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Schweinfurt/Berlin
Schweinfurter CSU-Abgeordnete Weisgerber streitet sich bei Twitter mit "Fridays for Future"-Aktivistin Neubauer
Holz gilt als nachhaltiger Brennstoff. Weil sich die Schweinfurter CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber für ihn einsetzt, bekommt sie jetzt allerdings Kritik.
Setzt sich fürs Heizen mit Holz ein und bekommt dafür Kritik: Anja Weisgerber, CSU-Bundestagsabgeordnete aus Schweinfurt.
Foto: Büro Weisgerber | Setzt sich fürs Heizen mit Holz ein und bekommt dafür Kritik: Anja Weisgerber, CSU-Bundestagsabgeordnete aus Schweinfurt.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:02 Uhr

Wie umweltfreundlich ist das Heizen mit Holz? An dieser Frage scheiden sich seit einigen Wochen die Geister. Nun hat die Schweinfurter Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber (CSU) auf dem Kurznachrichtendienst Twitter einen Streit darüber entfacht, in den sich auch die bundesweit bekannte Klima-Aktivistin Luisa Neubauer eingeschaltet hat.

"Gerade im ländlichen Raum ist Heizen mit Holz oft die einzige nachhaltige Alternative", schrieb Weisgerber am Montag auf ihrem Twitter-Kanal. Die 46 Jahre alte umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion kritisiert die Bundesregierung und die EU: Verschärfte Grenzwerte für Holzheizungen sorgten für Verunsicherung in der Bevölkerung.

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Weisgerbers Plädoyer fürs Brennholz sei unhaltbar, die Abgeordnete sei inkompetent, Heizen mit Holz eine "lufthygienische Katastrophe": So lauten auf Twitter kritische Reaktionen mit Blick auf die Feinstaubbelastung. Immer wieder wird dort auf Wärmepumpen als Alternative zu Holzöfen verwiesen.

Heizen mit Holz: Was die Debatte angefacht hat

Hintergrund der Debatten ist, dass der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk Messner im Februar den Abschied vom Heizen mit Holz vorgeschlagen hatte. Die Feinstaubbelastung der Luft durch die Holzöfen sei zu groß, so Messner. Dem steht gegenüber, dass Holz als nachhaltiger Brennstoff gilt im Gegensatz zu Öl oder Gas.

"Das Heizen mit Holz und Holzpellets muss auch künftig möglich sein", fordert Weisgerber auf Twitter. Die von der Klimabewegung "Fridays for Future" bekannte Aktivistin Luisa Neubauer hielt der Schweinfurterin ebenfalls auf Twitter entgegen, dass die Luftverschmutzung durch Holzverbrennung nicht zu leugnen sei. Zudem sollten die Wälder "dringend" in Ruhe gelassen werden.

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Auf Nachfrage dieser Redaktion ließ Weisgerber mitteilen, dass nachhaltige Waldnutzung und Holz als Brennstoff kein Widerspruch seien. "Fridays for Future" sei bekannt dafür, "sehr weitgehende Forderungen zu stellen" und "nicht immer alle Seiten zu berücksichtigen".

Als Opposition im Bundestag werde sich die Union dafür stark machen, "dass auch künftig Heizen mit Holz möglich bleibt". Die Wälder im Land gleichermaßen klimaresistent wie nachhaltig nutzbar zu machen, sei ein weiteres Anliegen.

"Saubere Luft ist wie sauberes Wasser ein Menschenrecht", lautet auf Twitter eine ebenfalls gegen Weisgerber gerichtete Kritik. Die Abgeordnete hält dem entgegen, dass die Kleinfeuerungsanlagenverordnung des Bundes "strenge Grenzwerte" für Holzfeuerung vorgebe, "die für die Luftreinhaltung sorgen". Moderne Anlagen böten heute "einen sehr guten Emissionsschutz".

