Linienverkehr in ländlichen Regionen ist ein schwieriges Thema: Die Takte sind lückenhaft, die Busse bedienen nicht alle Dörfer. Ein Rufsystem im Bedarfsverkehr soll diese Lücke ab 2. Mai schließen. Dann kann man sich einen Bus bestellen. Mittels "Callheinz". Ziel ist es, dass jeder und jede von jedem Dorf in den Ort seiner Wahl gelangen kann.
Es ist ein Pilotprojekt in den Regionen Gerolzhofen und Volkach/Wiesentheid, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu testen. Zwischen 5 und 23 Uhr (an Wochenenden und Feiertagen 7 bis 21 Uhr) kann sich jede Bürgerin und jeder Bürger einen Sechssitzer bestellen. Wie die Landkreise Schweinfurt und Kitzingen in einer gemeinsamen Erklärung mitteilen, hält der Bus zur vereinbarten Zeit entweder an regulären Haltstellen oder an so genannten "virtuellen" Haltepunkten. Der Bus bringt den Fahrgast entweder zum Ziel oder zu einem Bushalt des regulären Linienverkehrs. Zahlen muss man den üblichen Bustarif. Auch das neue 49-Euro-Ticket gilt für das System.
Bestellung auf der Handy-App
Bestellen kann man das Fahrzeug über eine kostenlose App, deren Lademöglichkeit noch nicht benannt worden ist, oder per Telefon unter (0800) 4560011. Man kann die Fahrt vorab planen und buchen oder auch spontan einen Bus rufen.
In diesen Gemeinden fährt "Callheinz"
Das Gebiet von "Callheinz" umfasst im Landkreis Schweinfurt die Stadt Gerolzhofen und die Gemeinden Kolitzheim, Sulzheim, Grettstadt, Dingolshausen, Donnersdorf, Michelau, Frankenwinheim, Lülsfeld, Oberschwarzach sowie die Ortschaften Heidenfeld und Hirschfeld. In Kitzingen fährt "Callheinz" in den Gemeinden Volkach, Prichsenstadt, Wiesentheid, Geiselwind, Abtswind, Rüdenhausen und Castell. Die längste mit "Callheinz" nutzbare Strecke mit 37 Kilometern führt von Untereuerheim nach Wüstenfelden bei Castell und kostet für Erwachsene etwa zehn Euro.
Derzeit verfügt die Flotte über vier Kleinbusse. Mittelfristig sollen sie durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden, so Michael Graber, im Schweinfurter Landratsamt für den ÖPNV zuständig. Sollte das neue Angebot erfolgreich sein, ist geplant, es auf den gesamten Landkreis Schweinfurt auszudehnen, wenn das nördliche Unterfranken in den mainfränkischen Verkehrsverbund eingegliedert wird.