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Schweinfurt
Schüler verweigert weiter Quarantäne: Jetzt entscheidet München
Im Internet erntet die Familie viel Unverständnis, doch ein 13-jähriger Schweinfurter Schüler und seine Eltern streiten weiter gegen den Zwang zu Quarantäne und Corona-Test.
Sind Quarantäne und Corona-Test für einen 13-Jährigen zumutbar, nachdem ein Klassenkamerad positiv getestet wurde? Darüber muss nun der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entscheiden.
Foto: SymbolThomas Obermeier | Sind Quarantäne und Corona-Test für einen 13-Jährigen zumutbar, nachdem ein Klassenkamerad positiv getestet wurde? Darüber muss nun der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entscheiden.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:24 Uhr

Noch in dieser Woche will der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München entscheiden, ob die Quarantäne-Anordnung des Gesundheitsamts Schweinfurt für einen Schüler ausgesetzt wird. Der 13-Jährige wehrt sich gemeinsam mit seinen Eltern gegen Corona-Auflagen der Behörde. Nachdem das Verwaltungsgericht Würzburg einen Eilantrag der Familie abgelehnt hat, müssen nun die Richter der höchsten Instanz in München urteilen.

Die Beschwerde sei am Mittwochmorgen beim Verwaltungsgerichtshof eingegangen, sagte ein Sprecher in München auf Nachfrage dieser Redaktion. Mit einem richterlichen "Beschluss" sei in den nächsten Tagen zu rechnen.

Wie berichtet, war in einer Schule in Schweinfurt ein Jugendlicher positiv auf Corona getestet worden. Daraufhin schickte das Gesundheitsamt seine Klasse komplett für zwei Wochen in Quarantäne. Außerdem sollten sich alle 24 Schüler einem PCR-Test unterziehen. Ein Schüler verweigerte jedoch sowohl Quarantäne als auch Test - und zog er mit seinen Eltern vors Verwaltungsgericht.

Drohen dem 13-Jährigen Zwangsmaßnahmen?

Die Würzburger Richter bestätigten im schriftlichen Verfahren die Position des Schweinfurter Gesundheitsamts. Die Quarantäne-Anordnung sei weder willkürlich erfolgt, noch sei sie als "rechtswidrige Freiheitsentziehung" zu werten. Dies hatten die Eltern behauptet. Das Gericht fand auch die Verpflichtung zum Corona-Test zumutbar - vor dem Hintergrund der exponentiell steigenden Infektionszahlen.

Ob und wie das Gesundheitsamt nun Zwang gegen den 13-Jährigen anwendet, um die angeordnete Quarantäne und den Test durchzusetzen, wollte Andreas Lösch, der Sprecher des Landratsamts Schweinfurt, auf Nachfrage nicht konkret sagen. Ganz allgemein sehe die Allgemeinverfügung des Gesundheitsministeriums durchaus "Zwangsmittel" vor, um eine Anordnung zu vollstrecken. Dabei müssten aber die "Umstände des Einzelfalls" abgewogen werden. Ein Kind werde anders behandelt als ein Erwachsener, so Lösch. Denkbar sei, die Quarantäne zu verlängern. Außerdem könnten die zuständigen Ordnungsämter Bußgelder verhängen.

Im Internet erntet die Familie mehrheitlich Kritik 

Im Internet wird das Vorgehen der Familie derweil mehrheitlich kritisch diskutiert. Hier werde das Wohl des Kindes dem "Narzissmus der Eltern" geopfert, schreibt ein Leser. Ein anderer betont, es sei das gute Recht der Familie, Vorgaben juristisch zu überprüfen.

 
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Kommentare
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  • alex_margit@yahoo.de
    Wie soll man denn da die Pandemie in den Griff bekommen, wenn sich Leute bei begründetem Verdacht weigern, sich testen zu lassen und bis Bekanntgabe des Testergebnisses in Quarantäne zu gehen.
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  • b.schlusche@gmx.net
    Quarantäne ist Freiheitsentzug, Tests bringen nachweislich zahlreiche falschpositive Ergebnisse, schon genug Gründe diese Anordnung in Frage zu stellen, ganz furchtbar wie Gesundheitsämter die Menschen mit nicht zielführender Testerei in Angst versetzen und die Gesellschaft weiter gespalten wird!
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  • TLW-tu_W
    Gespalten wird die Gesellschaft von denjenigen, die Menschen aufstacheln und Falschbehauptungen in die Welt setzen.
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  • engert.andreas@gmx.de
    Es ist doch besser, mein Test ist falsch-positiv - ich geh in Quarantäne bis zum negativen Test - und habe niemanden dabei gefährdet, oder?
    Oder ist es besser, ich verweigere einen Test - stecke unwissentlich, weil ich asymptomatischer Patient bin und gar nichts von meiner Ansteckung weiß, viele andere an - und gefährde damit (ob bewusst oder unbewusst) andere Leben?
    Schon eine sehr seltsame Vorstellung und Meinung, die Sie hier vertreten - aber das ist wiederum nur meine Meinung!
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  • ToDietz@web.de
    Wer egoistischerweise die notwendige Quarantäne zuhause verweigert und andere gefährdet sollte seine Quarantänme in einer Zelle verbringen können.
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  • r.kerber@web.de
    Wir leben in einem Rechtststaat. Da ist es rechtens, von "unabhängigen" Gerichten die Rechtslage prüfen zu lassen. Nochdazu wenn die geltenden Richtlinien NICHT in einem parlamentarischen Verfahren zustandegekommen sind. Das hat mit Egoismus nichts zu tun.
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  • stahl01@t-online.de
    Natürlich zu was Quarantäne - Hauptsache dass eigene Ich steht im Vordergrund. An die Allgemeinheit zu denken ist ja egal."Erst komm ich und dann komm ich."
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  • gladys
    Egoisten die ihre Kinder genau so erziehen. Nur keine Rücksicht oder gar Solidarität. Ganz furchtbar wie einzelne Personen unsere Gerichte wegen NICHTS beschäftigen.
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  • Funkenstern
    Beleidigend.
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  • info@softrie.de
    So ein Aufstand wegen Nichts
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  • 2186583
    Wie kommen sie auf "nichts"?? In der Situation einer Pandemie kann ein Test und eine Quarantäne durchaus verlangt werden. Sich davon abzusetzen, sich hier zu verweigern, zeigt nur die Überheblichkeit der Eltern, die in diesem Fall nichts anderes als überhebliche Dummheit ist.
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  • info@softrie.de
    Ich glaube, Sie missverstehen, dass ich auf Ihrer Seite bin
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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