Das Schloss Schwebheim steht vor großen Veränderungen. Die aktualisierten Pläne von Schlossherr Marcel Neubert begrüßte der Gemeinderat. Das alte Gemäuer wird begutachtet, ausgebessert und teilweise ergänzt. Es soll ein erlebbares Denkmal werden, in dem wieder Veranstaltungen und Feiern stattfinden, unter anderem im Gewölbekeller und auf der Terrasse. Am Hirschkopf, eine der beiden Schmalseiten, will Mario Söllner zudem ein Hotel errichten. Die Arbeiten laufen bereits seit Monaten.
In der Summe werde der Erhalt, die Sanierung und die Neunutzung der Räume wohl über eine Million Euro kosten, hat der Schlossbesitzer ausgerechnet. Neubert hofft deshalb auf viele Fördergelder.
Nur noch wenige Gewerke muss die Gemeinde rund um den Neubau des Feuerwehrhauses vergeben. Jetzt genehmigte der Gemeinderat die Aufträge für die Schreinerarbeiten und für die Außenanlagen. Rund 25.000 Euro kostet die Planung für die PV-Anlage auf dem Dach des neuen Gerätehauses. Dieses Angebot hatte nun die Firma Jäger vorgelegt, die – wie es sich jetzt darstellt – aus verfahrenstechnischen Gründen keine Kosten in der letzten Sitzung nannte.
Bürgermeister Dr. Volker Karb berichtete von Gesprächen mit Bauamtsleiter Ruthard Vogel. Dieser äußerte sich optimistisch zum schnellen Fortgang der Arbeiten, hofft sogar auf einen raschen Beginn bei den Außenanlagen. Wie es sich derzeit darstellt, werden die Gesamtkosten bei ungefähr 6,1 Millionen Euro liegen, nach Abzug von Fördergeldern verbleiben für den Gemeindesäckel noch Ausgaben von rund fünf Millionen Euro.
Eine große Diskussion erbrachte die Frage nach den jährlichen Unterhaltungskosten für das neue Gebäude im Gewerbegebiet. Konkrete Zahlen freilich konnten noch nicht genannt werden. Die ersten groben Schätzungen gehen aber von einem hohen fünfstelligen Betrag aus. Thomas Dellermann, der Geschäftsführer der Gemeinde, will in Kürze zusammen mit dem Bauamtsleiter dem Gremium Zahlen vorliegen.
Förderprogramm für Stromspeicher
25.000 Euro sollen im Fördertopf für PV-Batteriespeicher vorgehalten werden. Das beschloss der Gemeinderat mehrheitlich, bei neun Ja- und sechs Nein-Stimmen. Der Zuschuss wird nach Eingang im Rathaus höchstens 1000 Euro betragen und staffelt sich nach der Kapazität der Anlagen. Angesichts der angespannten Haushaltslage wurde auch die Meinung vertreten, auf solche freiwilligen Leistungen zu verzichten und den Fokus auf Pflichtaufgaben zu richten.
Kämmerin Andrea Ortloff gab dem Ratsgremium einen kurzen Ausblick auf den anstehenden Haushalt. Wieder scheint es so, als müsse man in Schwebheim um einen ausgeglichenen Verwaltungshaushalt bangen. Schon für dieses Jahr war dieses Minus erwartet worden, kam allerdings nicht zustande. Die übliche Überführung von Geld vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt konnte erfolgen. Für 2025 droht die Rücklage fast vollständig zu verschwinden.
Thomas Dellermann nannte nach der Sitzung nochmals die Zahlen: Rund neun Millionen Euro hat Schwebheim für große Investitionen noch in der Hinterhand. Davon werde man einen großen Anteil in das neue Feuerwehrhaus (über 3,5 Millionen Euro) und weitere Projekte – im Gremium werden seit Wochen die Arbeiten für den Kanal diskutiert – stecken müssen. Hinzu kommen auf der Ausgabenseite noch der Anstieg der Kreisumlage und die höheren Kosten im Personalbereich.
Michael Schur bleibt Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Schwebheim. Der Gemeinderat bestätigte die Wiederwahl des langjährigen Chefs der Floriansjünger. Dessen Stellvertreter mussten nicht neu gewählt werden und bleiben im Amt.
Es tut sich was am Schloß in Schwebheim. Und das verdanken wir fast ausschließlich privater Initiative und Ideen des Eigentümers Marcel Neubert und des Schwebheimer Bauunternehmers Mario Söllner. Die Öffentliche Hand hält sich vornehm zurück. Gibt man Mittel doch eher an die Ukraine oder steckt sie in Bolivienreisen.
Neubert renoviert Schritt für Schritt Süd- und Nordkemenate, sorgt sich um den originalgetreuen Wiederaufbau des alten Jägerhäuschens. Und Söllner ist gerade dabei, das ehemalige verfallene Gesindegebäude der Bibras, den Hirschkopf, Steine für Steine an ihrer ursprünglichen Stellen wieder aufzubauen. Eine wirklich gewaltige Arbeit, die man nur mit Verständnis und Herz für vergangene Kultur bewältigen kann. Schwebheim sollte stolz auf solche Mitbürger sein.
Der Mainpost würde es gut anstehen, mit einem längeren Bericht über diese Projekte zu informieren.