Ernst Gehling, der Vorsitzende der Schweinfurter Tafel, bittet in einer E-Mail an diese Redaktion um Verständnis bei den Kundinnen und Kunden für die Entscheidung, die er damit verkünden will. "Leider gelangen wir in mancherlei Hinsicht auch bei der Tafel Schweinfurt an unsere Grenzen", beginnt seine Nachricht. Deshalb könne ab 4. Juli jeder Kunde, jede Kundin nur noch einmal wöchentlich – statt vorher zweimal – bei der Tafel in Schweinfurt einkaufen.
Die Gründe seien vielfältig und "sicherlich ist es eine Mischung verschiedener Punkte, welche in der Folge in unserer Tafel eine deutliche gestiegene Kundenzahl vor und in den Laden bringt", schreibt Gehling weiter. Dazu zählt er unter anderem die gestiegenen Preise, insbesondere die Energiepreise, die bei den Bedürftigen massive Probleme verursachten. Zudem kommen auch viele Geflüchtete aus der Ukraine zur Tafel. "Da erwarten wir noch mindestens 40 weitere Familien, die mit einem Schlag dazu kommen", sagt Gehling. Die circa 150 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer kämen durch die "mitunter mehr als verdoppelte Kundenzahl" an ihre Grenzen. "Wir werden in Kürze, wenn wir so weitermachen, 1000 Menschen am Tag mit Lebensmittel versorgen."
Ab dem 4. Juli können Kundinnen und Kunden einen Tag wählen, an dem es für sie am besten passt, in den Laden zu kommen: Montag oder Donnerstag, Dienstag oder Freitag. Die Farbpunkte, die Öffnungszeiten und -tage ändern sich laut Gehling nicht. Er hoffe, dass die Maßnahme nur für einige Wochen Anwendungen finden müsse. "Letztendlich tun wir dies, um allen Menschen mit geringem Einkommen weiterhin einen Bezug der Ware über die Tafel Schweinfurt zu ermöglichen."