
Es ist kein ganz neuer Vorschlag der SPD-Stadtratsfraktion, doch er sorgt immer wieder für Aufregung: Die SPD-Stadträte Peter Hofmann und Ralf Hofmann beantragten bei den Haushaltsberatungen den Abriss des Kassengebäudes in der Brückenstraße, auf der freien Fläche einen kleinen Park und den Umzug der im Kassengebäude tätigen Verwaltungsmitarbeitenden in die Ledward Kaserne.
Aus dem schon 2020 bei den Haushaltsberatungen einmal vorgebrachten Vorschlag entwickelte sich eine rege, auch kontroverse Diskussion. Derzeit ist das Kassengebäude, in dem unter anderem ein Teil der Finanzverwaltung und das Ausländeramt untergebracht sind, eingerüstet. Die Fassade wird saniert. Langfristig stehen rund zehn Millionen Euro im Haushalt für eine Sanierung des Gebäudes. Den einstmals zu Zeiten, in denen sich das finanziell darstellen ließ, geplanten Neubau hat der Stadtrat schon längst ad acta gelegt.
Für den SPD-Vorschlag spricht aus Sicht der Sozialdemokraten eine Menge: Man würde trotz Abrisskosten, Umzug nach Ledward und kleinem Park im Vergleich zur jetzigen Planung wohl fünf Millionen Euro sparen können. Darüber hinaus wäre eine weitere kleine grüne Oase mitten in der Stadt klimatisch und für die Bürgerinnen und Bürger zum Verweilen gut.
"Wollen wir etwas Vernünftiges planen und dabei noch erheblich sparen?", war für Peter Hofmann die Frage hinter seinem Antrag, insbesondere im Hinblick darauf, dass das Kassengebäude starken Sanierungsbedarf hat und aufgrund des Atriums im Inneren auch nicht optimal geeignet als Bürogebäude ist.
Verwaltung soll mittelfristig wieder rund um das Rathaus angesiedelt sein
Der Vorschlag stieß bei der Verwaltung allerdings nicht auf offene Ohren, im Gegenteil. Baureferent Ralf Brettin betonte, eine "Sanierung ist nachhaltiger als ein Abriss." Das Kassengebäude funktioniere derzeit als Verwaltungsbau gut, wenngleich es natürlich Sanierungsbedarf gebe. Der Abriss sei auch deshalb schwierig, weil zwei Kellergeschosse verfüllt werden müssten. Eine Baulücke und einen kleinen Park gerade an dieser Stelle empfinde er "als unnatürlich, denn hier standen immer Gebäude."
Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) betonte, der Umzug eines Teils der Verwaltung in das Gebäude 209 der Ledward Kaserne sei nicht "aus Jux und Tollerei" erfolgt und sorge durchaus für Fragen bei den Mitarbeitenden. Man habe durch mehr Auszubildende und eine Steigerung der Planstellen schlicht großen Raumbedarf in der Innenstadt, wolle aber mittelfristig natürlich alle Mitarbeitenden in der Innenstadt in Räumlichkeiten rund um das Rathaus und darin haben.

Mehrheit des Stadtrates will die Verwaltung in der Innenstadt
Die grundsätzliche Meinung des OB, die Verwaltung sollte zum Großteil in der Innenstadt sein, teilte die Mehrheit des Gremiums. Georg Wiederer (FDP) zum Beispiel hatte dafür plädiert, ebenso Christiane Michal-Zaiser (proschweinfurt), die das "einsame Dasein in Ledward als nicht attraktiv" für die städtischen Mitarbeitenden empfand.
Für den CSU-Fraktionsvorsitzenden Stefan Funk ließ beim SPD-Vorschlag "Schilda grüßen." Seine Fraktion wolle, dass die gesamte Verwaltung dauerhaft in der Innenstadt sei, weil dies auch für eine Belebung sorge. Jetzt die Fassade zu sanieren und danach abzureißen, habe wenig Sinn, so Funk. Die SPD widersprach, denn aus Sicht von Ralf Hofmann sei der Ansatz, die Sanierung des gesamten Gebäudes weiter zu planen wenig sinnvoll. Die Innenstadt, so Hofmann, "würde von einer Grünfläche profitieren." Der SPD-Vorschlag wurde schlussendlich mit 11:4-Stimmen abgelehnt, nur die Linke stimmte mit den Sozialdemokraten.
Nichts Neues gibt es derweil zu den möglichen weiteren Immobilien im Rathaus-Umfeld, die die Stadt als weitere Büroräume anmieten könnte. Die Fraktion der Grünen hatte vergangenes Jahr unter anderem vorgeschlagen, in der Metzgergasse zwei leerstehende private Immobilien zu kaufen oder anzumieten. Außerdem sollte geprüft werden, wann der Zoll seine Ankündigung wahr macht und die verschiedenen Standorte in der Stadt zu einem zusammenführt. Sollten da Immobilien, zum Beispiel die neben der Stadtbücherei, frei werden, sollte die Stadt diese als Büros anmieten.
Die Stadt habe das auf dem Schirm, erklärte der OB. Da es von Seiten des Zolls noch keine Entscheidung gibt, sei dies derzeit aber nicht spruchreif und werde das Gebäude 209 in der Kaserne als Ausweichquartier für die Bauverwaltung gebraucht.
Sorry Herr #Bretin, ihre Aussage erinnert mich an»hammers erst gestern gemacht, machmers heut a«.
Ich frage mich welchen "Zaubertrank" die beiden Hofmänner getrunken haben. Die Innenstadt braucht sicher keine weitere Beruhigung durch weniger Bebauung