Endlich Sommerferien und ab in den Urlaub! Aber wo kann man mit Hund am besten Ferien machen, wenn man ihn nicht daheim lassen möchte? Welche Unterkünfte sind hundefreundlich? Und fühlt sich das Tier überall wohl? Antworten auf solche Fragen gibt Julia Schimpp, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Hundebesitzerinnen und -besitzer bei der zeitaufwändigen Urlaubsplanung zu unterstützen oder sie ihnen komplett abzunehmen.
Denn aus eigener Erfahrung weiß sie, wie schwierig es sein kann, einen Urlaub mit Hund zu planen. Mit ihren beiden Hundedamen Frida und Amy ging sie für den ersten gemeinsamen Urlaub in ein Hundehotel, weil sie dachte, damit nichts falsch machen zu können. "Es war ein total anstrengender Urlaub, weil beide Hunde total gestresst waren: mit den vielen anderen Hunden hatte Amy Angst, und Frida wollte sie verteidigen. Das war nichts für uns", erzählt Schimpp.
Um diesen Fehler nicht noch einmal zu machen, investierte sie im darauffolgenden Jahr viel Zeit für die Urlaubsrecherche. "Ich habe mich vor allem auf die Charaktere der Hunde konzentriert und was sie brauchen, um zur Ruhe zu kommen." Daraufhin sei der Urlaub sehr entspannt gewesen.
Zu dieser Zeit arbeitete sie beim Tierschutz "Schützt das Leben" und vermittelte dort gerettete Hunde. Viele der Adoptanten hätten ihr erzählt, dass sie Angst haben, mit dem Hund in den Urlaub zu fahren. "Da kam mir die Idee, ihnen zu helfen. Denn ich selbst habe ja gemerkt, dass ein Urlaub funktioniert, wenn man sich ausreichend damit beschäftigt", erzählt Schimpp.
Deshalb bietet sie seit März 2022 mit "Doglidays" in Gerolzhofen, einer Mischung aus Reisebüro und Onlineplattform, eine individuelle und persönliche Urlaubsberatung für Menschen mit Hund an. Die Arbeit sei für sie eine Herzensangelegenheit geworden.
Unterkunftsempfehlung auf der Basis eigener Erfahrung und intensiver Recherche
Bei der Beratung und Planung geht sie nicht nur auf die Wünsche ihrer Kundschaft ein, sondern auch auf die Bedürfnisse der Hunde. Denn nicht jedes Reiseziel sei für jeden Vierbeiner geeignet. "Liegt der Hund gerne am Strand und geht ins Wasser, wäre zum Beispiel Holland ein passendes Urlaubsziel. Wenn er aber aktiv ist und gerne wandert, könnten Österreich und die Berge eine bessere Option sein", erklärt sie.
Ebenso sei nicht jede hundefreundliche Unterkunft für jedes Hund-Mensch-Team geeignet. Um Empfehlungen geben zu können, recherchiert sie entweder im Internet oder macht "Dogliday-Checks". Dafür nimmt sie verschiedene Unterkünfte vor Ort unter die Lupe und überprüft unter anderem, ob die Unterkunftsanbieter wirklich aufgeschlossen gegenüber Hunden sind, es direkte Gassistrecken gibt, ein Tierarzt in der Nähe ist oder sich die Umgebung für das Tier eignet.
Erfüllt eine Unterkunft diese Kriterien, bekommt sie das "Dogliday-Check"-Siegel. Ihre Ergebnisse hält Schimpp in einem Blog mit Bildern und Videos fest, der auf ihrer Website zu finden ist. Dadurch könne sie nicht nur individuelle Empfehlungen geben, sondern seien auch einige Kooperationspartnerschaften entstanden, die spezielle Angebote ermöglichen.
Mit allen Unterkünften, die sie vermittelt, stehe sie in Kontakt und sammle so Informationen, die man im Internet nicht finde. "Wenn ein Hund zum Beispiel Angst vorm Treppenlaufen oder Arthrose hat, dann frage ich nach, welche Treppen es in der Unterkunft gibt, wie steil sie sind und ob ein Teppich verlegt ist."
Aber auch während des Urlaubs sei sie für ihre Kundinnen und Kunden erreichbar und würde sich um mögliche Probleme kümmern. Viele von ihnen würden den persönlichen Kontakt sehr schätzen und seien dankbar dafür, dass sie sich bei der Urlaubsplanung Zeit und Nerven sparen könnten. Das Feedback sei bisher durchweg positiv ausgefallen. "Die Wiederbuchungsrate der Kunden vom letzten zu diesem Jahr ist 80%, so viel kann ich also nicht falsch machen", sagt Schimpp und lacht.
