Der Bebauungsplan für den neuen Schweinfurter Stadtteil Askren Manor mit der Nummer W 19 steht. Er umfasst das reine Wohngebiet und wird nach dem einstimmigen Beschluss vom Donnerstag im Bau- und Umweltausschuss jetzt für einen Monat öffentlich ausgelegt. Zuvor erläuterte der Chef des Stadtentwicklungs- und Hochbauamtes, Markus Sauer, die Eckpunkte. In der Diskussion spielte – so kurz vor dem Bürgerentscheid wenig überraschend – der Baumschutz eine Hauptrolle.
Wenn der nördliche Teil auch ausgeklammert ist und noch einen eigenen B-Plan erhält, ging Sauer eingangs dennoch kurz auf dieses Gebiet ein. Fest steht der Neubau einer Grundschule mit Sporthalle, einer Kindertagesstätte und eines Nahversorgungsmarktes. Die Größe ist noch offen, man geht aber von 2000 bis 2500 Quadratmeter Verkaufsfläche aus. Somit bliebe auch im Norden noch Platz für weitere Wohnbauflächen, laut Sauer auf zusätzlich rund 1,5 Hektar.
Im neuen Stadtteil gibt es alle Wohnformen
Der Bebauungsplan für den Süden von Askren Manor umfasst eine Fläche von rund 50 Fußballfeldern. Die künftige Bebauung ist ein Mix aus Einzel-, Doppel-, Reihenhäuern und Geschosswohnungsbau in Eigentum und zur Miete. Die Gebäude werden großteils an die Fernwärme angeschlossen.
Das gilt nicht für 24 der 56 Einfamiliengrundstücke in Richtung Wern, für die regenerative Energien vorgeschrieben sind. Allein die Einfamilien- und Reihenhäuser umfassen 100 Einheiten. Logische Folge: Die meisten der US-Blockhäuser verschwinden. Es sind 28 der 34 Mehrfamiliengebäude, 22 sind laut Wirtschaftsförderer Hans Schnabel schon abgerissen.
Vier Bauträger, die Stadttochter SWG und die Stadt selbst werden als Bauherr tätig. Die Schweinfurter Firmen Riedel und Glöckle bauen auf großteils bereits geräumten Flächen in der Mitte des Geländes mehrgeschossige Wohnquader für Eigentumswohnungen. Die in Fürth ansässige P & P-Gruppe hat sechs Wohnblocks entlang des Kennedy-Rings gekauft, wird diese sanieren und umgestalten, erlaubt sind auch Flachdächer. P & P vermarktet auch die 26 Ex-Offiziershäuser (13 Doppelhaushälften) entlang der Geschwister-Scholl-Straße, für die der B-Plan nun kleinere Anbauten erlaubt. Dort werden die ersten Askren-Bewohner noch heuer einziehen.
Hauptzugang ins neue Quartier ist am Kennedy-Ring
Die Stadt selbst baut zwei (geförderte) neue Wohnblocks für den sozialen Wohnungsbau, ihre Tochter zwei Blocks für Mietwohnungen. Standort für diese vier Neubauten ist entlang des Kennedy-Rings. Sie bilden den neuen Eingang ins neue Wohnquartier – mittig zum Volksfestplatz gegenüber. Das große Bauen startet laut Schnabel 2019, dann geht es aber Schlag auf Schlag.
Durchzogen wird das Areal von zwei vertikalen wie horizontalen Grüngürteln. Die Straßenbeziehungen bleiben wie gehabt, was auch bedingt, dass viele der heutigen Stellplätze vor den Häusern angesiedelt sind. Im neuen Wohngebiet gilt Tempo 30, mitunter Schrittgeschwindigkeit in verkehrsberuhigten Bereichen. Eine Stadtbuslinie wird das Ex-US-Areal an den ÖPNV anschließen.
Die 266 geschützten Bäume sind einigen Stadträten zu wenig
Laut Sauer bleiben 266 Bäume in jedem Fall erhalten. Auch gesetzt den Fall, dass die Baumschutzverordnung wegfällt, bestätigte Umweltreferent Jan von Lackum. Stadträtin Ulrike Schneider (SWL) war das zu wenig. In Askren Manor gebe es 625 Bäume, 359 fielen also weg, was zeige, dass die CSU nicht recht hat, dass Bebauungspläne zugleich Baumschutz seien. „In Askren haben wir schon eine Verschlechterung.“
Sie forderte deshalb einen Schutz möglichst aller derzeitigen Bäume, stellte einen dementsprechenden Antrag, den sie dann bis zur Stadtratssitzung Ende Januar aussetzte. Bis dahin will nämlich Sauer erkundet haben, wie viele Bäume im Moment noch stehen. Denn: Etliche kranke und einige nicht mehr verkehrssichere Bäume seien bereits gefällt, die Zahl wusste Sauer nur nicht. Auch Stadtrat Thomas End (SPD) wünschte sich vom neuen B-Plan mehr Bäume geschützt als die genannten 266.
Kein Zaun um die Vorgärten erlaubt
Jürgen Royek (CSU) erfuhr, dass im Bereich der Offiziershäuser keine Obstbäume nachgepflanzt werden dürfen, um den Parkcharakter nicht zu stören. Erlaubt ist dort allerdings, die rückwärtigen Gärten (nicht Vorgärten) zu umzäunen. Die Stadt sieht die Park-Struktur dadurch nicht gefährdet, notierte sich Royek.