
Der 27. Verhandlungstag im Prozess gegen den Kopf der Gemeinschaft "Go&Change" hat keine neuen Erkenntnisse gebracht. Vor dem Landgericht in Schweinfurt wurden an diesem Montag lediglich Sprachnachrichten aus Handy-Chats abgespielt, die an früheren Prozesstagen bereits verlesen worden waren.
Die Verteidigung hatte jedoch darauf gepocht, dass sie im Gerichtssaal angehört werden sollten. Der Angeklagte und die Frau, die er vergewaltigt, geschlagen und gewürgt haben soll, hatten sich diese Sprachnachrichten gegenseitig geschickt.
"Dämonen" und "Foltersex": Sprachnachrichten von Angeklagtem und Nebenklägerin
Sie stammen aus den Tagen Mitte Mai 2023, in denen die mutmaßlichen Taten stattgefunden haben sollen. In den Nachrichten wirft der 42-jährige Kai K. der Nebenklägerin vor, dass sie beide eine normale Beziehung geführt hätten, sie aber jahrelang mit vielen Männern fremdgegangen sei.
Außerdem bestätigt die Frau in der Unterhaltung auf Nachfrage des Angeklagten, dass sie von Dämonen besessen sei. Sie wolle jedoch nicht von K. gefoltert werden, um diese Dämonen loszuwerden. In einer weiteren Nachricht an K. sagt die Nebenklägerin, dass es durch Druck und Angst zu "Foltersex" gekommen sei.
Wann kommt es in diesem Prozess zu Plädoyers?
Knapp zehn Minuten lang wurden am Montag im Gerichtssaal die bereits bekannten Nachrichten angehört. Dann stellte die Vorsitzende Richterin Claudia Guba fest: "Inhaltlich ist das nichts Neues." Nach einer halben Stunde beendete Guba die Sitzung.
Die Verhandlung wird am 16. September fortgesetzt. Ob es dann zu Plädoyers - und kurz darauf zu einem Urteil - kommt, ist offen.