
Die Notwendigkeit der Sanierung des Schweinfurter Theaters, 1966 an seinem jetzigen Standort eröffnet, ist unbestritten. Eine Machbarkeitsstudie hatte "Handlungsbedarf in allen Bereichen" attestiert, als sie dem Stadtrat im Februar 2018 im Theater vorgestellt wurde.
Der Ferienausschuss bestätigte Anfang August einen bereits im Mai gefassten Auftrag für das nach einem Vergabeverfahren ausgesuchte Planungsbüro Skena Planungsgesellschaft mbH aus Heidelberg noch einmal. Ordnungsreferent Jan von Lackum konstatierte, dass die Ansicht von SPD-Stadtrat Johannes Petersen richtig war: der Bauausschuss hätte den Auftrag nicht alleine vergeben dürfen, sondern es wäre ein Stadtratsbeschluss notwendig gewesen. Deshalb wurde das nun nachgeholt.
Eine zeitliche Verzögerung hat es nicht zur Folge, die Planungsgesellschaft kann sich gemeinsam mit Theaterchef Christian Kreppel und der Bauverwaltung darauf konzentrieren, das Gebäude genau zu untersuchen, um festzustellen, wo was gemacht werden muss. Die Verwaltung will zu den Haushaltsberatungen im November "erste richtungsweisende Planungsergebnisse als Grundlage für die weitere Entscheidung vorlegen", wie es in der Vorlage heißt.

Das zu erwartende Gesamthonorar für das Planungsbüro beträgt laut Stadt 5,9 Millionen Euro, beauftragt wurde nun die Entwurfsplanung mit Kostenberechnung, der Honoraranteil dafür beträgt 1,36 Millionen Euro.
Das altehrwürdige Theater war im Zuschauerbereich Mitte der 2000er-Jahre saniert worden, nun sind das Kupferdach, die Haus- und Bühnentechnik dran. Das nun beauftragte Planungsbüro hatte auch schon die Machbarkeitsstudie erstellt und dabei nicht nur Handlungsbedarf in Sachen Dach und Technik festgestellt, sondern auch, "dass das Haus gepflegt und in gutem Zustand ist."
Christian Kreppel ist derweil zuversichtlich, dass trotz der frühestens in zwei Jahren geplanten Sanierung weiterhin gespielt werden kann. Er ist mit der Wahl des Planungsbüros sehr zufrieden, da es sich um ein sehr erfahrenes Unternehmen handele. Die Sanierung soll in Abschnitten in einer leicht verlängerten Sommerpause durchgeführt werden, so dass der Spielbetrieb nicht beeinträchtigt ist. Kreppel versichert, dass sich bis einschließlich der Spielzeit 2020/21 keine Änderungen für die 6500 Abonnenten ergeben. Wann genau mit der Sanierung begonnen wird, ist derzeit noch offen.
Die Sanierungskosten selbst werden auf 38 Millionen Euro geschätzt, allerdings hatte Finanzreferentin Anna Barbara Keck bei den Haushaltsberatungen 2019 die gute Nachricht, dass der Freistaat Bayern die Förderung erhöht hat und 75 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst. Weitere Zuschüsse sind möglich, unter anderem vom Bezirk Unterfranken, der auch die Sanierung des Würzburger Theaters unterstützt.