
Schweinfurt ist spitze: Kaum sonstwo in Deutschland sind so wenige Menschen überschuldet wie in dem mainfränkischen Landkreis. Allerdings tut sich zur Stadt Schweinfurt eine Kluft auf: Liegt die Überschuldungsquote im Landkreis bei 4,06 Prozent, sind es in der Industriestadt 8,81 Prozent. Das geht aus dem jährlichen Schuldneratlas hervor, den die Auskunftei Creditreform am Mittwoch veröffentlichte.
Demnach liegt der Kreis Schweinfurt hinter Eichstätt (3,54) und Erlangen-Höchstadt (3,9) auf dem dritten Platz. Überhaupt dominiert Bayern die Spitzengruppe: Unter den 400 Stadt- und Landkreisen in Deutschland werden die ersten 70 Plätze fast nur von Kommunen aus dem Freistaat belegt. Das zeigt: Was die Schuldenlast seiner Bevölkerung angeht, ist Bayern eine Insel der Glückseligen.
Überschuldung: Wie mainfränkische Landkreise abschneiden
Mainfranken sowieso: Denn der Landkreis Würzburg kommt auf Platz 10, Main-Spessart auf 19, und Rhön-Grabfeld auf 31. Auch die Kreise Haßberge (47.), Bad Kissingen (59.) und Kitzingen (75.) sowie die Stadt Würzburg (106) liegen noch im obereren Mittelfeld. Mainfränkisches Schlusslicht ist die Stadt Schweinfurt, die abgeschlagen auf Rang 286 landet.
Abgesehen von Stadt und Landkreis Schweinfurt liegt die Überschuldungsquote in Mainfranken zwischen 4,38 und 6,35 Prozent. Die Region schnitt im vergangenen Jahr ähnlich ab. Wie Creditreform weiter mitteilte, ging die Quote in allen Fällen gegenüber 2022 zurück.
Quote gesunken: Realität sähe eigentlich anders aus
Das deckt sich mit dem bundesweiten Trend: Die Quote liege mit 8,15 Prozent auf einem neuen Tiefststand. Sie sei seit dem Vorjahr um 0,33 Punkte gesunken.
Als Überschuldungsquote bezeichnet Creditreform den Anteil überschuldeter Menschen im Vergleich zur Zahl der Erwachsenen im Land. Überschuldet ist, wer langfristig seine Schulden nicht mehr bewältigt und je nachdem schon ein Fall für die Gerichte ist. Die mildere Form ist die Verschuldung.
Den bundesweiten Rückgang der Überschuldungsquote führt Creditreform vor allem auf die Tatsache zurück, dass der Staat wegen der Krisen rund um Corona und Inflation der Bevölkerung finanziell massiv unter die Arme gegriffen habe. Außerdem wurde die Rechtslage bei Privatinsolvenzen zugunsten Betroffener geändert.
Würde man das aus den Zahlen herausrechnen, dann "messen wir erstmals seit 2019 einen Überschuldungszuwachs", wird Patrik-Ludwig Hantzsch als Leiter Creditreform-Wirtschaftsforschung in der Mitteilung zitiert. Und er warnt: "Die Konsumlust der Bürger wächst wieder, obwohl fast alles deutlich teurer ist. Das wird viele finanziell überfordern." Es sei deshalb bald mit einer Zunahme der Privatinsolvenzen zu rechnen.
Obwohl das ein ständiger Hinweis auf die Ursachen nahezu aller Probleme der Stadt SW ist: sie trägt die personelle & finanzielle Hauptlast zu Bau & Infrastruktur des Ballungsraums, während der Speckgürtel, der z. B. in WÜ z. T. eingemeindet wurde, in SW mit überschüssigen Geld Hallenbäder baute und bis heute unterhält. Während die Mainbrücken verfallen.
Das wäre längst ein Thema für Tagblatt Redaktion, Stadt SW & Stadtrat. Die Stadt hätte längst in München Druck machen müssen.