 
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  • saufhauerl
    Wenn ich im Winter über die Dörfer fahre denke ich oft, wow die haben hier aber eine gescheite Dunstglocke überm Ort hängen, ob das wirklich so gesund ist? Man sollte das Holz besser lebend im Wald lassen, da speichert es immerfort CO2. Auch die Waldböden speichern mit Hilfe der Bäume fortwährend CO2. Wie Frau Weisgerber die FridaysforFuture Kids beurteilt finde ich schon etwas konservativ. Frau Neubauer ist sicher eine hochgebildete Person, das kommt schon durch ihre weltgewandte Familie und sie ist es, die in vielen Jahren mit der Welt leben muss die Frau Weisgerbers Partei heute macht, da kann Frau Weisgerber ruhig Rücksicht drauf nehmen.
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  • simonhard
    Hochgebildete Person? Klimaaktivistin. Aha, und das berechtigt sie uns vorzuschreiben wie wir zu heizen haben.
    Was hat sie für Qualifikationen? Ausser reichen weldgewandten Eltern? Praktische Erfahrung? In was? Hat sie ausser am Thermostat des Heizkörperns zu drehen schon mal was mit Heizungsanlagen zu tun gehabt. Wie sagte mein Schwiegervater selig über Lehrer, Professoren und "Hochgebildete " die keinen Nagel in die Wand schlagen können...dummstudiert!
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  • MichaelGutsche
    Frau Neubauer schreibt niemandem etwas vor, sie stellt Fakten dar. Welche praktischen Erfahrungen mit Heizungsanlagen könnten Frau Neubauer helfen, die Faktenlage zur Holzuverbrennung besser einzuschätzen? Was hat die Fähigkeit, Nägel in die Wand schlagen zu könen, mit diesen Fakten zu zu tun? Was konkret wissen Sie über Frau Neubauers Studium der Geographie? Was macht daran “dumm”? Wie schlau ist jemand, wenn er die Glaubwürdigkeit einer Person an Fähigkeiten oder Umständen festmacht, die nichts, aber auch garnichts mit dem Thema zu tun haben, um das es geht?
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  • simonhard
    Nun, da fällt mir nichts mehr ein. Wir leben in 2 verschiedenen Welten. Sie in der nüchternen, theoretischen wo Lebenserfahrung und Pragmatismus nichts zählen...nur Fakten
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  • sl@libby.de
    "Der Wald speichert immerfort Co2"?

    Nein, das ist so nicht richtig. Wenn ein Baum stirbt, zersetzt er sich und setzt schlussendlich das in sich gespeicherte CO2 wieder frei. Nichts anderes passiert beim Verbrennen.
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  • FairPlay
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  • glaser.rudolf@t-online.de
    Quellenangaben fehlen.
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  • hableser
    Wollen wir nichts aus der gegenwärtigen Situation lernen?
    Diversifikation bei der Energiegewinnung und ein vernünftiges Transport- /Verteilmedium sind unverzichtbar!
    Leider hat man z.B. das Wasserstoffprojekt in der Sahara (aufgrund der Erdöl-Lobby?) sterben lassen.
    Wenn man dann noch darauf achtet, dass die Primärenergie zusätzlich auch lokal (z.B. Windkaft und Photovoltaik) gewonnen wird (dann braucht man keine Monstertrassen) kommt man vielleicht auf einen GÜNEN Zweig und die Wertschöpfung könnte auch noch regionalisiert werden.
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  • Meinungsvertreter
    Die waren ihrer Zeit nur voraus, aber kommen gerade wieder:

    https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/03/20220321-bundesminister-robert-habeck-wasserstoff-zusammenarbeit-mit-den-vereinigten-arabischen-emiraten-ausbauen.html
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  • jhuller@gmx.de
    Das Wasserstoffprojekt ist gestorben, weil es von Anfang an ein Luftschloss war.

    Aufwändige Wartung: Sandstürme sind nun mal nicht das beste für PV Anlagen, ebenso wie für WKAs.
    Absicherung der Anlagen in den geeigneten Staaten Plünderer, Islamisten, politische Unsicherheiten,etc.

    Unterirdischer Wirkungsgrad nicht nur bei der Wasserstoffherstellung, sondern auch hoher energetischer Aufwand für Komprimierung und/oder Kühlung, dann noch die Fragen des sicheren Transports zu uns, etc. Das ist nie rentabel zu betreiben. Deshalb überschlagen sich auch die Firmen nicht gerade mit solchen Projekten.

    Alles unausgegorene Wunschträume, die kaum realisierbar wären und vermutlich nie rentabel zu betreiben wäre. Ein reines Subventionsbusiness. Ohne den Staat und Preisgarantien wird kein Unternehmen sowas betreiben. So wie Atomkraft eben auch.

