setzen." Genau das sei hier passiert, so Andreas Lang.

Schaden in Millionenhöhe

"Ein kleiner technischer Defekt, der leider große Auswirkungen haben kann", heißt es in der SKF-Mitteilung weiter: "Der Schaden geht in die Millionenhöhe." Mehrere Maschinen, Schaltschränke und Kabel wurden zerstört. Die Produktionshalle musste belüftet und mit einigem Aufwand gesäubert werden. Inzwischen laufe der Produktionsbetrieb wieder fast normal, heißt es in der SKF-Mitteilung. "Verzögerungen von Kundenaufträgen hat es nur in sehr geringem Umfang gegeben." Und: Bis zum Jahresende würden auch die Reinigungsarbeiten abgeschlossen sein.

Wie berichtet, war der Brand in der Halle 310 des SKF-Werks im Hafen am 22. Oktober gegen 13.30 Uhr bemerkt und gemeldet worden. Zunächst wurde vermutet, dass ein Trafo den schnell um sich greifenden Brand verursacht habe. Das hat sich nicht bewahrheitet.

Zum Glück keine ernsthaft Verletzten 

Die Integrierte Leitstelle (ILS) schickte umgehend ein Großaufgebot an Feuerwehren und Rettungsfahrzeugen in das SKF-Werk 3. Am frühen Nachmittag waren 19 Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Schweinfurt sowie der SKF-Werksfeuerwehr im Einsatz. Mit 38 Einsatzfahrzeugen waren laut ILS Rettungsdienste und Hilfsorganisationen auf dem Gelände, ferner Schnelleinsatzgruppen zur Betreuung und Behandlung von Werksbeschäftigten, welche die Rettungsdienste unterstützen. Eine Dreiviertelstunde nach Ausbruch des Brandes wurde das Werksgelände von immer dichteren Rauchschwaden überzogen. Ernsthaft verletzt wurde dennoch niemand. Fünf Mitarbeiter, die mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorsorglich in Krankenhäuser gebracht wurden, waren am folgenden Tag wieder zuhause, hieß es seitens der SKF.

Die Produktion wurde am Unglückstag sowohl für die zweite als auch für die dritte Schicht komplett abgesagt. Wegen des Schichtwechsels waren während des Brandes 440 Beschäftigte auf dem Gelände, die alle untersucht und nach Hause entlassen wurden.

 
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