
An diesem Montag, 29. April, wird der Prozess gegen Kai K., Kopf der Gemeinschaft "Go&Change", am Landgericht Schweinfurt fortgesetzt. Dem 42-Jährigen wirft die Staatsanwaltschaft vor, eine 30-Jährige geschlagen, vergewaltigt und mehrmals gewürgt zu haben.
Am zwölften Verhandlungstag soll den Angaben des Gerichts zufolge nun der Mitgründer von "Go&Change" aussagen: Felix Krolle, ein Zeuge der Verteidigung. Er vertritt "Go&Change" nach außen und hat die Leitung der in Lülsfeld im Landkreis Schweinfurt ansässigen Gemeinschaft inne. Außerdem sind zwei weitere Zeugen geladen.
Vertreterin des "Weißen Rings" rechnete nicht mit einer öffentlichen Verlesung
In der Sitzung am vergangenen Dienstag sorgte ein Brief der Hilfsorganisation "Weißer Ring" für Aufregung. Der "Weiße Ring" schrieb, die Geschädigte habe gegenüber der Organisation erklärt, aus Kostengründen auf die Nebenklage verzichten zu wollen. Zunächst blieb unklar, was die Organisation, die Opfer von Straftaten berät, damit erreichen wollte.
Gegenüber dieser Redaktion sagte die Vertreterin des "Weißen Rings", sie habe nicht damit gerechnet, dass der Brief, den sie an die Vorsitzende Richterin geschrieben habe, von ihr in der Sitzung vorgelesen wird. Sie habe lediglich bei der Richterin anfragen wollen, was es für Folgen habe, wenn die Nebenklägerin aussteigt. Sie habe gehofft, eine direkte Antwort zu erhalten.
Die Mandantin hält an der Nebenklage fest
Der Vertreter der Nebenklägerin, Rechtsanwalt Jürgen Zillikens, hatte vorab keine Kenntnis von diesem Brief. Im Gespräch mit seiner Mandantin konnte er jedoch klären, dass sie nicht aus der Nebenklage aussteigt. Laut Zillikens habe seine Mandantin keinen Brief des "Weißen Rings" autorisiert. "Meine Mandantin ging nicht davon aus, dass sich der 'Weiße Ring' schriftlich ans Gericht wendet", so Zillikens.