    Der Traum vom "weiter so" wie bisher, nur nichts am eigenen Lebensstil ändern, nur halt mit Wasserstoff statt Öl, bleibt was er ist: ein Traum.
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  • MundM2
    Diese Diskussion um Holz verheizen ist meiner Meinung nach totaler Blödsinn. Sie und ihr Partei zeigen einem immer mehr was man definitiv nicht mehr möchte.
    Mit der ganzen CO2 Diskussion beim Baumaterial wird Holz im Bausektor eine viel stärkere Rolle in den nächsten Jahren bekommen. Die bayerische Regierung hat erlassen, dass soviel wie möglich im öffentlichen Bereich mit Holz gebaut wird. D.h. es wird mehr Holz zum Bauen benötigt, egal ob Massivholz oder in Werkstoffplatten. Im Wald wächst aber nur eine bestimmte Menge nach und aus dem Ausland kommt auch immer weniger bzw. kaufen andere Länder unseren Markt leer. Deshalb sollte Holz nur da als Brennstoff eingesetzt werden, wo es muss d.h. z.B. Bestandsgebäude mit klassischen Heizkörpern. Im Neubau sollte viel mehr auf Wärmepumpe mit PV gesetzt werden.
    Es ist wie immer, es gibt keine pauschale Lösung. Ein ist klar, die Ressorce Holz ist nicht unendlich, deshalb muss damit verantwortungsvoll umgegangen werden.
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  • Mila
    Wo waren da die Grünen als die EU Kernkraftwerke als nachhaltige Energie einstufte? Wärmepumpen benötigen Strom, der nicht ausreichend vorhanden, wenn das Problem Erdgas, Holz etc. nicht vernünftig für Natur und Mensch, vor allem auch bezahlbar gelöst werden kann. Aber da müssen unsere Politiker erst noch die richtigen Fachleute finden?? Also erst mal abwarten, bis Herr Scholz nachgedacht hat, kann bis zur nächsten Wahl dauern. O‘ Ton Karl: sieht düster aus, am besten alles totimpfen, dann Problem gelöst! Zum Lachen? Schon lange nicht mehr. Traurig, aber wahr.
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  • Mila
    Solange unsere kompetente Regierung keinen wirklichen Plan hat und selbst rum experimentiert, wie was gemacht und beschlossen oder doch wieder verworfen wird, werden weiterhin unsinnige Diskussionen geführt. Leider nicht immer zum Wohle von Mensch und Natur, denn die zusätzlich engagierten Fachkräfte für die Politiker wollen doch auch ihr Geld verdienen. Und wer sich das alles nicht mehr leisten/ mit seinem Verdienst bezahlen kann, kann ja zusätzlich einen Job annehmen. Ach ja, uns Deutschen geht es doch eh viel zu gut. Wie wär es mit einem zusätzlichen Soli für die Fachleute der Politiker, für alle in den Sand gesetzten Projekte unserer Politiker, für das unsinnige hin und her des Herrn Lauterbach, für so dringend benötigten Wohnraum für Asylbewerber und jetzt noch alle Kriegsflüchtlinge. Laut Selensky tun wir ja sowieso zu wenig für sein Land!! Wer hat die Fehler bezüglich Putin gemacht und wer muss wieder alles ausbaden? Jeder, der Treu und brav jeden Tag zur Arbeit geht!
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  • alex1031955871@aol.com
    So lange wir uns die Welt nicht malen können ist Holz eine gute und sinnvolle Alternative zum Heizen: Gas ist "böse", Öl ja sowieso, Strom teuer und auf absehbare Zeit dank vorausschauender Politik zu wenig vorhanden, was bleibt also noch?

    Das Co2 das beim Verbrennen frei wird hat das Holz vorher gebunden, so weit also klimaneutral.

    Moderne Heizkessel und Heizeinsätze verursachen deutlich weniger Schadstoffe und verbrennen sauberer als alte.

    Ein Großteil unserer Wälder wird bewirtschaftet, Holznutzung ist ökologisch sinnvoll und aus heimischen Wäldern auch nachhaltig. Dabei fällt ein Großteil als Brennholz an, weil eben nicht alles vom Baum Nutzholz ist. Dieses Holz im großen Stil nicht zu nutzen und im Wald vermodern zu lassen ist wirtschaftlich nicht sinnvoll und fördert zudem die Verbreitung von Schädlingen (Borkenkäfer).

    Darüber hinaus ist heizen mit Holz Krisensicher: was mache ich falls der Strom ausfallen sollte?
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  • SchmidkeChristine
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  • familie.diener@gmx.net
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  • richtig
    Da die Klimaprognosen des IPCC höchstwarscheinlich aus Mangel an menschlicher Schwarmintelligenz, wie in der Vergangenheit, auf das worst-case Szenario hinauslaufen werden, hat sich die Holzentnahme aus unseren schon jetzt todkranken Wäldern in spätestens 20 Jahren erledigt. Also die Vorräte verheizen, solange uns noch kalt ist, weil's eh scho wurst ist. Ende Satire.
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