Ruhig und sachlich ist die Betriebsversammlung am Freitag bei Schaeffler verlaufen, in der Vorstand Stefan Spindler die Neuordnung der von ihm geleiteten Sparte Industrie vorstellte. Betriebsratschef Norbert Lenhard machte dabei deutlich, dass aus Sicht der Belegschaftsvertreter der Abbau von 500 Stellen nicht das letzte Wort sein darf.
Kurz nach der Mittagspause waren knapp 600 Mitarbeiter der betroffenen Abteilungen aus Vertrieb und Management zusammengekommen. Darunter waren auch Mitarbeiter aus anderen Standorten. Teilnehmer berichten, dass die Stimmung zwar angespannt, die Mitarbeiter aber sehr gefasst gewesen seien. Es habe nur einige Nachfragen zur Umsetzung des Programms gegeben. Einige hätten bei der Rede Spindlers eifrig mitgeschrieben.
Dieser machte noch einmal deutlich, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird. Dies unterstrich auch Lenhard mit dem Verweis auf bestehende Vereinbarungen. Weiter verwies der Betriebsratsvorsitzende auf die heute schon hohe Belastung der Mitarbeiter.
Dies griff auch die zweite Bevollmächtigte der IG Metall, Barbara Resch, auf. „Das Neuordnungsprogramm riecht nach Mehrarbeit.“ Es dürfe für die Mitarbeiter „nicht mehr obendrauf geben“. Für sie ist es wichtig, dass die Mitarbeiter in die Umstrukturierung mit einbezogen werden. Dafür mache sich ihre Gewerkschaft stark. Es könnte nicht sein, „dass sich ein paar Männer was ausdenken, und die Betroffenen nicht gefragt werden“.