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Schweinfurt
Sanierung der Hohen Brückengasse lässt Jahre auf sich warten
FDP-Stadtrat Georg Wiederer stellte erneut den Antrag, die Sanierung der Hohen Brückengasse in der Innenstadt vorzuziehen. Warum sich vor 2027 aber nichts bewegen wird.
FDP-Stadtrat Georg Wiederer forderte erneut bei den Haushaltsberatungen die Sanierung der Hohen Brückengasse vorzuziehen. Es wurde wieder abgelehnt, da in der Innenstadt andere Prioritäten gesetzt wurden.
Foto: Oliver Schikora | FDP-Stadtrat Georg Wiederer forderte erneut bei den Haushaltsberatungen die Sanierung der Hohen Brückengasse vorzuziehen. Es wurde wieder abgelehnt, da in der Innenstadt andere Prioritäten gesetzt wurden.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:23 Uhr

Kennen Sie, liebe Leserinnen und Leser, den deutschen Fußballtrainer Jürgen Klopp? Der trainiert jetzt den englischen Meister FC Liverpool und prägte ein schönes Bonmot: "We call it a classic", "Wir nennen es einen Klassiker", sagte er mal auf ein Derby angesprochen. In diesem Sinne kann man getrost zu Georg Wiederers Antrag zu den Haushaltsberatungen, die Sanierung der Hohen Brückengasse und des Albrecht-Dürer-Platzes vorzuziehen, sagen: "We call it a classic."

Sowohl 2018 als auch 2019 hatte FDP-Stadtrat Wiederer diesen Antrag gestellt, dem es darum geht, das Tor zur Innenstadt von der Spitalstraße kommend in Richtung Roßmarkt aufzuwerten. Vergangenes Jahr hatte Wiederer noch erklärt, "die Innenstadt ist wichtiger als die Blümchenwiese 2026 in der Kaserne."

Die Ausrichtung der Landesgartenschau hält er nach wie vor für falsch, verweist aber nun auch darauf, dass gerade wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den städtischen Haushalt es jetzt wichtig sei, etwas für die Innenstadt zu tun: "Wir müssen die Aufenthaltsqualität in den innerstädtischen Räumen verbessern", so Wiederer, der die Sanierung der Hohen Brückengasse und des Albrecht-Dürer-Platzes "als Zeichen, dass die Verwaltung an die Innenstadt glaubt", sieht.

Wiederer beantragte 500 000 Euro Planungskosten für 2021 und die Umsetzung des Projekts bis 2023. Das ist aus Sicht von Baureferent Ralf Brettin ohnehin zu viel, die Maßnahme selbst war vor sechs Jahren lediglich mit 450 000 Euro veranschlagt worden.

"Das wird ohnehin niemals eine Flaniermeile werden, da die Busse dort immer fahren müssen."
Baureferent Ralf Brettin über die Sanierung der Hohen Brückengasse.

Brettin verwies einmal mehr auf den im Stadtrat seit Jahren beschlossenen Plan für die Sanierung der Innenstadt, nach dem das Baureferat arbeitet. Nachdem Zeughausplatz und Zehntstraße nun fertig sind, beginnt im kommenden Jahr die Planung der Sanierung der Bauerngasse bis zum Kornmarkt. Bauarbeiten dafür beginnen 2022 und sollen sich bis 2025 inklusive eines sanierten Kornmarktes ziehen. Danach beginnt die Planung für die Hohe Brückengasse, mit der man frühestens 2027 beginnen werde.

Außerdem handele es sich bei der Hohen Brückengasse um eine wichtige Bus-Zufahrt zum Roßmarkt und Anfahrt zum Hotel Ross. "Das wird ohnehin niemals eine Flaniermeile werden, da die Busse dort immer fahren müssen", so Brettin. Die Sanierung der Bauerngasse bringe da deutlich mehr Effekte und sei deswegen auch wichtiger.

Die Pläne für die Umgestaltung von Albrecht-Dürer-Platz mit Hoher Brückengasse liegen schon länger vor. Bereits 2013 und 2014 hatte das Tiefbauamt der Stadt Umbauvarianten vorgelegt. Die Fahrbahn wäre von gut acht auf 6,25 Meter verkleinert worden, nur am Roßmarkt wäre es wegen Tiefgaragen und Bussen bei acht Metern geblieben. Am Hotel Ross waren ein Parkstreifen geplant sowie Pflanzbeete für Stauden, Sträucher und Blumen, da die unterirdischen Leitungen nichts anderes ermöglichen. Die Bordsteine sollten abgesenkt sein, der Asphalt hell, die Fußgängerwege rollatorgerecht. Der Entwurf kam zwar damals an, es hat sich aber nichts getan, was auch andere Anträge wie der von Ulrike Schneider (Schweinfurter Liste/Freie Wähler) zum Thema nicht änderten.

 
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