
Die Ferienzeit beginnt und somit auch der Endspurt für die Pensionssuche. Welche Urlaubsbetreuung ist für das eigene Tier die sinnvollste und hat das Tierheim überhaupt Kapazitäten im Sommer? Wir haben nachgefragt.
Generell kann von der Maus bis zum Hund jedes Tier im Tierheim Schwebheim als Pensionsgast aufgenommen werden. Es gibt separate Plätze für Vögel, Meerschweinchen, Hasen, Mäuse und natürlich Hunde und Katzen.
"Ab und zu haben wir sogar einen Ara zu Besuch", sagt Christina Herrmann, Leiterin des Tierheims. Die Ausnahme wären Reptilien, aber die sind, laut Herrmann, in solchen Situationen pflegeleicht und benötigen keinen Pensionsplatz. Sie kommen ein paar Tage ohne Füttern aus.
Wie viele Urlaubsgäste das Tierheim in Schwebheim aufnimmt
Die Katzenpension, die mit reichlich Decken, Kratzstellen und Höhlen ausgestattet ist, hat eine Kapazität für 25 Katzen. Was Hunde und Kleintiere betrifft, kommt es darauf an, wie viele Abgabe- und Fundtiere sich gerade im Tierheim befinden, erzählt die Tierheim-Leiterin. Denn Tiere ohne Besitzer haben immer Vorrang.
Wichtig ist, sich früh genug anzumelden, damit das Tierheim seine Kapazitäten planen kann, so Johannes Saal, Vorsitzender des Tierschutzvereins Schweinfurt Stadt und Land. Dazu gibt es auf der Internetseite des Tierheim Schwebheims ein Anmeldeformular, das ausgedruckt im Tierheim abgegeben werden müsse. Dieses informiert auch über Stornogebühren, denn die reservierten Plätze verhindern teilweise die Aufnahme von besitzerlosen Tieren. Somit wird die Anmeldung verbindlich.
Worauf Herrchen, Frauchen und Dosenöffner achten müssen
Christina Herrmann und Johannes Saal sind sich einig: Hunde und Katzen können nur als Feriengast aufgenommen werden, wenn die notwendigen Impfungen aktuell sind. Außerdem müssen die Haustiere gegen Parasiten behandelt worden sein.

Wenn Allergien oder Krankheiten, die medikamentös behandelt werden müssen, vorliegen, sei das kein Problem. Christina Herrmann ist Tierpflegemeisterin und darf daher auch Spritzen verabreichen. Deshalb ist, laut Saal, das Tierheim bei Tieren mit gesundheitlichen Problemen die bessere Wahl als eine Privatpension. Diese dürfen meistens nur mit Tabletten behandeln.
Sollte das Tier einen speziellen Futterplan haben, darf das Futter mitgebracht werden. So muss sich das Tier nicht umstellen, heißt es im Anmeldeformular.
Haustierpension oder doch lieber mit der Fellnase in den Urlaub?
Das kommt ganz individuell auf das Tier an, sagt Saal. Während sich eine Katze nicht sonderlich über das Bergwandern freut, genießt es der ein oder andere Hund. Vorher sollte man sich, vor allem bei einigen Hunderassen informieren, ob sie im Urlaubsort erlaubt sind. Es kann sein, dass die Tiere zusätzliche Impfungen benötigen, oder sogar in Quarantäne müssen.
Es müsse gut überlegt werden, ob der Urlaubsort zum Tier passt. Hunde sollten weder über heißen Asphalt zum Sightseeing mitgenommen werden, noch in der Mittagshitze am Strand spazieren, rät ein Tierarzt des Tierheims.
Johannes Saal ist der Meinung, dass man auch bei der Wahl der Pension auf sein Tier hören sollte. Die beste Option sei die Betreuung durch Bekannte, die das Tier gut kennen. Es gibt Katzen, die in das Tierheim laufen, als wäre es ihr Zuhause, während andere trauern, bis die Besitzer wieder kommen, um sie abzuholen, sagt Herrmann.
Werden mehr Tiere vor dem Sommerurlaub abgegeben?
Anders als in anderen Städten seien "die Schweinfurter brav", sagt Saal. Im Sommer würden nicht mehr Tiere abgegeben als im restlichen Jahr. Im Landkreis Schweinfurt sind sich die Menschen laut Saal bewusst, dass ein Tier Gebundenheit bedeutet. Nur selten werde ein Pensionsgast zum Dauerbewohner.
Laut Christina Herrmann wurden diese Woche bis zu zehn ausgesetzte Jungkaninchen gefunden, daraus schließt sie allerdings keinen Zusammenhang zur Urlaubssaison.