
Die Bilanz kann sich sehen lassen: In den fünf Jahren seines Bestehens hat es der Förderverein Schloss Mainberg geschafft, das Schloss mit seiner kulturhistorischen und industriegeschichtlichen Bedeutung wieder verstärkt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die Gemeinde lässt inzwischen ein Konzept erstellen, wie das Schloss genutzt und wirtschaftlich betrieben werden kann.
Der Verein selbst führt kulturelle Veranstaltungen zur Schlossgeschichte durch, präsentiert sich auf Märkten und Festen und kümmert sich um den Rückerwerb von ehemaligen Einrichtungsgegenständen. Die Sammlung ist inzwischen beachtlich gewachsen. Ziel ist es, die verlorenen und wiedergefundenen Schätze an ihren Originalplatz zurück zu bringen.
Zur Mitgliederversammlung hatte erste Vorsitzende Christine Bender diesmal ins Sachs-Museum von ZF eingeladen. Denn Schloss Mainberg war von 1915 bis 1954 die Residenz der Schweinfurter Industriellen-Familie. 1932 wurde hier der später weltbekannte Playboy Gunter Sachs geboren.
Mitgliederzahl auf 158 gewachsen
Der Jahresrückblick der Vorsitzenden zeigte, dass der Förderverein auf vielen Plattformen aktiv ist. Es wurden Schlossbesichtigungen initiiert und Exkursionen zu anderen Schlössern gemacht, um sich Anregungen und Ideen für mögliche Nutzungen zu holen. Mit einem Werbestand war der Verein beim Schweinfurter Stadtfest und beim Schonunger Weihnachtsmarkt präsent, auch beim Gemeinderat hat das Vorstandsgremium um Unterstützung geworben. Mit Erfolg: Die Zahl der Mitglieder ist inzwischen auf 158 gewachsen.
Um die Ziele und Ideen des Fördervereins verstärkt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, wurde auf der Mainberger Schankhütte das Vereinslogo mit einem überdimensionierten QR-Code aufgebracht. Richtig gut kommt die Schloss-Schokolade an. Dem Kassenbericht von Schatzmeister Hermann Rind war zu entnehmen, dass durch den Verkauf der handgeschöpften Schokolade schon im ersten Jahr ein Gewinn erwirtschaftet werden konnte.

Linda Gahn-Becker von der Chocolaterie Molina am Schweinfurter Zeughaus stellt die Schokolade in den Geschmacksrichtungen Vollmilch und Zartbitter her. Sie wird in Formen gegossen, die als Motiv die charakteristischen Treppengiebel des Schlosses und den Bergfried zeigen. Dazu ziert ein Friedrich-Rückert-Vers die Tafel: "Mainberg, dessen Zinne blinket, golden überm Silberfluss."
Eine weitere Werbekampagne ist mit dem Weingut Dahms geplant. Der Schweinfurter Winzer wird demnächst seinen Silvaner mit einem Etikett mit der Ansicht von Schloss Mainberg zieren.
Gut geklickt wird laut Bender die Homepage des Fördervereins. Menschen aus aller Welt würden dadurch auf Schloss Mainberg aufmerksam.
Die Öffentlichkeit auf die Bedeutung von Schloss Mainberg hinweisen, das ist das oberste Ziel des Förderverein. Und deshalb steht die Öffentlichkeitsarbeit auch weiterhin an erster Stelle. Es wird Vorträge über die Erbauerin des Schlosses, Margarete von Henneberg, und dem späteren Schlossbesitzer Wilhelm Heger geben. In Mainberg und Sennfeld sollen Informationstafeln aufgestellt werden, die auf das Schloss hinweisen und auf seine Geschichte aufmerksam machen.
Auch eine Führung durch den Schlosspark ist geplant. Ein großes Ziel des Fördervereins ist es, die Terrassen zum Schlosspark wieder zugänglich zu machen. "Das wäre ein Riesengewinn für Mainberg", sagt Vorsitzende Christine Bender.