(mjs) Aus Sicht des Landkreises Schweinfurt ist der Weg für den Aufbau der Realschule in Schonungen frei: Am Montag stimmte der Kreisausschuss dem Kauf des Schulhauses von der Gemeinde einmütig zu. 210 000 Euro zahlt er für das etwa 38 Jahre alte Gebäude. An diesem Dienstag will auch der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung dem Geschäft zustimmen. Dann könnte wie geplant im September das erste Schuljahr mit je drei fünften und sechsten Klassen starten.
Das Haus sei geeignet, um wie geplant eine vollständige dreizügige Realschule aufzubauen, sagte Landrat Harald Leitherer (CSU). Bis dahin soll sie als Filiale der Gerolzhöfer Realschule betrieben werden. Dass der Bedarf für eine komplette Schule da ist, daran ließ Leitherer keinen Zweifel. Schließlich sei der Drang auf weiterführende Schulen ungebrochen. Insofern nehme man etwas Druck von den bisherigen Einrichtungen, was auch zu verkleinerten Klassenstärken führe: In Schonungen sollen sie bei 20 Schüler liegen.
Für den Transport der Schüler will der Landkreis eigene Busse einsetzen. Diese Lösung sei für das nächste Schuljahr geplant, so Leitherer. Dann wolle man mit den Stadtwerken abstimmen, ob für die Fahrt auf den Galgenberg nicht eine eigene Buslinie eingerichtet wird.
Nicht Teil des Verkaufspaket sind das angrenzende Hallenbad, die Turnhalle und die Sportanlagen; sie nutzt die Realschule künftig als Mieter. Zudem stellt sich der Landkreis auf Investitionen in das fast vier Jahrzehnte alte Schulhaus ein. Der Chef des Hauptamts, Dieter Popp, machte im Ausschuss aber deutlich, dass die Sanierungen der Realschule Gerolzhofen und des Alfons-Goppel-Zentrums in Schweinfurt Priorität haben.
Im Vertrag ist auch geregelt, dass die Gemeinde das Gebäude wieder zurücknimmt, wenn es für die Schulzwecke nicht mehr von Nöten sei. Dafür, so CSU-Fraktionschef Arthur Arnold, sollte man jetzt schon Regelungen treffen. Sein bisheriger Amtskollege Hartmut Bräuer – er gab die Leitung der SPD-Fraktion am vergangenen Sonntag an Florian Töpper ab – nannte die Rückgabediskussion „theoretisch“. Auch in Bayern, so seine Überzeugung, werde das Schulsystem umgebaut, wie es derzeit im Bund und innerhalb der CDU diskutiert werde; daher erwartet er, dass sich Schonungen als starker Standort für eine Oberschule entwickeln könnte. Arnolds Vorschlag wurde nicht weiter thematisiert.
Für wie lange die Realschule in Schonungen bleiben werde, wollte Landrat Leitherer auf Nachfrage von Peter Seifert (FW) nicht prognostizieren.
Der Kreisausschuss plädierte einstimmig für den Vertrag – in öffentlicher Sitzung, obwohl dieser Punkt eigentlich für den nichtöffentlichen Teil vorgesehen war.