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Schweinfurt
Schweinfurt: Hoher Bedarf an Krippenplätzen
Die Schweinfurter Kindertageseinrichtungen sind gut ausgelastet. Doch der Mangel an Fachpersonal macht sich auch dort bemerkbar. Worüber der Jugendhilfeausschuss beriet.
In Schweinfurt herrscht ein großer Bedarf an Krippenplätzen.
Foto: Martina Müller | In Schweinfurt herrscht ein großer Bedarf an Krippenplätzen.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 16.12.2021 12:06 Uhr

Jugendamtsleiterin Maria Albert-Wirsching machte es schnell deutlich. "Der Bedarf ist nach wie vor da", sagte sie und meinte die Betreuungsplätze in Kinderkrippen, Kindergärten und Horten im Stadtgebiet. Bei der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses stellte sie die Belegungszahlen der Kindertageseinrichtungen in Schweinfurt vor. Demnach gab es Anfang des Jahres in den 25 Einrichtungen 2082 Plätze. Eine Zunahme von fast 100 Plätzen im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahl der Hortplätze stieg leicht an.

1940, also etwas weniger als die Gesamtzahl der Kinderkrippen- und Kindergärtenplätze, waren zum 1. Januar belegt. Der kleine Puffer der unbelegten Plätze dürfe laut Albert-Wirsching aber nicht missverstanden werden. So machten etwa Kinder mit Handicap oder Migrationshintergrund einen größeren Betreuungsaufwand dringend notwendig. "Die Einrichtungen sind so belegt, wie es pädagogisch noch vertretbar ist", so die Jugendamtsleiterin.

Viele Kinder mit Migrationshintergrund

Auch die Coronazeit habe laut Albert-Wirsching deutlich gemacht, dass ein Betreuungsbedarf für Kinder in Schweinfurt stets vorhanden sei. Einige hätten während der Pandemie auch die Notbetreuung in Anspruch genommen. Laut Januarzahlen ist ein Großteil der Gesamtplätze von 3 bis 6-Jährigen belegt, knapp die Hälfte der Kinder hat einen Migrationshintergrund. Bei der Vorstellung der Bilanz fragte die ehemalige CSU-Stadträtin Ljubow Hurlebaus, ob es notwendig sei, ausländische Kinder gesondert aufzulisten. Betroffene Familien könnten sich dadurch abgestempelt fühlen. Jugendamtsleiterin Albert-Wirsching widersprach dem und erklärte, es handele sich dabei um einen Verwaltungsakt, nicht um eine Botschaft nach außen. Die Einteilung sei dringend notwendig, da sich durch die Kinder mit Migrationshintergrund, und damit auch durch sprachliche Herausforderungen, der Betreuungsschlüssel verändere.

Dekan Oliver Bruckmann, ebenfalls anwesend im Jugendhilfeausschuss, versuchte Hurlebaus' Zweifel zu beseitigen. "Ich kann Ihnen versichern, dass diese Auflistung im Arbeitsalltag überhaupt keine Rolle spielt." Die Arbeit erfolge "absolut inklusiv", so Bruckmann. Bürgermeisterin Sorya Lippert ergänzte: "Wir müssen speziell auf die Kinder mit Migrationshintergrund eingehen, schließlich sind verschiedene Wurzeln ein Schatz für Schweinfurt."

Schwierige Suche nach Fachpersonal

Auf die Frage von SPD-Stadträtin Kathi Petersen, nach der Perspektive neuer Betreuungsplätze, zählte Albert-Wirsching optimistisch Projekte wie den Neubau Maria Hilf oder den Kita-Umzug nach Bellevue auf. Zwar setze sich der Geburtenrückgang fort, Krippenplätze würden aber weiterhin reichlich benötigt. Gerade weil immer mehr Eltern immer früher Betreuungsangebote für ihre Kinder suchten.

Im Jugendhilfeausschuss wurde außerdem über den Mangel an Fachpersonal gesprochen. "Wir bekommen von den verschiedenen Trägern mit, dass es sehr schwierig ist, ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte zu finden", erklärte Albert-Wirsching. Dies bestätigte Dekan Bruckmann, der insbesondere bei der Suche nach Leitungspersonal Probleme sieht. "Es wird zunehmend schwieriger, aber wir geben uns Mühe und mussten glücklicherweise noch keine Gruppe schließen." Das Gremium war sich einig darüber, gezielt auch unter ausländischen Mitbürgern nach Personal suchen zu wollen. Allerdings werde diese Suche häufig durch die Unterschiede deutscher und ausländischer Ausbildungsstandards erschwert.

Jugendhaus "FränZ" vermietet Räume

Abseits der Debatte beschloss der Ausschuss einstimmig, dass das Jugendhaus "FränZ" (ehemals Jugendheim Franz-Schubert-Straße) Räume zum Zwecke der Kinder- und Jugendarbeit vermieten darf. Dabei seien die Mietpreise, beispielsweise 7,50 Euro pro Jahr und Quadratmeter, eher symbolischer Natur. Die Einnahmen, die der Jugendarbeit zugute kommen sollen, belaufen sich dabei auf rund 8000 Euro im Jahr.

 
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