Der erste Schritt ist getan: Mit der offiziellen Eröffnung des neuen Parkhauses an der Mainberger Straße an diesem Freitag hat die Stadt die ersten 354 von insgesamt 850 Stellplätzen geschaffen, die in den nächsten Jahren den Autofahrern in Schweinfurt im Bereich des Leopoldina-Krankenhauses zur Verfügung stehen sollen. Jetzt muss der zweite Schritt gemacht werden, der Abriss und Neubau des alten Leo-Parkhauses.
Eins vorneweg: Der Park-Such-Verkehr rund um das Leopoldina-Krankenhaus wird noch eine ganze Weile Anwohner, Mitarbeiter, Patienten und Besucher der Klinik in Atem halten. Die Stadt hat zwar mit dem Bau der beiden Parkhäuser ein Lösungskonzept entwickelt, dessen vollständige Umsetzung wird aber noch einige Jahre brauchen.
Der nächste Schritt ist nun die Verwirklichung des zweiten Bauvorhabens. Und nun ist auch hier der erste Schritt gemacht: Der Umweltausschuss der Stadt Schweinfurt hat in seiner jüngsten Sitzung den Planungsauftrag für das neue Leopoldina-Parkhaus vergeben. "Es gab einige Verzögerungen", verweist Baureferent Ralf Brettin auf das formalisierte Vergabeverfahren bei Bauprojekten dieser Größenordnung. Auf 16 Millionen Euro beläuft sich die Kostenschätzung.
Das aus den 1970er-Jahren stammende Parkhaus mit 357 Plätzen ist so marode, dass aktuell ganze Stockwerke gesperrt sind und Holzpfosten eingezogen wurden, um die Betondecken zu entlasten. Das Planungsbüro habe nun den Auftrag, so Brettin, eine Vorplanung zu erstellen und zu ermitteln, wieviel Stellplätze mit einem Neubau geschaffen werden können. Eins sei klar: "So einfach wie in der Mainberger Straße wird es nicht." Schon aufgrund der Topographie. Denn das Gebäude muss in die Hanglage eingepasst werden. Zielvorgabe sei: "So viele Parkplätze wie möglich zu schaffen."
Künftig 850 Parkplätze im Umfeld des Krankenhauses
Die Zeitschiene ist grob festgezurrt: Planung 2022, Baubeginn 2023 und Eröffnung 2025. Läuft alles nach Plan, stehen Autofahrern in vier Jahren zwei neue Parkhäuser im Klinikbereich mit insgesamt 850 Stellplätzen zur Verfügung, was deutlich mehr wäre als bisher. In der Zwischenzeit aber bleibt es bei Engpässen, die sich in der zweijährigen Bauzeit noch verschärfen werden, wenn das alte Leo-Parkhaus gar nicht mehr zur Verfügung steht.
"Wir werden es solange wie möglich offen halten", versichert Brettin. Es gebe auch Überlegungen, während der Bauzeit Flächen im nahen und weiteren Umkreis zum Parken auszuweisen und einen Shuttle-Dienst anzubieten. "Einen gewissen Ersatz wird man schaffen", sagt Brettin, aber so bequem wie jetzt werden es Autofahrer nicht haben. Auch der innerstädtische Busverkehr werde in die Gesamtüberlegungen einbezogen. Nach dem Willen der Stadträte soll das Krankenhaus ein Mobilitätskonzept entwickeln, um mehr Mitarbeiter zu überzeugen, nicht mit dem Auto auf die Arbeit zu kommen. Zudem ist geplant, eine Parkraumbewirtschaftung auf den Straßen rund um das Krankenhaus einzuführen und für Anwohner kostenpflichtige Anwohnerparkausweise auszugeben.
Aus Sicht der Verwaltung ist das Parkhaus überdies eine freiwillige Leistung. In Gesprächen mit der Krankenhausleitung wird daher auch ausgelotet, ob es eine Möglichkeit gibt, dass nicht die Stadt das neue Parkhaus baut und betreibt, sondern das Leopoldina-Krankenhaus selbst. Ein Teil der Klinik-Mitarbeiter nutzt ja bereits das bestehende Parkhaus.
