
Ein Mund-Nasen-Schutz, der mehr kann, als nur die Umgebung des Trägers vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen? Das verspricht die Schweizer Firma "Livinguard", deren Gesichtsmasken nach wissenschaftlichen Untersuchungen mehr als 99 Prozent aller Bakterien und Viren vernichten – inklusive Sars-CoV-2. An diesem Samstag startet das Unternehmen in Zusammenarbeit mit "Würzburg macht Spaß" (WümS) eine Kampagne mit dem Titel "Würzburg Care. Wir tragen Verantwortung" bei mehr als 50 Einzelhändlern, Gastronomen und Einrichtungen in der Stadt.
"Care Kits" für Unternehmen und soziale Einrichtungen
Es ist ein Pilotprojekt: "Wir wollen damit Beispiele aufzeigen, wie unsere Technologie sinnvoll eingesetzt werden kann", erläutert Dietholf Schröder, der Geschäftsführer von Livinguard in Deutschland. Der deutsche Firmensitz des Unternehmens liegt in Karlstadt (Lkr. Main-Spessart), wo Schröder früher für das Stadtmarketing verantwortlich zeichnete. So kam es, dass Würzburg als nächstgelegenes repräsentatives Oberzentrum zur Projektstadt wurde. Hier werden die Livinguard-Produkte in den kommenden vier Wochen von Verkäuferinnen, Bedienungen und Pflegepersonal zum ersten Mal in Deutschland getestet. Dabei geht es um die Trageeigenschaften des Materials und den praktischen Gebrauch im Arbeitsalltag.
Dafür hat Livinguard insgesamt 55 Firmen, Einzelhändlern, Gastro-Betrieben und sozialen Einrichtungen jeweils 20 "Care Kits" mit Mundschutz, T-Shirt und Handschuhen aus dem antiseptischen Material zur Verfügung gestellt. Eine Investition von rund 150 000 Euro: "Es geht uns dabei nicht ums Geld, es geht uns um die Idee", betont Dietholf Schröder: "Unsere Maske schützt beide: Die Träger und die Menschen, mit denen sie in Kontakt kommen. Wir wollen damit sichere Begegnungen im Alltag ermöglichen."
Technologie wurde von zwei Hochschulen untersucht
Durch eine elektrostatische Aufladung werden Viren und Bakterien angezogen und deren Zellwände und Hüllen zerstört. Ob diese Technologie funktioniert, wurde wissenschaftlich untersucht. Die Freie Universität Berlin und das Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen bestätigen in einer gemeinsamen Pressemitteilung, dass der Covid19-Erreger dadurch innerhalb weniger Stunden um bis zu 99,9 Prozent reduziert werden kann. "Die Textilien in diesen Masken können (…) die an der Gesichtsmaske anhaftenden Viren kontinuierlich inaktivieren und den Umgang mit diesen Masken insgesamt sicherer machen", wird Professor Dr. Uwe Rösler vom Institut für Tier- und Umwelthygiene der FU Berlin darin zitiert.
Bisher sind die Livinguard-Masken in verschiedenen Online-Shops erhältlich, ab Samstag dann auch bei einigen der beteiligten Einzelhändler. "An einigen Stellen werden die Kunden die Möglichkeit haben, die Masken gleich mitzunehmen", sagt WümS-Geschäftsführer Wolfgang Weier. Der Stadtmarketing-Verein hat die an der Kampagne beteiligten Unternehmen und Einrichtungen gesucht und gefunden – darunter auch das Juliusspital-Seniorenstift, die Sing- und Musikschule und der Paritätische Wohlfahrtsverband.
Weier hatte in den vergangenen Wochen die Gelegenheit, die antiseptischen Masken, die mit und ohne Atemventil angeboten werden, ausführlich zu testen. "Sie tragen sich bequem und man kann damit wirklich sehr gut atmen", berichtet er. Ganz billig sind die Masken nicht, online sind sie derzeit je nach Version ab 25 Euro aufwärts zu haben. Dafür können sie nach Angaben des Herstellers aber auch bis zu 30-mal vorsichtig mit der Hand gewaschen und dadurch rund ein halbes Jahr benutzt werden.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Textes waren die Kosten der ausgelieferten Kits mit 15 000 Euro beziffert. Tatsächlich beläuft sich der Wert auf 150 000 Euro.