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Mönchstockheim
Schauergeschichten aus der Region: Der Klappermann von Mönchstockheim und wie der Spuk ein Ende nahm
Seit Jahrhunderten wird in Mönchstockheim die gruselige Sage von einem tanzenden Skelett überliefert. Warum sich heute keiner mehr vor ihm fürchten muss.
Die idyllische Ansicht der Mönchstockheimer Ortsmitte vor dem Steigerwald. Rund um die Dorfkirche befand sich der alte Friedhof mit dem Beinhaus.
Foto: Stefan Menz | Die idyllische Ansicht der Mönchstockheimer Ortsmitte vor dem Steigerwald. Rund um die Dorfkirche befand sich der alte Friedhof mit dem Beinhaus.
Stefan Menz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:40 Uhr

Mönchstockheim steht eigentlich für fröhliche Gastlichkeit, guten Wein und eine einladende, alte Dorfwirtschaft. Die Menschen kommen gerne in den rührigen Ortsteil der Gemeinde Sulzheim, der von einem weitläufigen Dorfplatz mit Kirche und Mariensäule sowie einem See zum Flanieren geprägt ist.

Über viele Jahrhunderte hinweg gehörte Mönchstockheim zum sogenannten "Mönchseigen" der altehrwürdigen Zisterzienserabtei Ebrach, darum also der "Mönch" im Ortsnamen. Erst mit der Säkularisation 1803 fand diese Zugehörigkeit nach Ebrach ein Ende. Am 1. Mai 1978 schließlich wurde Mönchstockheim ein Ortsteil der Großgemeinde Sulzheim, neben den Ortsteilen Alitzheim, Sulzheim und Vögnitz.

Schauriger Vorfall am Friedhof

Bis heute erzählt man sich in Mönchstockheim eine überlieferte Geschichte, die einen erschauern lässt: Die Sage vom Klappermann. Die Geschichte ist kurz erzählt: Bis vor einigen Jahrhunderten war es in den fränkischen Ortschaften üblich, dass der Friedhof rings um die Kirche angeordnet war, so auch in Mönchstockheim. Da der Platz für die Gräber mit der Zeit immer weniger wurde, belegte man nach ungefähr 20 Jahren die Gräber wieder neu. Die alten Gebeine und Skelette, die noch vorzufinden waren, überführte man würdevoll in das sogenannte Beinhaus, einem "Karner", wie es landauf landab geläufig war.

Eines Tages fand der Totengräber voll Verwunderung ein vollständig erhaltenes Skelett eines Verstorbenen. Er hob es vorsichtig aus dem Grab und stelle es sachte in eine Ecke des Beinhauses. Dort stand es auch sicher und gut, nur zur Mitternachtsstunde fing es unter fürchterlichem Lärm zu klappern an. Von daher kam auch der Name "Klappermann".

Schabernack mit einem Skelett

Die Geschichte geht aber noch weiter: Im Wirtshaus von Mönchstockheim gesellten sich die jungen Buschen zusammen. Mit steigendem Most- und Weingenuss wurden sie immer aufmüpfiger. Schließlich begann einer sich zu brüsten, er habe vor nichts und niemandem Angst auf dieser Erde. Das wollten seine Gefährten natürlich sehen und schickten ihn zum Beweis ins Mönchstockheimer Beinhaus bei der Kirche. Er solle den Klappermann holen.

Der junge Mann ließ sich das nicht zweimal sagen und stand kurze Zeit später mit dem Knochengerüst in der Gastwirtschaft. Daraufhin begannen sie, mit ihm ihren Schabernack zu treiben. Jeder Anwesende musste vor das Skelett treten, ihm die Hand reichen und sagen "Ich verzeihe dir." Komischerweise weigerte sich ein älterer Mann im Raum partout dabei mitzumachen. Erst nach längerem Zureden willigte er ein und sprach zu ihm: "Ich verzeihe dir." – Plötzlich fielen die Knochen des Klappermanns in sich zusammen.

Alle Gäste waren bestürzt und fragten sich, was das zu bedeuten habe. Da trat nach einer Weile der alte Mann in die Mitte. Er berichtete ganz bewegt davon, dass er mit dem "Klappermann" zu Lebzeiten einen heftigen Streit hatte, der immer wieder eskalierte. Er habe ihm sogar einmal zugerufen, dass er ihm niemals verzeihen werde. Vermutlich darum konnte der Klappermann selbst im Grab und dann im Beinhaus nicht zur Ruhe kommen. Damit war nun fortan ein Ende.

Man sieht: Versöhnung kann befreiend sein, nicht nur für Lebende. Und wer durch die Sage Interesse an Beinhäusern gefunden hat: in Baldersheim bei Aub im Landkreis Würzburg zum Beispiel kann man so ein Beinhaus noch bewundern, auch in Haßfurt oder Baunach.

In Teil 5 unserer kleinen Serie geht es um weiße Frauen und gespenstische Gestalten in Birnfeld.

 
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